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RE: Spitzensteuersatz - Warum es langsam weh tut!

in #gedankenverbrechen5 years ago

Übrigens in der Pre-Trump-Ära zahlte man in den USA einen Spitzensteuersatz von 39,6%.

Dafür aber wesentlich höhere Steuern auf Vermögen.
Im Ernst: Die überproportionale Besteuerung des Einkommens macht keinen Sinn. Saugt wie du sagst den Mittelstand aus, hemmt den Konsum und ihr Deutschen schafft es mit eurer Lohnzurückhaltung dann auch noch, zugleich euch selbst UND den Staat zu berauben. Wobei wir Österreicher noch mehr Lohnsteuer ablegen als ihr. Die 42% zahlen wir schon mit 31000 p.a., Spitzensteuersatz für 90000+ ist 50%.

Vermögenssteuern finde ich wesentlich sinnvoller und sozial treffsicherer.

Sort:  

Genau, man sollte erst Steuern zahlen wenn man reich ist, nicht wenn man versucht reich zu werden. Die erste Million steuerfrei, danach progressiv nach oben.

Besteuerung über Ländergrenzen hinaus kann man nicht ganz so leicht vergleichen, da zuviele Faktoren mit reinspielen. Es stimmt, dass ihr diesen Spitzensteuersatz wesentlich früher bezahlt. Auf dem gleichem Niveau bleiben Euch aber am Ende immerhin noch fast 7000€ mehr im Jahr. Zumindest wenn der Rechner auf Eurem Finanzministerium stimmt. Vermutlich wird nicht direkt Brutto, sondern ex Sozialabgaben berechnet, während die zusammen mit dem Soli noch oben drauf kommen. Bleibt trotzdem schwer vergleichbar, da Werbungskosten eventuell noch unterschiedlich ausfallen. So haben wir ja auf Kapitalerträge zumindest noch einen Bonus von 801€, die Euch verwährt bleiben.

Die Vermögenssteuer hört sich nur im ersten Moment gut an und ist eine ähnliche Diskussion wie aktuell die Grundsteuer hier bei uns. Spätestens wenn eine Immobilie existiert, kann die Bestimmung des Vermögens zumindest "interessant" werden. Gerade wer diese nur für seine Rente nutzt kann auf diese Weise auch schnell Opfer des Systems werden. Zudem das Argument mit der Doppelbesteuerung durchaus valide ist.

IMHO ist da eine radikalere Erbschaftssteuer oder Luxussteuer wesentlich leichter zu realisieren ohne das gleich die Verwaltung immens mitwächst. Wer dann eine höhere Umsatzsteuer auf ein Boot jenseits der 1 Million zahlt, wird diese sicherlich auch noch seelisch verkraften.

Vielleicht habe ich auch etwas verpasst. Soweit ich aber noch aktuell bin ist die Vermögenssteuer im Trump-Amerika inzwischen weitestgehend abgeschafft und existiert nur noch in wenigen Bezirken. Diese sind weitestgehend auf eine Grundsteuer umgeschwenkt.

Ja, ich meinte eh nicht unbedingt Steuern auf egal welches Vermögen, sondern natürlich dort, wo es sinnvoll machbar ist. Aber Immobilien gehören da definitiv dazu. Mit entsprechenden Freigrenzen lässt sich mMn problemlos sicherstellen, dass der kleine Rentner (der ja auch nicht unbedingt in einer Luxusvilla hausen wird) eben nicht vor existenzielle Probleme gestellt wird. Erbschaftssteuer finde ich auch höchst sinnvoll, schließlich ist Erben keine Leistung. Natürlich muss man auch hier darauf aufpassen, das schonened für kleinere Familienunternehmen zu gestalten.
Und alles natürlich generell nur im Gegenzug mit Senkungen der leistungsfeindlichen Steuern auf Arbeit und Ertrag.

Das mit den Freigrenzen ist immer so eine Sache, da man eben oft ermitteln muss, bevor man weiß, ob man darüber liegt. Zumindest hier in Deutschland kann das Thema "Gebäudebewertung" und "Finanzamt" zu einem kompletten Studium verkommen. Es stimmt natürlich, dass man mit entsprechend sinnhafter Gestaltung das größte Übel heraus nehmen kann. Aber verfolge mal die "Grundsteuerreform", die hier ansteht. Da wird es noch richtig Ärger geben ;)

Erbschaftssteuer finde ich da wesentlich interessanter. Es ist die fairste Steuer von allen, gerade eben für all jene die gerne die Leistungsgesellschaft immer so loben. Wer reich wird, kann reich leben. Stirbt die Person, wird das Vermögen zum großen Teil in die Infrastruktur der gesamten künftigen Generation gesteckt. Da meist gerne die Kleinsparer dann immer Panik kriegen und an die Kinder und Enkel denken... komm, lass gut sein. 5 Millionen Freibetrag, danach einen saftigen Prozentsatz. Soll niemand nach dem Tod irgendwo raus müssen, was eine normale Wohnung ist.

Ähnlich auch bei Familienunternehmen (die mitunter in Deutschland auch mal sehr groß sein können. Grüße an Familie Quandt ;)). Auch da muss ja nicht immer gleich ein Ende anstehen. Ich glaube gar nicht, dass es so fatale Auswirkungen hätte. Im Zweifel wird eine Unternehmung halt in eine Kapitalgesellschaft oder Kommanditgesellschaft umgewandelt. Von mir aus auch mit Verkaufsrecht an Familie und Mitarbeiter. Gerade Unternehmen die auch im Streubesitz der Mitarbeiter sind, erweisen sich oft als erstaunlich robust.

Und vernünftig gestaltet haben vielleicht sogar sonst eher lieblose Kinder ein Interesse daran, dass Vati und Mutti möglichst alt werden. Sehe also eher Vorteile. Gerade in den USA, gilt es ja sowieso als "unschick" reich zu sterben und viele Superreiche regeln den Nachlass bereits zu Lebzeiten ähnlich. Nur statt in einer Stiftung geht es dann halt mal in die Staatskasse.

Jo, klingt nicht schlecht, dein Erbschaftsmodell.

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