Feiyutech Vimble 2 / Test und Review

in #deutsch6 years ago

Thumbnail Gimbal Vimble 2.jpg

Allgemeines

Wir schauen uns heute das Feiyutech Vimble 2 Gimbal an. Es ist ein Gimbal welches Smartphones mit einer Breite von 57-84mm hält. Ich habe ein Samsung Galaxy S9 und es wird ohne Probleme von dem Gimbal gehalten.

Geliefert wird es mit reichlich Zubehör. Es gibt je ein Kabel für USB-C, Micro-USB und Apple Lightning. eine Schlaufe um sich das Gimbal um die Hand zu schnallen und ein kleines Mini Stativ. Und das ist wirklich super. Denn damit kann man das Gimbal hinstellen und z.B. Motion-Timelapse Aufnahmen machen. Zu erwähnen ist auch noch die Tasche in welcher das Gimbal geliefert wird. Hierin ist es sicher aufbewahrt um es mit in den Urlaub zu nehmen. Und diese Tasche ist nicht selbstverständlich, denn bei einigen höherpreisigen Gimbals ist diese nicht dabei und muss extra gekauft werden.

Das Gimbal an sich ist gut verarbeitet und sehr schön gemacht. Es besteht zwar aus Kunststoff allerdings hat man den Eindruck, dass es fester hochwertiger Kunststoff ist. Hat man das Gimbal eingespannt, muss man es noch einstellen. Dies geschieht über das kleine Lineal welches auf einem Arm des Gimbals gedruckt ist. Um es einzustellen schiebt man diesen einfach so lange in eine Richtung bis das Smartphone waagerecht ist. An dieser Einstellung wird oft bemängelt, dass sie ebenfalls aus Plastik ist und mit der Zeit locker wird oder der Clip abbricht. Ich sehe dies allerdings nicht so kritisch, da man es in der Regel einmal auf sein Smartphone einstellt und dann in dieser Einstellung belässt.

Einstellen lässt sich das Gimbal bzw. das Smartphone über verschiedene Knöpfe:

Zum einen gibt es den „Joystick“ mit welchen man die Neigungen der Achsen verändern kann.

Darunter befindet sich der Ein- und Ausschaltknopf. Diesen muss man etwas länger drücken um das Gerät Ein- und Auszuschalten. Kurzes drücken schaltet den Modus des Gimbal um.

Noch ein Button weiter unten ist der Rekord-Button. Drückt man ihn kurz wird ein Foto aufgenommen und drückt man ihn ca. 3 Sekunden wird ein Video aufgenommen.

Rechts daneben befindet sich ein Zoomschieber und hinten am Gimbal ein Taster um den Lock Mode temporär anzuschalten oder bei einem Doppelklick den Modus umzuschalten.

Die Modi

Das Gimbal hat 3 verschiedene Bewegungsmodi. Und zwar den

  • Lock Mode
  • Half Follow Mode
  • Full Follow Mode

Beim Lock Mode ist wie der Name schon sagt alles blockiert. Der Gimbal gleicht alles aus, aber rechts oder links Bewegungen werden nicht übernommen, sodass das Bild immer in die gleiche Richtung zeigt.

Beim Half Follow Mode wird das Bild zur Hälfte nachgeführt und zwar die horizontale Achse. Man sieht dies wenn man am Griff dreht, denn dann dreht das Gimbal mit. Dies finde ich auch den praktischsten Modus. Der Vorteil ist hier, dass beim Fahren um eine Kurve die Kamera mitschwenkt.

Beim Full Follow Mode wird das Bild immer nachgeführt und zwar sowohl die horizontale als auch die vertikale Achse. Ich finde die Schwenks aber nicht mehr so toll. Der Modus ist schon sehr gewöhnungsbedürftig und ich habe damit keine vernünftigen Aufnahmen hinbekommen.

Das Umschalten der Modi geht entweder über die App oder mit einem kurzen drücken des Ausschalters. Zudem kann über schnelles zweimaliges drücken des Schalters am Zeigefinger der Modus gewechselt werden. In der App können alle 3 Modi eingestellt werden, wohingegen über die Schalter nur zwischen dem Lock Mode und dem Half Follow Mode hin- und hergeschaltet wird.

Die App

Wer das Gimbal in seinem vollen Funktionsumfang nutzen möchte muss sich allerdings die dazugehörige Vicool App aus dem Appstore laden. Diese verbindet das Gimbal mithilfe von Bluetooth mit dem Smartphone. Im Grunde genommen ist es eine Kamera App welche weitere Funktionen bereitstellt. So kann man z.B. den Blitz einstellen, zwischen den Modi wechseln und die Auflösungen der Foto und Videofunktion einstellen. Leider kann man jedoch die Framerate nicht einstellen, sodass immer mit 30fps aufgenommen wird.

