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RE: Was ist ein weltoffener Muslim?

in #deutsch6 years ago

Ich weiß, dass hier schon viel kommentiert wurde aber ich möchte gerne auch noch was dazu sagen. Kann sein dass es aber schon erwähnt wurde: Im Grunde genommen hast du mit deinem Artikel recht. Aus westlicher Sicht macht es überhaupt keinen Sinn gerade den Hardlinern so viel Plattform zu geben und ihnen die Deutungshoheit zu überlassen. Ich frage mich grade, ob das den Menschen eigentlich hierzulande bewusst ist? Und der Punkt "Tjoa, dann waren das halt gar keine 'richtigen' Muslime." fand ich gut zusammenfassend. Wenn Muslime sich distanzieren, scheint das für Deutsche aber anscheinend nicht authentisch. Was ich auch oft lese: Man wirft ihnen sogar Taqqiyah vor (bewusstes Lügen über die Religion zu eigenen Gunsten). Die Muslime würden sich also nur scheinbar distanzieren und insgeheim mit den Hardlinern voll und ganz sympathisieren! Das ist n Totschlagargument, denn so könnte alles was Muslime behaupten und sagen, eine Lüge sein. Man könnte denen in keinem Punkt vertrauen.

Ich denke auch, dass die meisten AfDler und Rechtspopulisten eigentlich gar keine Interesse mehr daran haben irgendjemanden zu integrieren oder auch nur zu versuchen einen Dialog zu schaffen. Die ganzen Entwicklungen in den letzten Jahren machen das auch ziemlich schwierig. Für den deutschen Michel ist es halt einfacher und simpel wenn er, nachdem was in den letzten Jahren so passiert ist, den Islam und die Muslime als ganzes einfach als Schwachsinn abstempelt. Genau sowas trägt aber auch dazu bei, dass die moderaten Stimmen verloren gehen. Das wird nicht mehr beachtet.

Und außerdem könnte man deine Thesen bez. den Hadrlinern auch auf die Außenpolitik einiger Staaten übertragen. Warum werden und wurden eigentlich zahlreiche islamistische Gruppierungen von Staaten wie der USA seit Jahrzehnten immer wieder hier und dort unterstützt? Jüngstes Beispiel: Syrien. Untergruppierungen der FSA und ohnehin die FSA selbst wurden von der USA mit Waffenlieferungen und Geldern unterstützt. Und das zu Zeiten wo die FSA offen mit IS kooperiert hatte (Mittlerweile sind die FSA für den IS ja Abtrünnige)! Und das ist nur ein Beispiel von vielen. An Erdogan und Saudi Arabien werden ja auch immer noch Waffenlieferungen gesendet usw. Im Endeffekt werden die Hardliner bewusst unterstützt, was kriegerische Auseinandersetzungen angeht.

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Prinzipiell hast du in vielem meiner Meinung nach Recht. Es ist leider so, dass jeweils auf beiden Seiten des 'Grabens' ein relativ hoher Prozentsatz an Menschen verallgemeinert und (vor)verurteilt.
Ein Problem dabei ist, dass wir Menschen (aus ökonomischen Gründen) gerne pauschalisieren und kategorisieren, statt uns die Mühe zu machen, jedes uns begegnende Individuum einzeln zu betrachten, zu beurteilen und ausschließlich (ohne Berücksichtigung seiner Religion oder Herkunft) an seinen Taten zu messen.

Ich denke auch, dass die meisten AfDler und Rechtspopulisten eigentlich gar keine Interesse mehr daran haben irgendjemanden zu integrieren

Integrieren? Ist das dein Ernst? Der Staat integriert diese nur in den Armengeldverteiler. Den Rest machen Freiwillige. Hat also mit "AfDler und Rechtspopulisten" nichts zu tun.

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