Auf die nächsten vier fetten Jahre!

Nachdem ich heute wieder mit verschlafenen Augen aufgestanden bin und mich langsam von der wie immer viel zu kurzen Nacht erholt hatte, ging es fast umgehend zurück an den Bildschirm. Einer der Nachteile, wenn man von zu Hause arbeiten darf bzw. muss ist es, dass der Weg zur Arbeit weg- und man selber dafür aber fast unmittelbar in sein Arbeitszimmer hinein fällt. Bis vor Kurzem hatte ich auch noch rund 30 Minuten Fahrzeit vor mir, die meist aber ziemlich angenehm waren. Und während dieser Fahrt hatte ich noch ein wenig Zeit, mich auf das Bevorstehende vorzubereiten und einzustimmen.

Jetzt heißt es sogleich nach dem Klogang, Computer an und fertig fürs das Gefecht. Ab und zu gönne ich mir zwar auch noch einen kleinen Happen als Stärkung, aber in der letzten Zeit versuche ich es aus verschiedenen Gründen mit zeitlichen Hungern, so das früh morgens die Küche kalt und mein Bauch leer bleibt. Was ich übrigends noch nicht einmal negativ bewerten kann, aber das Endergebnis wird sich hier erst noch zeigen müssen.

Jedenfalls gibt es morgens nun weniger Schonzeit für Augen und Gehirn, schnellt flackert wieder der Bildschirm und ich kämpfe mich durch verschiedene Dateien, Dokumente und Webseiten. Information über Information, der immer größere Input verstärkt aber letztendlich nur den unvermeidlich folgenden Impact.

Und in ein paar Minuten werde ich dabei auch nicht mehr allein sein, dann werden sich etliche kleine, oft unscharfe Gesichter vor mir tummeln, die alle irgendwie unterhalten werden wollen. Warum die nur alle keine Körper haben? Aber für diese Frage habe ich eigentlich keine Zeit, denn ich selber muss unbedingt noch kontrollieren, ob ich denn eigentlich bereits kamerautauglich bin, was zu dieser Tageszeit eine berechtigte Frage ist. Aber ich habe leider keine Ausrede, meine noch ziemlich zerknautschte Visage vor der Welt zu verstecken, selbst hier in meinem kleinen Arbeitszimmer habe ich keine Chance, all den (neu)gierigen Augen zu entkommen.

Nachdem nun die erste Pause des Tages eingelegt wurde und ich nun auch meinem Körper endlich einige notwendige Nährstöffe zugeführt habe, stelle ich beim Lesen der bisherigen Zeilen fest, dass ich ordentlich abgeschweift bin. Eigentlich wollte ich ja nur gut verpackt und versteckt die Information unterbringen und teilen, dass ich nun bereits vier Jahre hier auf dem Steem verankert bin. Vier Jahre und ich hacke immer noch regelmäißig in die Tasten, auch wenn ich mir bedeutend weniger Stress dabei mache, als es ganz zum Anfang der Fall gewesen ist.

Gerade zum Anfang meiner Bloggerkarriere habe ich mir selber ordentlich Druck aufgebaut, um ja täglich etwas zu produzieren und von mir zu geben. Mal mehr und wahrscheinlich oft eher weniger ergiebig und gehaltvoll, aber meist doch immer recht bunt verpackt habe ich doch meine ganz eigene Duftnote hier auf der Blockchain hinterlassen. Vieles davon ist bereits im ewigen Blockchain-Nirwana verschwunden und wird wohl eher nicht mehr auftauchen. Geschriebene Zeilen sind oft vergänglich, insbesondere wenn es Anmerkungen und Kommentare zum täglichen Wahnsinn sind, obwohl einige davon vielleicht sogar die Zeit überleben könnten und universal gebraucht und angewendet werden können. Und manchmal hat sich dieser Wahnsinn keineswegs gegeben, sondern eher noch ausgebreitet. Je nach Sichtwinkel und eigener Anschauung!

Jedenfalls nehme ich jetzt das Schreiben hier auf Steem und auch mich selber viel weniger wichtig, auch wenn ich wohl immer noch ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis zu haben scheine. Aber wie im richtigen Leben gilt auch in der Online-Welt, dass man ruhig zweimal (besser wäre sogar noch einige Male mehr) überlegen sollte, bevor man die Gusche aufreißt. Meistens ist es sogar angebrachter, die Klappe ganz zu schliessen oder den Stift bzw. die Tastatur ganz weit weg zu legen, und seine Gedanken für sich selber zu behalten. Und wenn man dann unbedingt etwas loswerden will, dann machen es doch auch ein paar Katzenbilder oder die Currywurst von letzter Woche, die einem in den Dreck gefallen ist.

Aber eigentlich gilt auch hier das altbekannte Motto: "Alles kann, aber nichts muss!" Wir sollten halt nur nicht versuchen, allen anderen immer gegen das Schienbein treten zu wollen. Wenn man ein wenig das Temperament rausnimmt, pegelt sich alles meist von ganz alleine ein.

Ich merke schon wieder, dass ich etwas anfange rumzuschwafeln, deshalb wird es besser Zeit, mich wieder etwas zurückzunehmen. Außerdem ruft auch schon wieder die Arbeit mit ganz lauter Stimme. Sei es, wie es ist, ich werde hoffentlich noch vier weitere Jahre hier auf der Steem-Blockchain erleben, und mich dabei das eine oder andere Mal gehörig wundern, was hier so alles vor sich geht.

So schnell werdet ihr mich hier nicht los! Und das könnt ihr als Drohung oder Versprechen nehmen, je nachdem mit welchem Fuß ihr heute aufgestanden seid!

Bis denne...