Totalschaden

Leroy pflegt für gewöhnlich keine Unfälle zu bauen. Ich habe es bis jetzt auch erfolgreich vermieden, in Unfälle durch Herrschaften verwickelt zu werden, die ihren Führerschein auf dem Schwarzmarkt gekauft haben.

Diesmal war es jedoch für alles zu spät, weil ein Vollidiot drei Halteschilder übersehen hatte und mir mit Vollgas die Vorfahrt genommen hat. Vermutlich hing es auch mit meinem Karma zusammen, denn ich war - Gott sei Dank! - nicht mit dem Alfa unterwegs, sondern mit der Schrottkarre meiner Frau.

Der Alfa steht natürlich mal wieder in der Werkstatt, weil die Klimaanlage kaputt ist. Und ohne Klimaanlage steige ich bei 30° und sengender Sonne in kein Auto ohne Kühlung oder ohne Dach. Das war des Alfa Rettung und auch die des Unfallverursachers.

Wer ist schuld am Unfall?

Nun, zunächst natürlich der Honk, der mir mit seinem fetten Benz das halbe Chassis weggefahren hat. Sieht nicht so schlimm aus, aber das Fahrgestell ist verzogen und damit ein Totalschaden. Das Auto ist uralt, hat aber nur wenige Kilometer drauf und hätte sicher noch paar Jahre gehalten. So aber ist der Verkehrswert gering und ich kriege nur paar jämmerliche Kröten ausbezahlt, für die ich definitiv kein vergleichbares Auto bekomme. Was ärgerlich genug ist, aber so ist es halt nun mal. Über Geldverluste rege ich mich nicht mehr auf.

Letztlich schuld sind die rotgrünen Hornochsen im Senat, die der Auffassung sind, alle zentralen drei- und zweispurigen Straßen so zu verengen und mit Bus- und Fahrradspuren zu versehen, dass für den kompletten Verkehr nur noch eine Spur übrig bleibt. Dazu kommen noch Ampelschaltungen, die entweder von Klippschülern entworfen oder absichtlich so konstruiert sind, um den Autofahrer maximal zu schikanieren.

Das führt dazu, dass die betroffenen Autofahrer irgendwann die Nerven verlieren und anfangen, über die kleinen Seitenstraßen zu rasen. Sehr zur Freude der dortigen Anwohner, die sich gerade eine schicke und völlig überteuerte Eigentumswohnung mit Balkon zugelegt haben, die sie noch 60 Jahre abzahlen dürfen. Und zur Freude von unschuldigen, nachhaltigen wie auch klimaschonenden Schrottkarrenfahrern wie Leroy, die froh sind, mit dem Leben davongekommen zu sein.

Der Bulle, der den Unfall aufgenommen hat, meinte mit verrollten Augen, dass das schon der dritte Unfall an dieser Stelle und in dieser Woche sei, und das alles nur, weil die Parallelstraße zu einer von vielen Wichsvorlagen für Anbeter der Brave New World geworden ist.

Was gleich doppelt bescheuert ist, weil die ganzen Provinzbewohner, die nicht an einer Bahnlinie wohnen, ihr Auto genauso brauchen wie 95% aller anderen Leute, die einer ehrlichen Beschäftigung nachgehen und die Parasiten durchfüttern, die sich so einen Scheiß ausdenken.

Zur Strafe werde ich meiner Frau einen Diesel kaufen, einen richtig alten und gebrauchten, der stinkt wie Sau. Die grüne Plakette kaufe ich bei einem Balkanschrauber und sorge dafür, dass er den Partikelfilter ausbaut.