Segeltörn Kroatien 2024. Anreise und erster Tag auf See.
Chemnitz, 19.07.2024, 20 Uhr.
Meine Segelfreunde Georg, Rico und Ronny kamen aus Dresden und haben mich in Chemnitz eingesammelt. Wir starteten unsere Tour. Google prognostizierte 14 Stunden Fahrzeit, sodass wir hofften, gegen 10 Uhr am Hafen anzukommen. Die Bootsübernahme bei Yachtcharter findet meist samstags am frühen Nachmittag statt. Also dachten wir, genügend Zeit zu haben.
Unser Mietwagen
für die Anreise war ein Lynk & Co. Falls du davon noch nie gehört hast – keine Sorge, mir ging es genauso. Es stellte sich jedoch als ein sehr bequemes und komfortables Fahrzeug heraus, ein Plug-in-Hybrid mit zahlreichen Fahrassistenten.
Wir hatten reichlich Gelegenheit, dieses Fahrzeug zu genießen, denn die Fahrt zog sich in die Länge. Regen, Gewitter, Unfälle – es war viel los. Letztlich waren wir fast 18 Stunden unterwegs.
Unsere Anreise-Route dargestellt in Openstreetmap.
Das erste Mal sahen wir das Meer bei Rijeka in Kroatien.
Kroatien hat noch viele weitere Naturschönheiten zu bieten, wie der Blick aus dem Fenster zeigte. Doch wir wollten Meer.
Am frühen Nachmittag, kurz vor 14 Uhr, waren wir endlich am Ziel: der Marina „Zenta“ in Split. Dort konnten wir unsere gecharterte Yacht, eine Bavaria 37, die den Namen „Xanax“ trug, endlich übernehmen.
Liegeplatz der von uns gecharterten Yacht in der Marina Zenta.
Nach den üblichen bzw. notwendigen Formalitäten stand noch ein Großeinkauf an.
Bunkern
– so nennt man es, wenn man für die Segeltour einkauft und alle Vorräte auffüllt: 60 Liter stilles Mineralwasser in Flaschen und 5 Liter Kanistern, 20 Dosen Bier, Obst, Gemüse, Nudeln, Reis, Schinken und einiges mehr.
Nachdem alles verstaut war, wollten wir nur noch eins: raus aus dem Hafen, aufs Meer um einen geeigneten Ort zum Schwimmen und zum Übernachten zu finden. Um 19 Uhr war es endlich so weit, und wir legten ab. 12 Seemeilen, etwa 20 km, brauchten wir bis zu unserem ersten Ziel, der Insel Šolta, genauer gesagt, zur Bucht Nečujam.
Nach 1,5 Stunden waren wir da, warfen den Anker. Nach der Ankerprobe (Es wird mit mäßigem Rückwärtsschub getestet, ob der Anker wirklich hält), klappte einer der Mitsegler die Badeplattform und die Badeleiter aus und wollte sofort ins Meer springen. Ich konnte ihn gerade noch zurückhalten. Ein überaus wichtiges seemännisches Ritual wäre fast vergessen worden:
Der Ankerschluck!
Natürlich hatten wir beim Bunkern an eine Flache Hochprozentigen, genauer Tanqueray Gin gedacht. Die Flasche muss, so will es der Seemannsbrauch, herumgereicht werden. Jeder nimmt einen Schluck. Zuletzt wird noch eine kleine Menge ins Meer gekippt, für Neptun bzw. Poseidon (ich weiß leider nicht wer von beiden in der kroatischen Adria zuständig ist). Also wurden es zwei Schlucke, verbunden mit der Bitte um bestes Wetter und guten Wind. (Und wie sich noch herausstellen sollte wurde der Opferschluck wohlwollend entgegengenommen.)
Dann, nachdem diese überaus wichtige Pflichte erledigt war, sprangen wir endlich ins Meer. Herrlich erfrischend fühlte sich das an.
Nach dem Schwimmen fielen wir nur noch in die Koje – wir waren wirklich k.o. von der durchgefahrenen Nacht und dem langen Tag.
Nečujam ist eine wunderschöne Bucht mit klarem, warmem Wasser. Freut euch auf die Bilder von morgen.
Danke fürs Lesen
Thomas alias @germansailor ⛵
Fotos: eigenes Werk, bzw. OpenStreetmap, eigene Bearbeitung.
Hallo Thomas
Was ein Ran bis hier hin und Neptun wurde auch bedacht
Kennt ihr die Gewässer an eurem Ankerplatz ich frag wegen den Tiefen so eine Segeljacht braucht Unterwasser ja auch noch etwas tiefe damit es nicht scheppert
Scheint viel Platz an Bord zu sein
VgA
Ja, die Anreise gehört dazu, wenn man soweit ab vom Meer wohnt.
Zu deiner Frage: die Gewässer und Ankerplätze lernt man kennen ;). Zum einen gibt es nautische Reiseführer, die man sich vorab besorgen lesen sollte um schon mal grob zu planen, zum anderen ist ein genaues Studium der Seekarten Pflicht. In den Seekarten sind die Wassertiefen, Gefahrenstellen, mögliche Ankerplätze und Verbotszonen eingezeichnet. Im Papierform müssen die für das zu befahrende Gebiet auf jeder Yacht vorhanden sein. Natürlich gibt es die auch digital für Smartphone und / oder Tablet, und die sollte man als Skipper natürlich vorher installieren und sich das zu befahrende Gebiet genau ansehen.
Die Yacht hat ca. 2 m Tiefgang. Man muss also darauf achten, das "immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel" ist. Besser 1 Meter (d.h. min 3 Meter Wassertiefe) oder mehr. Sonst kann es teuer werden ;)
Der Platz an Bord ist relativ. Man muss gut verstauen können - wie in einem Wohnwagen ;).
LG
Hallo Thomas, ach was für ein schöner Blick vom Boot auf das Meer und die Sonne ;)
na, da habt ihr aber oft ein Auge zugedrückt in Marbella, da fahren die Teile nämlich reichlich rum.
Habt ihr das Auto dort in der Marina gelassen bis zu eurer Rückkehr ?
Ja, Segelyachten, warmes Meer und Sonnenschein - das mag ich.
Tatsächlich sind mir die Lynk & Co. in Marbella nicht aufgefallen. Da hatte ich wohl noch kein Fach dafür.
Kommenden Winter werde ich dann genauer hinschauen 😎.
Das Auto haben wir in der Straße hinter der Marina geparkt. Nach dem Törn stand es immer noch da ;)
...na, wenn das icht für die Leutchen dort unten spricht !
Also kein Grund zur Panik: allzeit gute Fahrt ;-)))
Danke - sehr beruhigend ;)
Gute N8.
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Thank you for the recognition, it encourages me to write more regularly again. 😎
Na ob 20 Dosen Bier wirklich reichen?
Viel Spaß und passt auf euren Sonnenschutz auf.
Danke! Die 20 Dosen waren ein guter Anfang.
Du ahnst es bereits, wir haben später noch mal nachgekauft.
LG Thomas