Reise-Blog #76: Andorra - Das Land mit zwei Gesichtern
falls dies der erste Beitrag ist, den du von uns liest, dann könnte dich vielleicht interessieren wer wir eigentlich sind.
So ein richtigen Plan, wo es hingehen soll haben wir mal wieder nicht. Eigentlich wollten wir nach Cavallers zum klettern und bouldern. Auf dem Weg dorthin liegt der kleine Pyrenäenstaat Andorra. Da wollten wir eigentlich auch nochmal vorbei. Da wir eh tanken müssen und es dort günstig sein soll, beschließen wir, erst nach Andorra zu fahren. Ich suche also einen schönen Platz und los gehts. Nach einer halben Stunde fahren wir über die spanische Grenze. Hm komisch, eigentlich hätten wir direkt von Frankreich nach Andorra fahren sollen. Ein kurzer Blick auf die Karte verrät, dass ich aus versehen einen Platz in Spanien rausgesucht habe. Ups, ich hab mal wieder super Navegationsskills bewiesen. Aber der Platz sieht schön aus und so bleiben wir ein paar Tage hier. Am zweiten Tag bekommen wir Besuch von einigen Pferden. Neugierig laufen sie um unseren Bus herum und beschnüffeln alles. Dann ziehen sie weiter um eine halbe Stunde später wieder zu kommen. Sieht so aus, also würden wir in ihrer Fressensrunde stehen. Einmal bin ich leider nicht schnell genug mit Sachen in den Bus räumen und mein Löffel und Fuchsteller müssen dran glauben. Ein Pferd läuft drüber und die Sachen zerbrechen. So ein Mist. Die Pferde sind echt super neugierig und jeder, der auf den Parkplatz kommt, wird erst mal begrüßt.
Nach ein paar Tage geht es dann weiter. Wir haben immer noch das Ziel Cavallers im Kopf, wollen aber diesmal wirklich in Andorra halten. Wegen der niedrigen Steuersätze soll es dort viele Sachen günstiger geben, was natürlich massenhaft Touristen anzieht. Schon bei der Grenzüberfahrt ist das zu merken. Wir stehen nämlich erst mal im Stau, welcher sich von einem Shoppingcenter zum nächsten schleppt. Außerdem ist es auch sehr komisch, wieder über eine richtige Grenze zu fahren mit Kontrollen und so weiter. In der Hauptstadt Valle de Andorra suchen wir einen Parkplatz und laufen mitten rein in den Trubel.
Hier ist wirklich alles auf Shopping ausgelegt. Keine Stadt um mal schön durch kleine Straßen zu bummeln oder in einem Café zu sitzen. Aber ein paar Sachen wollen wir auch kaufen, neue Kletterschuhe müssen her und eine weitere Festplatte für die ganzen Fotos. Außerdem sucht Constantin schon lange nach einem batteriebetriebenem Rasierer, damit er sich die Haare auch schneiden kann, wenn es grad mal keinen 230V Landstrom gibt. Wir ziehen also los und werden auch schnell fündig. Unweigerlich frage ich mich, was man noch kaufen könnte. Ist ja so günstig hier. Aber mit dem zweiten Gedanken merke ich direkt, dass wir nichts brauchen. Der niedrige Preis regt dann doch zu ungewollten Käufen an. Wir können uns aber zum Glück beherrschen und gehen zurück zum Auto. Gut gefallen hat uns die Stadt ja nicht, aber die steilen umliegenden Berge snd echt super schön.
Wie gehts jetzt weiter? Cavallers ist noch ein ganz schönes Stück und bald wollen wir auch nach Fontainebleau fahren. Aber ein paar Wanderungen wollten wir vorher noch machen und in Spanien wollten wir nochmal in eine Werkstatt, ein paar Sachen am Bus reparieren lassen. Wir überlegen also bestimmt eine Stunde hin und her, wo wir das alles machen können, aber nicht zu viel rum fahren müssen. Am Ende beschließen wir, hier in Andorra zu wandern. Irgendwie wollen wir das Land nicht als für uns nicht so attraktives Shoppingparadis abstempeln. Denn Landschaftlich gibt es hier bestimmt noch einiges zu entdecken.
Wir suchen auf der Karte eine Sackgassenstraße mit vielen Bergen in der Nähe. Die ist nicht schwer zu finden. Berge gibt es hier schließlich überall. Wir fahren also los und verlassen den Trubel der Stadt. Auf kleinen Straßen durchqueren wir einige Skiorte und sehen schon in der Ferne hohe Gipfel. Und wiedermal haben wir Glück, dass wir so spät sind, denn die Straße bis hoch zur Hütte ist erst ab 17 Uhr für Fahrzeuge geöffnet. Auch einige Skilifte fahren. Im Winter ist hier bestimmt ganz schön was los. Oben angekommen sind wir umringt von fantastischen Bergen und erleben ein reines Wanderer Paradies. Wir können den Kontrast zur belebten Stadt kaum glauben. Wie gut, dass wir Andorra eine zweite Chance gegeben haben.
Falls du noch mehr über einen der vorkommenden Orte wissen willst, oder auch nur einen Gruß da lassen willst, schreib uns doch einfach einen Kommentar ;)
Hoffentlich bis zum nächsten Mal,
Theresa & Constantin