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RE: Männerfriedhof

in Deutsch Unplugged3 years ago (edited)

Toller Post!

Der Drohn, besser bekannt als die Drohne, ist eine männliche Biene. Drohnen schlüpfen aus unbefruchteten Eiern der Bienenkönigin eines Volkes (während aus den befruchteten Eiern Arbeiterinnen, ganz selten neue Königinnen schlüpfen).

Ja ... die Haplodiploidie ...

Ob aus den befruchteten Eiern später eine Arbeiterin oder eine Königin schlüpft, hängt davon ab, womit die Larve gefüttert wird. Erst das Gelée Royale macht die Königin zur Königin. :)

Das Geschlecht der Bienen wird also zum Teil genetisch bestimmt (haploide Eier -> männlich, diploide Eier -> weiblich) und zum Teil durch Umwelteinflüsse (hier: Nahrung; Pollen & Hoing -> Arbeiterin, Gelée Royale -> Königin).

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 3 years ago 

Danke für die Wertschätzung meines Beitrags. Sie bedeutet mir sehr viel, bist du als einschlägig bekannter Insektenexperte zu bezeichnen... :-)

Danke auch für die zusätzlichen Infos. Das ist ja interessant: Die weiblichen Larven haben alle denselben Genotypus und erst durch Nahrungsumstellung wird die Lebensaufgabe entschieden.
Ist denn bekannt, wie die Ammen erkennen, dass es an der Zeit ist, eine Königin heranzuziehen?

 3 years ago (edited)

Ist denn bekannt, wie die Ammen erkennen, dass es an der Zeit ist, eine Königin heranzuziehen?

Kurze Version: Wenn ein Volk sehr groß wird, wirken die Pheromone der Königin weniger nachhaltig, dadurch entsteht sonst unterdrückter Schwarmtrieb, weshalb die Arbeiterinnen damit beginnen, junge Drohnen und Königinnen heranzuziehen.

Etwas ausführlicher ist es hier beschrieben.

Die Haplodiploidie führt übrigens dazu, dass die Geschwister (also die Arbeiterinnen) näher miteinander verwandt sind als mit ihren Eltern:

Da ihr Vater haploid ist, hat er von jedem Chromosom nur eins, d. h. alle Kinder haben vom Vater 100 % gleiche Chromosomen. Die Mutter ist diploid, hat also von jedem Chromosom zwei. Die Wahrscheinlichkeit für jedes Chromosom, bei zwei Arbeiterinnen das gleiche zu sein, beträgt also 50 %.

Da zwei beliebige Arbeiterinnen 100 % gleiche Chromosomen vom Vater haben und durchschnittlich 50 % gleiche Chromosomen von der Mutter beträgt der durchschnittliche Verwandheitsgrad P = 100 % * 0,5 (die Hälfte vom Vater) + 50 % * 0,5 (die andere Hälfte von der Mutter) = 1 * 0,5 + 0,5 * 0,5 = 0,75, also 75 %!

Mit ihrer Mutter, also der Königin, hat eine Arbeiterin nur 50 % gemeinsame Chromosomen.

Mittels dieser Erkenntnis wird übrigens von Evolutionsbiologen scheinbar altruistisches Verhalten von Arbeiterinnen erklärt, die sich für ihr Volk, also ihre Schwestern, opfern: Letztlich kämpfen sie ja für ca. 75 % ihrer eigenen Gene, indem sie ihren Schwestern helfen ...
Gemäß der Theorie des "egoistischen Gens" sind es ja nicht (wie es auch früher in Tierfilmen immer hieß) Spezies, die in der Evolution miteinander konkurrieren, sondern in verschiedenen Individuen - sogar artübergreifend - miteinander im Wettbewerb stehende Gen- bzw. Allelkombinationen ... da passt es gut ins Bild, dass Gene ein Individuum sich opfern lassen, um in anderen Individuen enthaltenen gleichen Genen das Überleben zu sichern.

 3 years ago 

Danke... :-))

Spannend! Die Seite des Bieneninstituts habe ich mir gleich mal gespeichert - wird mir mit Sicherheit noch sehr nützlich sein.

Gewagte Theorie des Herrn Dawkins, besonders, wenn sie auf die Menschheit übertragen wird. Wurde bestimmt heftig diskutiert - und ist es definitiv wert, drüber nachzudenken!

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