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RE: Das dunkle digitale Zeitalter – Ein Appell an die Vernunft

Die Frage die sich immer wieder stellt ist natürlich, welche Informationen sind es wert erhalten zu werden. Bei vielen alten Kulturen hat man das eine oder andere Schriftstück gefunden, jedoch gehe ich davon aus, dass dies nur ein ganz kleiner Bruchteil aus den damaligen Beständen ist.

Auch bei uns wird wahrscheinlich nur ein ganz kleiner Bruchteil der Informationen übrig bleiben. Das wichtige ist, dass es die richtigen Informationen sind. Eine Bedienungsanleitung für einen Fernsehr wäre wahrscheinlich für eine zukünftige Kultur ebenfalls interessant aber hätte wohl keinen Nutzen.

Auch ist fraglich, ob man nach einer globalen Klimakatastrophe nicht von Null anfangen sollte, da unsere Informationen zum einen falsch sein könnten und zum anderen die Entwicklung auf die gleiche Bahn schieben könnte, wie wir es gemacht haben. Es vielleicht aber besser gewesen wäre, wenn die Entwicklung bei Null anzufangen und damit in eine ganz andere Bahn verläuft. So dass am Schluss eine Lösung herauskommt auf die wir nie gekommen wären.

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Wert zu erhalten muss alles sein. Es sind manchmal ja gerade diese Fragmente, die sich im nachhinein als riesiger Treffer erweisen. Man denke nur mal an die Normannen, die in England alles steuerlich erstmal erfassten und somit einer der wenigen Zeugnisse über die Besitzertümer damaliger Gemeinden sind. Ein Steuerdokument wäre vermutlich nichts, was wir heute spontan archivieren wollen würden :)

Bei uns besteht aber eben wirklich eine reale Gefahr, dass nichts übrig bleibt. Da sowohl unsere Medien als auch die Informationen nichts ist, was gute Chancen hat die Zukunft zu überdauern. Die Nationalarchive setzen ja teilweise auf Mikrofilm, der ein wenig mehr Bestand hat, aber auch regelmäßiger Pflege Bedarf. Sollte dies abbrechen, war's das auch damit.

Eine riesige Chance ist eben unsere globales Netz, dass aber eben sehr Resourcenhungrig ist und eben benötigt, dass irgendwo ein Teil der Welt intakt bleibt. Da aber einige Nationen und Blöcke bereits jetzt den Sargnagel in das Netz schlagen, würde ich langfristig eine düstere Prognose für das Internet geben. Das ist schon sehr lange nicht mehr das Netz, dass einen Atomschlag überdauernd würde...

Bei einer globalen Katastrophe neu anzufangen ist etwas, was nur auf dem ersten Blick romantisch anhört. Man sollte sich aber vor Augen führen, dass wir als moderer Mensch einen unvergleichbaren Raubbau betrieben haben. Ob z.B. ohne die Unmengen an fossilen Brennstoffen noch einmal eine Entwicklung wie unsere stattfinden kann, ist zweifelhaft. Etwas wie Photovoltaik zu bauen wäre für eine mittelalterliche Gesellschaft bereits auf Grund der Distanz der benötigten Rohstoffe vermutlich unmöglich. Vielleicht ist das die Arroganz der Gegenwart zu denken, dass es keine anderen Alternativen gibt. Als Pessimist würde ich aber sagen, dass wir den Point-Of-No-Return unlängst überschritten haben und schleunigst dafür sorgen sollten der Nachwelt etwas zu hinterlassen, auf das man sinnvoll setzen kann um unsere heutige Schuld abzutragen.

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