Weiterhin kann man noch verschiedene Bildlooks einstellen oder die Belichtung ändern.

Die Herstellung der Verbindung funktioniert übrigens sehr gut. Ich hatte nie Probleme. Es wurde immer gleich das Gerät gefunden und mit einem Klick auch angebunden.

Die Vicool App ist an sich gut gemacht, was mich jedoch etwas stört, ist die Timelapse Funktion. Diese hat bei mir egal bei welcher Einstellung immer nur Videos von einer Sekunde Länge ausgespuckt. Hier herrscht noch Verbesserungsbedarf. Für Timelapse-Aufnahmen nehme ich eine extra App (Lapse It) und starte diese zusätzlich.

Sonderfunktionen

Was das Gimbal zudem noch kann, ist z.B. auf dem Kopf filmen, wenn ihr es einfach umdreht und der Griff jetzt nach oben ist, richtet sich das Gimbal neu aus und filmt weiter. Natürlich muss es vorher eingeschaltet gewesen sein ;-)

Weiterhin habt ihr die Möglichkeit das Smartphone auch hochkant einzuspannen. Die Halterung lässt sich nämlich einfach drehen, sodass hochkant Aufnahmen oder Selfies möglich sind.

Für die Selfies habt ihr auch noch einen Teleskopauszug in dem Gimbal verbaut. Das find ich ein super Feature was so kein anderer hat. Die kompletten Gimbalfunktionen funktionieren

selbstverständlich auch mit ausgefahrenem Stick.

Wer noch nicht genug hat und von der ganzen Filmerei einen leeren Akku, bekommt auch keine Probleme, denn ihr könnt den Stick als Power Bank benutzen und das Handy über die mitgelieferten Kabel wie USB-C, Micro-USB und Apple Lightning vom Griff aus laden. Der Akku hat dabei eine Kapazität von 9.62Wh, zum Vergleich der vom Galaxy S9 hat 11,1Wh also sollte es nicht zum Vollladen reichen. Zudem muss ich sagen, dass der Akku vom Gimbal gefühlt schneller leer war als der vom Smartphone, weswegen diese Funktion nur nützlich ist wenn das Smartphone gerade leer ist.

Wenn ihr übrigens glaubt ihr könnt das Gimbal einfach so als Power Bank benutzen muss ich euch leider enttäuschen. Die ganze Sache funktioniert nur wenn das Gimbal eingeschaltet ist.

Etwas Negatives gibt es natürlich auch: Das Gimbal passt wenn es eingestellt ist nicht mehr perfekt in die Tasche. Es ist echt super, dass die Tasche dabei ist und sie macht einen hochwertigen Eindruck, aber wenn ich es auf mein Smartphone eingestellt habe passt es nicht mehr perfekt hinein. Sie geht zwar noch zu, aber nicht mehr so schön.

Als letztes kommen wir noch zum Motion Modus. Das Gimbal kann hierfür eine selbst eingestellte Strecke abfahren. Hierzu geht man in der App auf Einstellungen „Gimble Settings“ und dann auf „Autorotation mode“. Hier könnt ihr jetzt bei „Speed setting“ einstellen wie schnell sich die Bewegung später ausführt. Die Einheiten sind hier z.B. s/r, m/r und h/r. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher aber ich glaube, dass das s für Sekunde, m für Minute und h für Stunde steht. Das r müsste für Rotation stehen. Ob allerdings eine 360° Rotation oder nur die welche das Gimbal auch schafft gemeint ist, bin ich mir ebenfalls nicht sicher.

Wenn ihr eure Geschwindigkeit eingestellt habt, drückt ihr 4-mal den Einschalt-Button, dann piepst es und ihr könnt das Gimbal in die Startposition bewegen. Einmal den Einschalt-Button drücken und die Position wird gespeichert. Jetzt das Gimbal in die Endposition drehen und wieder einmal den Einschalt-Button drücken. Danach startet auch schon die Bewegung.

Für die Bewegung könnt ihr entweder ein Video aufzeichnen lassen oder den Timelaps Modus aktivieren welcher bei mir ja leider nicht wirklich funktioniert hat.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Vimbel 2 für unter 100€ ein absolutes Schnäppchen ist. Ich würde es auf jeden Fall wieder kaufen. Es fühlt sich nicht billig an und funktioniert auch noch super. Gerade wenn man mit Kindern in den Urlaub fährt lohnt es sich, denn da bekommt man einige schöne Szenen hin. Zudem ist es sehr gut ausgestattet und bietet etliche Funktionen.

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