Opfer falscher Hoffnungen

in #german7 years ago

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Am Morgen des 9. August 2017 zwangen Menschenschmuggler mehr als 120 somalische und äthiopische Migranten aus einem Boot in die stürmische See, als es sich der Küste des jemenitischen Gouvernements Schabwa näherte. Kurz nach der Tragödie entdeckten Mitarbeiter der Internationen Organisation für Migration (IOM) auf einer Routinepatrouille die oberflächlichen Gräber von 29 Migranten an einem Strand in Schabwa. Die Toten waren von jenen bestattet worden, die mit dem Leben davon gekommen waren. Personal der IOM leistete 27 Überlebenden, die am Strand verblieben waren, medizinische Hilfe und versorgte sie mit Wasser und Nahrung. Ungefähr 42 weitere Überlebende hatten den Strand schon zuvor verlassen. 22 Migranten galten als vermisst.

Überlebende sagten den IOM-Mitarbeitern laut dem Chef der IOM-Mission im Jemen, Laurent de Boeck, dass der für ihr Boot verantwortliche Menschenschmuggler sie ins Meer gejagt habe, weil er einige „Behördentypen“ nahe der Küste gesehen hätte. Nach ihren Angaben sei der Verbrecher nach Somalia zurückgekehrt, wo er sein „Business“ fortsetzen werde.

„In der falschen Hoffnung“

Laurent de Boeck benennt auch die Ursache der Tragödie: „Zu viele junge Leute bezahlen Schmuggler in der falschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“ Und die Menschenschmuggler machten den Migranten falsche Versprechungen. Damit ist die Mechanik der Migration auf den Punkt gebracht.

Auf anderen Migrationsrouten ist das Leid nicht geringer. So werden Frauen oft schon auf dem Weg nach Libyen vergewaltigt. Die durch Merkels Politik der weiterhin offenen Bundesgrenze genährte Hoffnung ist dabei unverändert einer der größten Pull-Faktoren. Übrigens ist auch bei vielen, die über den Jemen in die Golfstaaten streben, Europa das Endziel. Immer häufiger versuchen selbst solche Afrikaner, die in den Golfstaaten Arbeit in der Ölindustrie gefunden haben, mithilfe von Schleppern in die EU zu gelangen.

Aus unerfindlichen Gründen lehnt es die Regierung Merkel aber ab, den tödlichen Magneten durch klare Signale abzustellen, die den Verheißungen der Schlepper entgegenwirken können. Solche Signale würden sich nicht weniger rasch verbreiten als Willkommensselfies und „Wir schaffen das“-Bekundungen, denen immer noch keine vergleichbar öffentlichkeitswirksame Botschaft entgegengesetzt wurde.

Wie sehr Deutschland im Mittelpunkt der Illusionen steht, zeigte jetzt diese dpa-Meldung: „Bis zu 90 Prozent der bislang nach Lettland umgesiedelten Flüchtlinge haben nach Angaben der Regierung den Baltenstaat bereits wieder verlassen. ‚An dieser Tendenz ändert sich nichts‘, sagte Innenminister Rihards Kozlovskis am Mittwoch im lettischen Fernsehen. Lettland hat im Zuge der EU-weiten Flüchtlingsumsiedlung bislang rund 346 der zugesagten 531 Migranten aufgenommen. Medienberichten zufolge sind die meisten von ihnen aus dem baltischen EU-Land abgewandert oder hatten versucht, das Land vor allem Richtung Deutschland zu verlassen.“

Grenzsicherung plus Kommunikation

Der Drei-Punkte-Plan, den Alice Weidel, AfD-Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl, vorgeschlagen hat, umfasst daher zu Recht neben der Sicherung der Bundesgrenzen durch die Bundespolizei in Zusammenarbeit mit österreichischen Behörden und der Schließung der Mittelmeerroute auch eine Kommunikationsstrategie. Angesichts der Prognose des Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration (GASIM), wonach sich die Zahl der in der Bundesrepublik ankommenden Asylbewerber in der zweiten Jahreshälfte deutlich erhöhen wird, fordert Weidel, jene Menschen, die sich Richtung Europa aufmachen wollen, auf geeigneten Kommunikationskanälen über diese Maßnahmen zu informieren. Hierzu ist nach ihrer Ansicht „eine Kampagne vonnöten, die alle medialen Möglichkeiten in den Herkunftsländern nutzt“.

Source/Quelle

Ulrich Wenk

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