Von Räuberbanden zu Mafia-Staaten!!

in #deutsch6 years ago

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Staaten scheint es schon immer gegeben zu haben. Sie seien die notwendige Sozialstruktur die sich zwangsläufig ergeben haben sollen.

WELCH EIN IRRTUM!!!

Die Entstehung des Staates, so wie wir diesen heute kennen, hat eine lange Geschichte. Nicht jedoch der Begriff „Staat“ als zentrales Gewaltmonopol. Diese Form ist jünger als man denkt.

Der „Staat“ ist lediglich das Ergebnis von Herrschenden und Be-Herrschten. Ihre Entstehung ist nicht nur durch äußere Einflüsse zu erklären, sondern auch durch Innere. Doch beide gehen auf Raub und Mord zurück und halten sich in ihrer Funktion als Räuber und Mörder bis in die Gegenwart.

Man lebt in der irrwitzigen und paradoxen Vorstellung, das Anarchie, oder auch die Ur-Anarchie, zu Chaos Mord und Totschlag führen (Jeder gegen Jeden) und nur der „Staat“ diese Gewalt zu verhindern wisse.

Man merkt aber nicht, dass man dabei die relativ unblutige Ur-Anarchie die auf ein gleichgewichtiges Verwandtschaftsverhältnis mit Mediatoren beruhte auf eine blutige und enteignende Gewalt-Anarchie angehoben hat, die sich aus gewaltfördernder Raub-und Enteignungsorgie nährt. Man nennt dies heute „Recht“, das von Herrschern zur Sicherung ihrer Herrschaft gesetzt wird. Sie beruht heute auf Krieg (nicht nur der Eisatz von Waffen ist Krieg, sondern auch Ideen werden zum Krieg angehoben), Bestechung in jeder erdenklichen Form, Mord (darunter fällt auch psychischer Mord), Existenzvernichtung, Enteignung, Raub und Diebstahl, Sklavenhaltung… !

Man lügt und betrügt mit Zahlen und Statistiken um den „Staat“ zu rechtfertigen. Man stellt sogar durch Statistiken, so wie von Steven Pinker und weitere intellektuelle Sozialklemptner aufgestellt, die Massenmorde des 1. und 2. Weltkrieg, Pol Potz, Mao, Stalin, Hitler, die Bomben auf Hiroschima und Nagasaki als Gewaltreduzierung dar, indem man mit prozentualen Verhältnissen die Menschen zum Narren hält. Wenn Kain seinen Bruder Abel erschlägt sind 50% der Kleinfamilie ausgerottet. Das schafften nicht einmal Hitler, Stalin, Mao, da wird selbst Massenmord noch als Gewaltreduzierung dargestellt. Natürlich kann man dies den Menschen so verkaufen, indem man Völker, oder Ethnien , oder Sammelbegriff Gesellschaft als eigenständiges Individuum darstellt. Getreu dem Hitlermotto der Staat, das Volk ist alles, der Einzelne ein Nichts. Oder in der sozialistischen Steigerung die sich im „Kommunismus“ ausgedrückt: Die Klasse der „Gleichen“ steht über dem Einzelnen.

Betrachten wir nun die Metamorphose der Staatsentstehung:

DA WÄRE DER SOGENANNTE PROTOTYPEN-STAAT:

Durch räuberische Gruppen, die auf immer wiederkehrenden Raub abzielten, entstanden bei den Räubern und auch den Be-Raubten militärische Hierarchien, die sich zur Keimzellen von Machtstrukturen mit Erzwingungsgehilfen aufschwingen konnten.

NUN DER EINFACHE STAAT:

Um dass die räuberischen Gruppen ihre Macht sichern konnten und ihre permanent wiederkehrenden Raubzüge eindämmten, bieteten Diese den Be-Raubten an, lieber ständig wiederkehrende Abgaben zu leisten. Das erfolgte durch Tribut = Steuern. Dies führt dann zu einem einfachen blosen Staat mit 2 verschiedenen Ausprägungen:

  1. Die externen Eroberer, also die überlagernde Gruppe, muss jedoch ihre Tribute = Steuern überwachen und entsendeten Spezialisten, die diese eintreiben, aber auch Konkurrenz (Feinde) abzuwehren hatten. Dadurch sicherte man sich die territoriale Herrschaftsmacht und erhob den Monopolanspruch an Gewaltausübung in einem Territorium.
  2. Dann gab es die innere Eroberung, die sich durch die Kriegerkaste des zuvor Be-Raubten etablierte. Diese muss nun fortlaufend bestochen werden um nicht als interner Widerstand selbst die Herrschaft zu übernehmen. Diese Unterhaltung der internen Kriegerkaste erfolgt anfangs noch freiwillig. Es kommt also noch nicht gleich zu einer Territorialherrschaft, sondern etablierte zuerst einen Feudalismus, der in dieser Zeit seinen Ursprung fand. Man lässt also noch eine gewisse Gewaltausübung zu.

