… und der Mensch muss faltbar werden.

Als ich am gestrigen Abend die Schlagzeilen im BRenNgLAS überflog (was ohne verwertbare Koordinaten und stotternden Triebwerke als kein leichtes Unterfangen herausstellte), sprang mir diese Schlagzeile regelrecht ins Auge. Ein Vorfall, der im gemeinsamen Auftreten mit den bereits erwähnten Schwierigkeiten, das Navigieren beim Überflug fast zur Unmöglichkeit werden ließ. Schwere technische Probleme und eine aggressive Zeile vor der Brille - ich entschied mich zur Notlandung und zwar genau auf der Schlagzeile.

Münchener Hausbesitzer fordern den faltbaren Mieter

Es ist soweit. Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht.

Das war wohl der erste Gedanken bei mir, der sich nach der holprigen Landung an die frische Luft traute. München gibt den Vorreiter. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis die üblichen Verdächtigen nachgaloppieren.
Jahrelang hat man nun am idealen Mieter herumexperimentiert. Nun scheint der Durchbruch gelungen.
Angefangen hatte es mit der Mieter-Melkmaschine, die sich (hier insbesondere das Modell XXL, das ganz ohne Arretierungsschraube auskommt) als wahrer Verkaufsrenner entpuppte.

Danach, als der Gemolkene zwar ausgelaugt, aber noch immer aufrecht durch das staatlich geförderte Wohnobjekt lief und sich von Zeit zu Zeit an seine Rechte erinnerte, da begannen dann die ersten Experimente am Rückgrat des Nörglers. Die Fortschritte auf diesem Gebiet genau beobachtend und eigene Vorteile erahnend, stiegen die Arbeitgeber in diese Tüftelei mit ein und gaben nicht eher Ruhe, bis der Untertan so beugsam und fügsam war, dass er sich auch nicht mehr seiner Rechte erinnerte.

Er wollte einfach nur noch in Ruhe wohnen und arbeiten -

bei immer weniger Gehalt und immer höherer Miete.

Und genau das war der Moment, als Eugen Düsentrieb von und zu Hasenfuß (Großinvestor und Eigentümer von schätzungsweise - wenn nicht noch mehr - Mietwohnungen, alleine in Berg am Laim) die Idee heimsuchte, kurzerhand all seinen gemolkenen und rückgratlosen Mietern den Stuhl vor die Tür zu stellen und schwuppdiwupp in seinen Häusern die Raumhöhe auf 1,60m zu senken. Dies brachte dem gierigen Nimmersatt, bewiesen durch einen einfachen Dreisatz, bei einem 5-stöckigen Gebäude von einer früheren Raumhöhe 2,80m, ein Zugewinn von 3 Stockwerken mit jeweils 3 Wohnungen.
Eine Rückfrage beim Arbeitgeberverband stärkte dem innovativen Raffzahn den Rücken, da von dortiger Seite bestätigt wurde, dass der gefügige Arbeitnehmer inzwischen Gewerkschaften hasst, und die heimischen vier Wände nur noch für die "3 s" aufsucht (sitzen, schlafen, scheißen).

Wenn also für diese Tätigkeiten noch ein aufrechter Gang eingefordert wird, dann hat der Mieter (zumindest momentan noch) in München ganz schlechte Karten.

Stufe 3 ist also wahrhaftig eingeläutet.
Ab morgen wird der Mensch ohne Eigenheim gefaltet.
Vielleicht beteiligen sich die Arbeitgeber auch an diesen Forschungen.

Der tägliche Blick ins BRenNgLAS wird es mir verraten.

Ein Dank an @kadna für die “stille” Inspiration zu nachdenklichen Zeilen!