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RE: Eine freie Gesellschaft braucht ein Fundament. Teil 7

in #freie-gesellschaft6 years ago (edited)

Wäre vielleicht endlich mal für das deutsche Volk Zeit, sich digital über eine neue Verfassung (welche das GG ablöst) zu beraten..
Laut dem letzten Artikel des GGs ist dies eh längst überfällig.
Dann kommt jedoch wieder die Konsensfrage..
Ich glaube ich brauch nicht zu erläutern, warum ich so interessiert an der crypto Technik bin.
Die Zukunft wird verdammt spannend. :)

Sort:  

Ja, auch ein Wahlsystem auf Blockchainbasis wäre der Demokratie sehr dienlich. Thailand arbeitet an so einem System. Hatte ich über Dlike geteilt.

Doch dazu müsste man sich noch eingehender mit dem verhunzten Begriff Demokratie auseinandersetzen.

»Woher besäßen hundert, die sich einen Herrn wünschen, das Recht, für zehn, die sich keinen wünschen, mitzubestimmen? Das Gesetz der Stimmenmehrheit ist selbst eine Sache des Übereinkommens und setzt wenigstens eine einmalige Einstimmigkeit voraus. | Nur denen, die sich verbinden, liegt es ob, die Bedingungen der Vereinigung zu regeln. | Wenn demnach bei der Gründung des Gesellschaftsvertrages einige Widerspruch erheben, so macht ihre Meinung ihn nicht ungültig, sondern schließt die Gegner von ihm aus; sie gelten unter den Staatsbürgern als Fremde« (Contrat Social, ebd., S. 42 | 71 | 153).

Das mag sein, aber welche Alternative gibt es zu einer Demokratie? Demokratisch ist oder sollte sein, was der Allgemeinheit (Mehrheit) nutzt. Die Frage könnte lauten, leben wir in einer echten Demokratie? In Bezug auf das Allgemeinwohl (das Wohl der großen Menge) würde ich sagen, es gibt einige Defizite und erhebliche Ungleichgewichte. Das geht ja aus Deinem Beitrag auch sehr gut hervor.

Schon mal was von der Demokratie des Marktes gehört? Beobachte mal dieses Marktsystem ganz genau, nicht nur oberflächlich. Da braucht es keine Wahlen per Stimmzettel. Aber genau auf solche Themen komme ich noch. Das Wohl der großen Menge, kann wohl nicht über das Wohl des einzelnen Individuum gestellt werden, denn dann wäre eine Wirtshausschlägerrei 5 gegen 1 auch demokratisch legitimiert. Das Ungleichgewicht liegt ganz anderen Ursachen zu Grunde. Aber auch dazu werde ich mehr veröffentlichen.

Vielleicht überkommt dich einmal der Drang meine bisherigen Veröffentlichungen zu dieser Serie intensiver zu studieren. Vielleicht erledigen sich dabei schon manche Gedankengänge und die Fragen die sich dann aufwerfen aus Sicht des Individuum Betrachtung finden. Eigentlich liegt uns Menschen diese Sichtweise wesentlich besser, da müssen nur ein paar Dogmen aus dem Kopf. Man muss es nur aus dem „Ich“ heraus betrachten.

Ich würde das Wohl der Menge über das des Einzelnen stellen. Vielleicht bin ich gesellschaftlich verblendet, aber ich sehe nicht, wie man es allen gleichzeitig Recht machen könnte, ohne es dabei einigen nicht Recht zu machen. Wie soll das funktionieren? Wir sind hier nur 2 Leute und haben unterschiedliche Sichtweisen :-).

Ich würde das Wohl der Menge über das des Einzelnen stellen.

Seit des erstarkenden Nationalismus, also schon weit vor dem Nationalsozialismus, hat man an dieser Vorstellung gearbeitet um das sie in den Köpfen eingebrannt ist. Perfektioniert wurde die durch Hitler: „ein Reich, ein Volk, ein Führer.“ Das Volk ist Alles der Einzelne ein Nichts. Wozu das geführt hat, haben wir gesehen. Nicht nur bei Hitler. Sondern in verdammt vielen Ländern. Doch Gesellschaftlichkeit ist was ganz anderes. Aber ich möchte der Serie nicht vorgreifen.

