Widersprüche in der Vielfaltsideologie

in #deutsch6 years ago

https://younggerman.com/2019/01/13/widersprueche-in-der-vielfaltsideologie/



 Kürzlich kam ich an einem Plakat vorbei, das mich kurze innehalten ließ.  «Erfolg durch Vielfalt und Zusammenhalt» stand dort in bunten  Buchstaben. Aber wenn eine Sache gemeinhin bekannt und wahr ist, besteht  doch kein Grund dies noch zu betonen. Die Qualität eines Produktes  spricht dann für sich und benötigt keine Werbung. 

 Wenn unendliche Vielfalt gut wäre, müsste man doch eigentlich nicht  ständig darauf hinweisen müssen. Dabei fiel mir auf, dass dieses  Narrativ eigentlich überall gefahren wird, wenn es um Multikulturalismus  geht. Viele Kulturen und Ethnien, die miteinander auskommen müssen,  weil die Politik diesen Gesellschaftsweg forciert. Dass es hier zu  Spannungen kommt, sollte nicht verwunderlich sein. Und gerade deshalb  wird gewohntermaßen häufig von allen Vertretern dieser Ideologie betont,  dass Vielfalt den «Zusammenhalt» stärke oder sonst wie positive  Eigenschaften hätte, die wir Kritiker nur nicht sehen würde. Vielfalt  würde uns bereichern, stärke den Zusammenhalt und verbessere die  Demokratie, so das Narrativ.«Die Bunte Bande! Gemeinsam sind wir stark!»  (AktionMensch) als Inklusionsbuch für Kinder fällt mir da ebenfalls  sofort ins Auge. Schon früh wird das Märchen erzählt, dass eine immer  größere ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt zu mehr Stabilität,  Zusammenhalt und Fortschritt führe. Die New York Times brachte schon  vor einiger Zeit die Studie eines Harvard Professors namens Robert Putnam in den Diskurs, der feststellte: umso  homogener und weniger vielfältig (ethnisch, kulturell) eine Region,  desto mehr Vertrauen und soziales Engagement in der Gesellschaft gibt  es. Auf der anderen Seite bedeutet dies, dass umso ethnisch und  kulturell durchmischter eine Gemeinschaft ist, desto misstrauischer sind  die Menschen und desto weniger engagieren sie sich für die Gemeinde,  weil es keine gemeinsame Identität gibt. Zu viel ethnische, kulturelle  und religiöse Vielfalt, vor allem die Konkurrenz mehrerer größerer  Identitäten in einem Raum, führt zu Konflikten. Das beweist die  Geschichte der Nationen und dafür muss man nicht einmal weit in der  Historie zurückgehen. Denken wir nur an Tito und Jugoslawien, das sofort  implodierte und entlang ethnischer und kultureller Linien in Flammen  aufging. Auch die Sowjetunion wurde nur durch Stärke zusammengehalten  und zerbrach danach in die vielen Teilidentitäten, die heute eigene  Staaten der ehemaligen UDSSR bilden dürfen.Ein kleines Maß an  Vielfalt mag durchaus Bereicherung bringen und der Gesellschaft  förderlich sein. Entstehen jedoch Parallelgesellschaften mit  Herrschaftsanspruch innerhalb eines Staatengebildes, gibt es keine  nationale Einheit mehr und der Konflikt ist vorprogrammiert. Wer also  sagt, dass Vielfalt den Zusammenhalt stärke, lügt einfach oder glaubt  wirklich, dass die Babylonisierung Europas ein Segen sein wird. 



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