Brot und Spiele
Servus liebe Steemer!
Pfingsten 2020 bei mir ist recht kühl zur Zeit. Weiterhin alles anstrengend, doch es läuft gut. Also will ich mich auch nicht weiter beschweren!
Wie geht es euch? Ich hoffe nicht allzu schlecht. Am besten natürlich gar nicht sondern das Gegenteil davon :) Ich hoffs einfach mal!
Heute möchte ich über Brot und Spiele schreiben.
Es ist ein Gedanke, welcher mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf geht.
Es ist der Gedanke, dass Brot und Spiele unsere Freiheit bedrohen! Ja richtig gehört. Brechen wir einmal beide Begriffe auf das Wesentliche herunter. Brot= gestillter Hunger, Spiele= gestillte Süchte (freundlich auch als Bedürfnisse verharmlost).
Natürlich muss ein jeder essen, um am Leben zu bleiben. Und natürlich will jeder seine Freizeit gestallten können wie es seinen Interessen entspricht. Von daher bin ich ein großer Fan von Brot und Spiele. Doch, wie immer, sitzt der Teufel im Detail. Was uns immer klar sein sollte, ist, dass es wichtigeres gibt als das! JA, in der Tat! Es gibt vieles das wichtiger ist als dein persönliches Vergnügen oder dein Schnitzel.
Das Hinterhältige daran ist nur, dass man es kaum merkt. Letztlich ist es wohl auch eine Glaubensfrage. Bin ich ein Mensch oder bin ich ein Tier? Wenn ich das mal so simpel ausdrücken darf. Denn, gesetzt den Fall ich glaube ein Tier zu sein, so wären Brot und Spiele ein ziemlich gutes Lebensmotto. Ich würde im Hier und Jetzt versinken und es wäre gut so. Doch denke ich, dass ich ein Mensch bin, so rücken andere Dinge in den Fokus. Vielleicht liegt darin die tiefere Ursache für die weitverbreitete Kinderlosigkeit, ja Kinderfeindlichkeit. Oder auch für dieses Rumhuren was man heute gerne als Lebens-Abschnitts-Partner bezeichnet.
Wer sein eigen Fleisch und Blut im Arm gehalten hat weiß was ich meine. Wer schon einmal aufrichtig geliebt hat, ebenso.
Und auch außerhalb scheint es so zu sein. Wen dein Freund in Gefahr ist, was tust du? Siehst du zu und wartest bis die Polizei eintrifft?
Wie kann man sich über seinen eigenen Verdienst aufregen und dem Bettler ein Almosen verweigern? Und ich meine Bettler und nicht die Zigeunermafia (übrigens ein erfreuliches Nebenprodukt der Grenzschließungen, kaum mehr Bettler in der Stadt, wie kommts?)!
Doch bleibe ich nur satt und beschäftigt so brauche ich nicht darüber nachdenken was weiter sein wird.
Tod und Ehre werden für dasselbe gehalten. Dabei ist es genau das Gegenteil! Erst das Leben meiner Menschlichkeit macht mich zum Menschen (weshalb es auch nicht stimmt was die Alten sagten, wonach es ehrenhaft wäre immer gleich zu bleiben, was wohl dem späteren Missverständnis der Tugenden Standhaftigkeit und Treue zu verdanken ist). Rein physisch besteht ja kein Unterschied zwischen mir und einer Maus. Und doch ist Mensch etwas anderes als Tier. Allein der Klang des Wortes lässt uns instinktiv den Unterschied erahnen. Ich nenne es Schöpfung. Andere haben andere Namen für das immer gleiche Phänomen. Ich bin mehr als die Summe meiner Atome oder Organe. Deshalb bin ich auch mehr als das Brot, dass ich esse. Und ich bin auch mehr als die Organe, die ich befriedige.
Wenn ich also mehr bin, warum sollte ich mich mit weniger zufrieden geben?
Denn hier kommt unvermittelt die Freiheit ins Spiel. So ich mehr bin als Brot und Spiele, ist mein Potential nicht ausgeschöpft. Meine Meinung ist, dass hierin die tiefere Ursache für Sucht im Allgemeinen liegt. Mir fehlt etwas und das versuche ich mit etwas anderem auszugleichen, seien es nun Drogen, Sex, Geld, Titel, Ruhm oder was weiss ich noch.
Jedenfalls. Durch die Fixierung auf Brot und Spiele, werden wir daran gehindert unser Potential auszuschöpfen. Wie ich schon angedeutet habe, ist es natürlich nicht schlecht zu essen und seine Freizeit zu gestallten. Zum Problem wird es nur wenn ich einem, oder beidem, mehr Platz einräume als ihnen eigentlich zustehen würde.
Dadurch werden wir in unseren Niederungen gebunden und schaffen es daher nicht uns selbst zu verbessern. Denn, retten können wir uns nur selbst. Kein Staat, keine Partei, keine Firma, kein Guru oder sonst was wir uns retten. Nur wir selbst. Jeder einzelne für sich.
Wer das versteht der kann sich natürlich für Brot und Spiele entscheiden. Doch zuerst muss man wissen, dann verstehen, und dann kann man entscheiden. Wo mich Brot und Spiele daran hindern zu wissen und zu verstehen, da verhindern sie auch eine Entscheidung. Womit sie uns unsere Freiheit genommen haben. Denn Freiheit setzt Entscheidungsmöglichkeit voraus.
Doch bin ich nicht frei, so bin ich unfrei!
Ein frohes Pfingstfest euch allen!
Lg
Parzifal
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