NUN ZUR 3. STUFE, DEM ETABLIEREN EINES NENNEN WIR ES FRÜHETATISMUS:

Der „einfache Staat“ übernimmt (okkupiert) eines der wichtigsten gesellschaftlichen Funktionen, die „Rechtsprechung“. Damit legitimiert er sich selbst als „Wahrer des gesellschaftlichen Großen Ganzen“
Diese Legitimation entsprach natürlich der gesamten Ideologie der Räuber, oder abgeschwächt „Ausbeuter“.
An dieser Stelle könnte man Thomas Hobbes mit seiner Theorie einwerfen, die diese Ideologie etwas illustriert. …die Gewalt wird zunehmend struktureller als Drohung gegen den Ungehorsamen. Insofern an einzelnen Ungehorsamen grausame Strafen exekutiert wird, schreckt dies viele Andere von Ungehorsamen ab. (nachzulesen bei Foucault, „Überwachen und Strafen“, die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt/M 1976)

NUN ZUR 4. STUFE DEM HEUTIGEN STATUIERTEN ETATISMUS:

Wenn man im Frühetatismus noch bestimmte Grundgefahren nicht ausmerzen konnte, ist jetzt die richtige Zeit gekommen. Der Ungehorsam kann sich aber jederzeit wieder als Widerstand etablieren. Eine Notwendigkeit der Herrschenden Klasse ist es nun, nicht nur die Ungehorsamen, sondern alle Untertanen zu entwaffnen, natürlich nur zum Schutz. Denn wie lange würden Untertanen grausame Strafen mitmachen, ehe sich sich erheben. Der Schutz der angeblich den Untertanen gebühren soll, etabliert sich zum Schutz für die Herrscher.
Jetzt sind die gesellschaftlichen Funktionen alle vom Staat besetzt und vollständig. Dies erweckt den Anschein das eine andere Struktur als die staatliche als undenkbar erscheint. Die Staatsherrschaft gilt bei den meisten Untertanen als „alternativlos“, oder zumindest als unvermeidbar, was einen immer geringer werdenden Widerstand zur Folge hat.
In diesem Stadium angelangt, bedarf es immer weniger direkte Gewalt um den Status Quo die Staatsgewalt und ihre Ordnung aufrecht zu erhalten. Grausame Strafen bracht man für Unbeugsame auch nicht mehr. An deren Stellen treten nun Androhungen von ökonomischen Existenzvernichtungen. Wenn jetzt jemand sich der Tributzahlung = Steuer = Raub entziehen will braucht man keinen Dolch oder Gewehrkugel mehr, man braucht in nicht zu erschießen, sondern man braucht nur noch sein Konto zu sperren. Da Steuern in den meisten Fällen heute direkt von der Quelle stammen, man hat ja den Unternehmer zur Zwangsarbeit verpflichtet (Arbeitgeber, Bank, Verkäufer), und abgeführt werden, ist dieser Weg den meisten Menschen sowieso unmöglich, sie sind von diesem Widerstandsweg abgeschnitten.
Der Räuber hat sich perfektioniert. Die Wenigen denen dieser Weg noch offen steht, werden ökonomisch ruiniert oder zumindest drangsaliert und isoliert.

Doch dazu tragen auch noch Ideologien bei, die konträr, zur wahren Solidarität der ursprünglich etablierten verwandschaftlicher Beistandspflicht, läuft. Diese ist bereits mehrere tausend Jahre alt.

