Story-by-Photo Contest #6/2 - The attractive appearance / Der schöne Schein

Everything has two sides - even beautiful photos ;-))

Deutsch im Anschluß...

It was a cool, starry night as David walked along the lonely beach. The gentle sound of the waves crashing on the shore and the silvery glow of the moon on the water always had a calming effect on him. He loved these peaceful moments when he could escape from his everyday stress.

That evening, however, something strange and unexpected was about to happen. While David was walking by the shore, he noticed an unusually bright light coming towards him from the sea. It was a brilliant, luminous blue surrounded by a mysterious white glow. His curiosity was aroused and he could not take his eyes off this enticing shine.

The light slowly approached and literally drew him in. It was so beautiful and seductive that David let himself be tempted by an inexplicable attraction to step into the shallow water near the shore to take a closer look at the light. From there, he noticed that the light was emanating from a shiny object seemingly floating just below the surface of the water, which looked like an incredibly brightly glowing crystal. It held its position as if held by invisible strings. David couldn't explain what he was seeing, but he felt a deep fascination and unease at the same time.

As he carefully reached out his hand to the shining crystal, he suddenly felt an intense warmth emanating from it. The light seemed to embrace him and beguile his senses. A soft, melodic voice entered his mind without words being uttered. It was as if the light was communicating directly with his soul.

The voice spoke of immeasurable wisdom, incomparable powers and unlimited might hidden in the crystal. It promised David that he could attain all these things if only he gave himself completely to the light. The temptation was overwhelming and David felt his mind being caressed by the promise of the crystal.

Without hesitating any longer, he reached for the luminous object, and at the same moment unimaginable energy flowed through him. He felt all his senses expand and his thoughts become crystal clear. He had the feeling that he could simply reach everything, that no more limits existed for him.

But suddenly, as David lost himself in his euphoria, he noticed that the comforting warmth that the light radiated suddenly became painfully hot. The crystal began to burn his hand and he cried out in pain. Panic seized him and he desperately tried to let go of the object, but it stuck to his skin as if attached.

The melodic voice, which had sounded so extremely enticing at first, now became malicious and mocking. It laughed at David's naivety and greed, and he had to realise that he had fallen into a dangerous trap. The light that had attracted him was not what he had thought it was. It was a perfidious illusion that first seduced and then punished him.

With the last of his strength, David finally managed to tear off the crystal and free himself from the false promise. He stumbled backwards and fell disoriented onto the sand. His hand was badly burned and ached terribly. The light faded and disappeared; the beach by the sea returned to its peaceful silence.

David lay there, exhausted and humiliated, knowing that he had only narrowly escaped his doom. He had learned an important lesson - namely, that not everything that seems tempting and beautiful is really good for you. Sometimes, behind the façade of glamour and noble promises, there is a dark danger that could lead us astray.

So follow the light with pleasure, but stay alert and awake - and don't trust anyone who promises you things you can't work out for yourself!

Photo by @bambuka

Alles hat zwei Seiten - auch schöne Fotos ;-))

Deutsche Version:

Es war eine kühle, sternenklare Nacht, als David am einsamen Strand entlang spazierte. Der sanfte Klang der Wellen, die ans Ufer rauschten, und der silberne Glanz des Mondes auf dem Wasser hatten stets eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er liebte diese friedlichen Augenblicke, in denen er seinem Alltagsstreß entfliehen konnte.

An diesem Abend jedoch sollte etwas Seltsames und Unerwartetes geschehen. Während David am Ufer dahinschritt, bemerkte er ein ungewöhnlich helles Licht, das vom Meer aus auf ihn zukam. Es war ein strahlendes, leuchtendes Blau, das von einem mysteriösen weißen Glühen umgeben war. Seine Neugierde wurde geweckt, und er konnte den Blick nicht von diesem verlockenden Schein abwenden.

Das Licht näherte sich langsam und zog ihn förmlich in seinen Bann. Es war so schön und verführerisch, daß David sich von einer unerklärlichen Anziehungskraft dazu verleiten ließ, ins ufernahe Flachwasser zu treten, um sich das Licht genauer zu betrachten. Von dort aus bemerkte er, daß das Licht von einem glänzenden, scheinbar dicht unter der Wasseroberfläche schwebenden Objekt ausging, das wie ein unglaublich hell leuchtender Kristall aussah. Es hielt seine Position, als ob es von unsichtbaren Fäden gehalten würde. David konnte sich nicht erklären, was er da sah, aber er fühlte eine tiefe Faszination und Unruhe zugleich.

Als er seine Hand vorsichtig nach dem glänzenden Kristall ausstreckte, spürte er plötzlich eine intensive Wärme, die von ihm ausging. Das Licht schien ihn zu umarmen und seine Sinne zu betören. Eine sanfte, melodische Stimme drang in seinen Geist, ohne daß Worte ausgesprochen wurden. Es war, als ob das Licht direkt mit seiner Seele kommunizierte.

Die Stimme sprach von unermeßlicher Weisheit, unvergleichlichen Kräften und unbegrenzter Macht, die in dem Kristall verborgen wären. Sie versprach David, daß er all diese Dinge erlangen könne, wenn er sich nur ganz dem Licht hingäbe. Die Versuchung war überwältigend, und David spürte, wie sein Verstand von der Verheißung des Kristalls umschmeichelt wurde.

Ohne länger zu zögern, griff er nach dem leuchtenden Objekt, und im selben Moment durchströmte ihn unvorstellbare Energie. Er fühlte, wie alle seine Sinne sich erweiterten und seine Gedanken glasklar wurden. Er hatte das Gefühl, daß er einfach alles erreichen könnte, daß keine Grenzen mehr für ihn existierten.

Doch plötzlich, als David sich in seiner Euphorie verlor, bemerkte er, daß die wohlige Wärme, die das Licht ausstrahlte, plötzlich schmerzhaft heiß wurde. Der Kristall begann, seine Hand zu verbrennen, und er schrie vor Schmerz auf. Panik ergriff ihn, und er versuchte verzweifelt, das Objekt loszulassen, aber es klebte wie angewachsen an seiner Haut.

Die melodische Stimme, die zunächst so überaus verlockend geklungen hatte, wurde nun bösartig und spottend. Sie lachte über Davids Naivität und Gier, und er mußte erkennen, daß er in eine gefährliche Falle geraten war. Das Licht, das ihn angezogen hatte, war nicht das, wofür er es gehalten hatte. Es war eine perfide Illusion, die ihn erst verführt und dann bestraft hat.

Mit letzter Kraft gelang es David schließlich, den Kristall abzureißen und sich von der falschen Verheißung zu befreien. Er stolperte rückwärts und stürzte orientierungslos auf den Sand. Seine Hand war schwer verbrannt und tat furchtbar weh. Das Licht schwand und verschwand; der Strand am Meer kehrte zu seiner friedlichen Stille zurück.

David lag dort, erschöpft und gedemütigt, und wußte, daß er nur knapp dem Untergang entgangen war. Er hatte eine wichtige Lektion gelernt - nämlich, daß nicht alles, was verlockend und schön erscheint, auch wirklich gut für einen ist. Manchmal verbirgt sich hinter der Fassade des Glanzes und der hehren Versprechungen eine dunkle Gefahr, die uns in die Irre führen könnte.

Folge also gerne dem Licht, aber bleibe aufmerksam und wach – und traue niemandem, der Dir Dinge verspricht, die Du Dir selber nicht erarbeiten kannst!