Im Namen des Allgemeinwohls sind im 20. Jahrhundert die größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte begangen worden. Das sollte man nie vergessen.

Man kann alles Handeln im Namen des Allgemeinwohl verkünden. Wenn es dann nicht der Allgmeinheit genutzt hat, war es eine Lüge.

Viele, wenn nicht die meisten der großen Staatsverbrecher im 20. Jahrhundert waren mit Sicherheit davon überzeugt, dass sie zum Wohle der Allgemeinheit morden.
Ich werde auf jeden Fall immer skeptisch, wenn Politiker vom Allgemeinwohl reden. Heute wird zwar Gott sei Dank nicht mehr gemordet, aber es wird auf jeden Fall immer teuer.

Da muss man @stehaller recht geben. Das Gemeinwohl ist ein Wieselwort, das bislang sehr gut dazu benutzt wurde, um ganze Menschengruppen in Schach zu halten, zu unterdrücken und zu ermorden (heute wirtschaftlich ermorden). Doch woran liegt das? An den Begriffen. Es gibt nicht „die Gesellschaft“ als eigenständige Entität, es gibt nicht „das Volk“ als eigenständige Entität, auch nicht das Staatsvolk als eigenständige Entität. Man braucht Unmengen an Propaganda um solche Sichtweisen dem einzelnen Individuum ins Hirn zu hämmern. Man sollte bei dem bleiben, was beobachtbar ist. Wenn man eine Gesellschaft beobachtet, kann man nicht „die Gesellschaft“ beobachten, denn die Beobachtungsdaten werden aus dem einzelnen Individuum gewonnen. Jeder weiß, dass eine Kette nur so stark ist, wie ihr schwächstes Glied. Bei der Gesellschaft soll das anders sein? Das kann ich nicht akzeptieren, da es nicht dem Beobachtbaren entspricht.

Wenn Du so an die Sache gehst, dann gibt es auch nicht das Individuum Mensch als Entität. Der Mensch besteht aus kooperierenden Zellen. Jede einzelne ist ein Wesen für sich und unter entsprechenden Bedingungen lebensfähig. Der menschliche Organismus ist demnach eine Gesellschaft aus Zellen. Ein sehr gutes Gleichnis für uns. In diesem biologischen Organismus gibt es Kräfte, die für den Erhalt der Gesundheit aktiv sind z.B. T-Zellen. Ich sage nicht, dass eine Gesellschaft homogen oder eine Wesenheit ansich ist. Ich sage nur, dass was der Allgemeinheit nutzt, im Normalfall auch dem Einzelnen nutzen sollte. Umgedreht, was dem Einzelnen nutzt, muss nicht der Allgemeinheit nutzen. Deswegen würde ich das Allgmeinwohl oder ein Gemeinwohl orientiertes Handeln für wichtiger halten als das Handeln bezogen auf den einzelnden Menschen.

Können diese einzelnen Zellen und Zellengruppen „Ich“ sagen und bewusst erleben? Und wie kommt ein orientiertes Handeln zum Gemeinwohl zustande? Durch das Gemeinwohl und der Gesellschaft, oder der Einzelne, der sich vergesellschaftet. Und was führt dazu, dass der Mensch sich vergesellschaftet und was benötigt er um dass er sich vergesellschaftet?

Du beschreibst einen rein biologischen und physischen Zustand. Der mensch ist aber nicht nur ein physisches Wesen, sondern auch ein geistiges Wesen. Dieser Dualismus ist erlebbar, aber physisch nicht beobachtbar. Das „Ich“ erleben kann nur der einzelne. Das „DU“ wird niemals das Ich beim anderen finden, dass ist unmöglich. Ich kann jetzt nicht alle vergangenen Teile hier als Kommentar nochmals einhämmern. deswegen gibt es diese Serie, wo ich die Herleitung darstelle und ich bin noch lange nicht am Ende dieser Serie angekommen. Es ist nunmal komplex.

