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RE: Zwei Stimmen?

in #dpoll5 years ago

Sofern die Widersstimme negativ zählt, halte ich das nicht für eine gute Idee.

So als Beispiel:
Partei A 40 % + und 50 % -
Partei B 40 % + und 45 % -
Partei C 20 % + und 5% -

=> Partei C wäre die einzige im Parlament vertretene Partei.

Letzten Endes würden nur 20 % der Wähler im Parlament vertreten werden. Die Stimmen der anderen 80 % waren quasi wertlos. (Daher wäre das System auch verfassungswidrig.)

Es ist auch nicht gesagt, dass Partei C im Beispiel ein Programm hat, das den meisten Menschen gefällt. Die Partei C war vielleicht nur weniger polarisierend oder weniger bedeutend und hat deswegen einfach weniger Widerstimmen bekommen.

Auf Deutschland bezogen, würde ich raten, dass besonders die SPD und vermutlich die FDP von einem solchen System profitieren würde. Die AfD würde ziemlich sicher wesentlich mehr Widerstimmen als Fürstimmen haben.

Wählen würde dann viel taktischer und komplizierter werden. Hat die Partei, die man wählen will überhaupt eine Chance, mehr Für- als Widerstimmen zu bekommen? Und ist die Partei, der ich eine Widerstimme geben wollte, nicht sowieso so unbeliebt, dass ich sie lieber einer anderen Partei gebe, bei der sich meine Widerstimme wahrscheinlicher auswirken kann?

Auch wenn natürlich trotzdem irgendwie das Volk entscheidet, halte ich dieses System für wesentlich weniger demokratisch. Wenn man die Positionen einer Partei schlecht findet, kann man einfach eine Partei wählen, die gegensätzliche Positionen vertritt.

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