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RE: Pazifismus!?

in #deutsch6 years ago

Hätte der Balkan-Konflikt (Krieg) nicht eine Station in Dayton gemacht, Bosnien wäre heute ein einziger Friedhof.
Farge mal einen Afghanen warum in seinem Land seit so vielen Jahren Krieg geführt wird. 90% werden dir keine Antwort geben können.
Kein einziger Krieg hat den Frieden im Gepäck.
Adolf, die Rotzbremse aus Braunau, war kein Deut gescheiter als die, die er mit diesem Zitat in die Nähe der Debilität rückte.
Auch er scheiterte im Glauben an der Umsetzung seiner eigenen Propaganda.

Immer wieder schön ...
Wolfram

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Stimmt es wäre wohl ein Friedhof.
Was ich an Dayton nur nie verstanden habe ist, warum man Gruppen zwingen sollte unter einem Dach zu wohnen wenn sie das nicht wollen. Und die Serben wollen einfach nicht. Warum sie also zwingen? Ich hoffe ich irre mich, denn ich halte das für den schwersten Fehler der dort gemacht wurde.

"Wenn einmal die ganze Welt zu Staub zerfällt, am jüngsten Tag nach Gottes Rat. Dann werden auf den Trümmern stehn, und sich in die Augen sehn, der ewige Gott und der Soldat. "

"Sag mir wo die Blumen sind" trifft es aber auch ziemlich genau.
Ich denke, wir schauen einfach das wir selbst sauber bleiben und unsere Familie, Freunde und Kollegen positiv beeinflussen. Alles andere liegt leider nicht (oder zum Glück?, wer weiß) in unseren Händen.

Nur noch ein paar wenige kurze Randbemerkungen zum Jugoslawien-Konflikt.
Serbien wollte nie und nimmer den Staatenverbund verlassen. Ganz im Gegenteil! Man hatte die Kontrolle über die Armee und Polizei. Über Jahrzehnte sind konsequent serbische Familien außerhalb der serbischen Republik angesiedelt worden. Das hatte System. Kein Offizier, kein serbischer Politiker, Funktionär oder Polizist, der nicht ein Haus oder Wohnung in Kroatien oder Bosnien hatte. Außerdem wurden über 70% des Wirtschaftsaufkommens in Slowenien und Kroatien regeneriert. Für Serbien lag also kein Grund zur Abspaltung vor. Das war dann auch der Grund, warum nach den Unabhängigkeitserklärungen von Slowenien und Kroatien das Militär auf die Straße geschickt wurde. In Zagreb musstest du Tag und Nacht damit rechnen, dass dich aus irgend einer Wohnung heraus dich ein Verblendeter erschießt. Alle Serben waren längst mit Waffen ausgestattet.
Als Belgrad bemerkte, dass es dann doch nicht ganz so reibungslos funktioniert, versuchte man wenigsten (neben den in Kroatien besetzten Gebieten) sich mindestens noch die Hälfte von Bosnien einzuverleiben.
Das Ergebnis kennst du. Die Auseinandersetzungen im Kosovo sind fast ein Spiegelbild dessen, was sich 1991 abgespielt hat. Auch dort wurden massiv Serben angesiedelt, um dann still und heimlich die ehemals autonome Republik unter serbische Kontrolle zu bekommen. Hat nicht funktioniert. Auch nicht in Montenegro.
Soweit der Exkurs in die Vergangenheit.
Gruß
Wolfram

Ok danke. Das mit Millitär und Polizei wusste ich schon. Das mit dem Ansiedeln noch nicht. Wieder was gelernt!
Macht allerdings Sinn. Immerhin wurde Jugoslawien als serbische Beute nach dem I. Weltkrieg gegründet. Und auch, dass solche "übergeordneten" Bestrebungen dann auch die kommunistische Ära überdauern.
Auf der anderen Seite allerdings auch ein gutes Beispiel dafür, dass alleine Waffen und Kontrolle zu haben noch lange keine Garantie dafür sind das man auch eerfolgreich sich etwas aneignen kann.

PS:
Mit Abspalten meinte ich eigentlich die boosnischen Serben die sich in der Volksabstimmung 1992 gegen ein unabhängiges Bosnien ausgesprochen hatten.

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