Danke für deinen Kommentar!!!

Wäre vielleicht endlich mal für das deutsche Volk Zeit, sich digital über eine neue Verfassung (welche das GG ablöst) zu beraten..
Laut dem letzten Artikel des GGs ist dies eh längst überfällig.

Vielleicht braucht man das gar nicht. Wenn Du meine Serie weiter verfolgst, wird es vielleicht wie Schuppen von den Augen fallen.

Ja. Eigentlich braucht es das wirklich nicht.
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftig habe, desto mehr habe ich auch verstanden wie sehr die meisten Menschen in Anarchie leben, wir können gar nicht anders (außer Spießer).
Der Staat, sowie auch Bürokratie ist aufgebundene Last.
Wenn 2 Menschen ein Problem haben, wird dies versucht unter sich zu lösen.
Die Staatsgewalt wird eher im Notfall geholt.

Ich denke außerdem, dass Menschen einfach ein Werkzeug brauchen, welche sie sich austauschen und organisieren lässt. Steem gefällt mir schon ganz gut.
Zumindest für eins der ersten Prototypen.

Gegner werden jetzt sagen, dass extrem viele Menschen keine Chance hätten ohne den Staat, da sich dann niemand mehr um sie kümmert oder sie unterstützt.
Ich bin der genau anderen Meinung.
Ohne einen Staat würde solch eine Hilfe noch effektiver gestaltet werden können.
Altruistische Menschen könnten besser aufgehen.
Konnte dies selbst auf dem Prototypen Steem schon beobachten.

Die Technik ist noch sehr jung, könnte sich jedoch zu einem wichtigen Werkzeug entwickeln.

Posted using Partiko Android

Sehr gut erkannt. Die Serie, welche ich gerade vorstelle, beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Sie will erweitern und auch grundsätzliche Bedenkenlücken schließen. Nicht, dass für alles eine Lösung parat steht, sondern es soll eine Fundament liefern auf welches aufgebaut werden könnte.

Joa ich habe so das leichte Gefühl wir beschäftigen uns mit ziemlich ähnlichen Themen.
Es liegen nur mindestens 20 Jahre zwischen uns.

Posted using Partiko Android

Es liegen nur mindestens 20 Jahre zwischen uns.

Danke, Danke, jetzt werd ich ganz rot. Es sind ein paar mehr, aber erhellt mein Spiegelbild, wenigstens bei Haare kämmen.

Scheiß Altern..
Komm ich jetzt schon nicht drauf klar 😅

Posted using Partiko Android

Dir ist aber schon bekannt, dass dieses Freiheitsthema schon wesentlich älter ist. Es vollständiger zu erfassen, wenn auch noch nicht verständlich in Worte verpackt, ist im 17./18. Jahrhundert schon passiert. Das Zeitalter der Aufklärung hatte schon was, man muss es nur fortschreiben. Das ist leider nur noch in einem geringen Maß erfolgt.

Natürlich ist mir dies klar.
Sehe Nietzsche und Nihilismus als wichtige Basis für viele moderne Ansichten.
Auch wenn das die ganzen Instragrammer nicht verstehen ;)

Posted using Partiko Android

Doch dazu müsste man sich noch eingehender mit dem verhunzten Begriff Demokratie auseinandersetzen.

»Woher besäßen hundert, die sich einen Herrn wünschen, das Recht, für zehn, die sich keinen wünschen, mitzubestimmen? Das Gesetz der Stimmenmehrheit ist selbst eine Sache des Übereinkommens und setzt wenigstens eine einmalige Einstimmigkeit voraus. | Nur denen, die sich verbinden, liegt es ob, die Bedingungen der Vereinigung zu regeln. | Wenn demnach bei der Gründung des Gesellschaftsvertrages einige Widerspruch erheben, so macht ihre Meinung ihn nicht ungültig, sondern schließt die Gegner von ihm aus; sie gelten unter den Staatsbürgern als Fremde« (Contrat Social, ebd., S. 42 | 71 | 153).

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