EIN BLICK IN DAS ALTE TESTAMENT LÖST DAS RÄTSEL AUF.
Mose tritt vom Berg herunter und hatte die 2 Tafeln dabei, die man 10 Gebote (Gesetze) nennt. Als er zum Lager kam, sah er ein goldenes Kalb und tanzende Menschen. Da war sein Zorn nicht mehr zu halten. Er warf die Tafeln aus der Hand und zerbrach diese. …als Mose sah, dass das Volk zuchtlos geworden war … trat er in das Tor des Lagers und rief: „Her zu mir, wer dem HERRN angehört!“ Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi. Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: „Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum anderen und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten“. (Man bedenke, das auf der Tafel stand DU SOLLST NICHT TÖTEN). Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an dem Tage vom Volk 3000 Mann.
Da sprach Mose: „Füllt heute eure Hände zum Dienst für den HERRN - denn ein jeder ist wider seinen Sohn und Bruder gewesen -, damit euch heute Segen gegeben werde.“ (Nachzulesen in Exodus bzw. Nach Luther 2.Buch Mose, Kapitel 32, Verse 15-29)

Wenn man die Erzählungen um das „goldene Kalb“ liest, bemerkt man als konzentrierter Leser, dass 2 Punkte auffällig sind.

  1. Es scheint also erlaubt, bzw. geboten zu sein, dass man Andersgläubige tötet.
  2. Die religiös-politische Loyalität soll höher stehen, als familiäre und freundschaftliche Verbundenheit.

Das religiös = politische = Loyalität ist dabei bewusst gewählt. Denn genau durch diese Erzählung um das „goldene Kalb“ beginnt der erbitterte Kampf um ideologische Gefolgschaft. Die Religionen haben sich dafür alle bereitwillig zur Verfügung gestellt.
Diese Geschichte vom „goldenen Kalb“ ist nicht nur ein religiöser Gründungsmythos. Sonder der Grundpfeiler für ideologische Loyalität und dem Irrglauben, dass diese höher stehe als verwandtschaftliche Solidarität. Im Namen der ideologischen Loyalität dürfen, nein sie müssen, Mutter und Vater, Sohn und Tochter sowie auch alle Geschwister getötet werden. Seither begann der Jahrtausend währende Kampf des Staatsprinzips gegen die verwandtschaftliche Solidarität.
(Indem man das Recht des Staates über das seiner Angehörigen stellt ist das Grauen potentiell schon gesetzt. „Theodor W. Adorno“, Erziehung nach Ausschwitz (1966), zit. n. ders., Stichworte, Frankfurt/M 1969 S.101; oder auch Uwe Wesel, „Frühformen des Rechts in verstaatlichen Gesellschaften“, Frankfurt/M 1985, S. 351; wie auch Volker Sommer, Stgt. 2000; oder auch Rainer Neu, „von der Anarchie zum Staat, Neukirchen 1992)

Was jedoch keine Beachtung findet, ist auch im alten Testament zu finden.
Dort steht auch was vom zu beachtenden Widerstand, wenn auch nur als Prophezeiung:

Der Prophet Samuel sprach: „Das wird des Königs Recht sein, der über euch herrschen wird. Eure Söhne wird er nehmen für seinen Wagen und seine Gespanne, und dass sie vor seinem Wagen herlaufen, und zu Hauptleuten über tausend und über fünfzig, und dass sie ihm Acker bearbeiten und seine Ernte einsammeln und dass sie seine Kriegswaffen machen und was zu seinem Wagen gehört. Eure Töchter aber wird er nehmen, dass sie Salben bereiten, kochen und backen. Eure besten Äcker und Weinberge wird er den Zehnten (heute liegt die Staatsquote bei über 60% vom BIP, in den USA über 40% vom BIP) nehmen und seinen Kämmerern und Großen geben. Und eure Knechte und Mägde und eure besten Rinder und eure Esel wird er nehmen und in seinen Dienst stellen. Von euren Herden wird er den Zehnten nehmen und ihr müsst seine Knechte sein. (I Sam 8, 11 bis 17, vergl. Frank Grüsemann, „Widerstand gegen das Königtum“, Neukirchen 1978)

Also kein Fortschritt gegenüber der gescholtenen Anarchie mit seinem Mediator.

Eingans dieses Beitrags sprach ich von einer Anhebung der Anarchie zu einer Blutrünstigen Mafia-Anarchie.

Betrachtet man, dass es um die 200 Staaten gibt, betrachtet man den Einzelstaat wie ein einzelnes Individuum (das große Ganze), betrachtet man das Völkerrecht und den Begriff „Souveränität“ der Staaten, stellt man fest, dass es sich um Anarchie unter den Staaten handelt. Nur mit dem Unterschied dass diese Anarchie von Mafiosi initiiert ist.

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