Wiener Moderne 2018 (Teil 2) – GUSTAV KLIMT

Protagonist des Jugendstils.

Wien im Goldrausch - zumindest künstlerisch gesehen, um die Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert. Gustav Klimt (1862 - 1918), mit einem Fuß noch dem Historismus verhaftet, mit dem anderen bereits ein Vorreiter des Jugendstils, wurde mit seinen opulenten, mit Blattgold veredelten Werken zur schillerndsten Figur dieser Kunstepoche.

Als Porträtist des jüdischen Großbürgertums zählte Klimt zu den bestbezahlten Malern. Das Hauptwerk dieser Auftragskunst ist die "Goldene Adele", die zur Zeit der Entstehung nicht nur Bewunderung, sondern auch Spott ("Mehr Blech als Bloch") erntete.

Adele Bloch - Bauer, 1907 (Quelle)

Das Meisterwerk wurde 2006 nach einem langen Rechtsstreit von der Republik Österreich an die rechtmäßige Besitzerin restituiert und ist heute in der Neuen Galerie in New York ausgestellt.

Gustav Klimt bei "Madame Tussauds" in Wien (Quelle)

Vor seinem Aufstieg zum gefeierter Porträtmaler hatte Klimt jedoch einen veritablen Kunstskandal zu überstehen. Seine, gemeinsam mit Franz Matsch, für die Aula der Universität Wien konzipierten Bilder für die Fakultäten Philosophie, Medizin und Jurisprudenz entfachten eine umfangreiche Diskussion über Sittlichkeit und Freiheit der Kunst. Die Darstellung des "Unschönen" und "Nicht-Idealen" wurde als Bedrohung für die moralische Ordnung der Gesellschaft gesehen.

Fakultätsbild "Jurisprudenz" (Quelle)

Klimt rebellierte gegen den vorherrschenden Konservatismus und trat gemeinsam mit einer Gruppe Gleichgesinnter 1897 aus dem Künstlerhaus-Verein aus und gründete die Vereinigung bildender Künstler Österreichischer Secession.

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Mit den Aufschriften "VER SACRUM" (Heiliger Frühling) und "Der Zeit ihre Kunst - der Kunst ihre Freiheit" auf dem Secessionsgebäude wurde der Hoffnung auf ein neues Kunstverständnis Ausdruck verliehen.

Seit Mitte der 1980er Jahre kann im Untergeschoss des Secessionsgebäudes das Beethovenfries besichtigt werden. Es handelt sich dabei um einen Bilderzyklus, der von Gustav Klimt anlässlich der Beethovenausstellung 1902 geschaffen wurde.

Beethovenfries - rechte Seitenwand,1901 (Quelle)

Klimts Landschaftsbilder, die in seiner "Sommerfrische" am Attersee entstanden, sind der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt.

Schloss Kammer am Attersee (1908–1909) (Quelle)

Geprägt ist das weltweite Klimt-Bild vielmehr von seinen Porträts und freizügigen allegorischen Frauendarstellungen.

Wasserschlangen, 1904 - 1907 (Quelle)

"Der Kuss", das bekannteste Werk Klimts zählt heute zu den am meisten reproduzierten Werken der Kunstgeschichte. Das Gemälde kann in seiner vollen Pracht und Größe (180 x 180 Zentimeter) in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien bewundert werden.

Der Kuss, 1907 - 1908 (Quelle)

Das folgende Ölgemälde, das sinnbildlich für den Lauf des Lebens steht, ist in der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom ausgestellt.

Die drei Lebensalter der Frau, 1905 (Quelle)

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Klimt im Burgtheater

Eine phantastische Möglichkeit, den Burgtheater-Gemäldezyklus von Klimt interaktiv zu erleben, bietet Google Art & Culture.

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Der Weltstadtarchitekt Otto Wagner steht im Mittelpunkt des dritten Teils meiner Serie über die Wiener Moderne 2018.

Wiener Moderne 2018 (Teil 1): Egon Schiele