Die Ernährung der "Steinzeitmenschen" ("Paleo-Diät")steemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago (edited)

Hallo liebe Follower und (noch) nicht Follower. In diesem Artikel werde ich die Ernährung unserer Vorfahren beschreiben, kurz auf deren Vor- und Nachteile eingehen und dann etwas darüber schreiben, wie wir unsere heutige Ernährung nach Vorbild unserer Vorfahren "verbessern" können.

Ernährung in der Steinzeit:


In diesem Bild ist die Ernährung der Steinzeit vereinfacht dargestellt. Vorwiegend wurde der Tagesbedarf damals wohl durch Pflanzliche Kost gedeckt. Zu erwähnen sind da:

  • Früchte
  • Sehr viele Beeren( Holunderbeeren, Brombeeren, Walderdbeeren, Himbeeren, Hagebutten, usw)
  • Gemüse; Erbsen, Linsen, Lein, Rüben, Sellerie, Möhren, usw
  • Nüsse(Haselnüsse, Eicheln, Bucheckern,usw)
  • Pilze, Wurzeln und Kräuter
  • Getreide (wohl nicht soviel und natürlich abhängig von der Entwicklung)

Natürlich waren unsere Vorfahren keine Veganer und aßen auch Fleisch (vom Wild), Fisch, Robben und Meeresfrüchte (falls verfügbar) sowie Eier und Honig.

Vorteile der damaligen Ernährung:

Wie ich meinem letzten Artikel "Schlechte Körperhaltung und wie man diese verbessern kann (Teil 2)" beschrieben habe kauen wir heutzutage zu wenig/deutlich weniger als damals was zu einem zu schmalen Kiefer führt (Beißkraft korreliert laut Dr Mike Mew mit Kieferbreite; Quelle  in meinem letzten oben verlinkten Artikel) des weiteren zu schiefen Zähnen und einem allgemein schiefen Gesicht (Zungenhaltung und die Benutzung unseres Kiefers also Kauen sind wohl die entscheidenden Faktoren unseres "Gesichtswachstums")

Die Menschen mussten damals erstens härtere Nahrung kauen (Wurzeln statt Mc Donalds:D) und zweitens mussten sie viel mehr Nahrung zerkauen. Unsere heutige hochkalorische Nahrung (Schokolade, Mc Donalds, Softdrinks) erlaubt uns unseren Tagesbedarf mit nur wenigen Bissen zu decken. 

Die Steinzeitmenschen haben damals wohl im Schnitt 3-5 kg Nahrung am Tag gegessen. Wir essen heutzutage im Schnitt anscheinend nur noch 1,7 kg Nahrung pro Tag. Wenn man dieser Quelle glaubt, mussten die Menschen damals ungefähr doppelt soviel Nahrung(masse) zerkauen wie wir heutzutage. Wenn man nun davon ausgeht, dass die damalige Nahrung zäher und härter als die heutige war wird klar, dass unser Kiefer heutzutage nur noch einen Bruchteil der Arbeit leisten muss, für die er ursprünglich gemacht worden ist.

Laut Linus Pauling (kurz gesagt war er der Meinung das wir sehr sehr viel Vitamin C brauchen) war außerdem die Vitaminaufnahme der Steinzeitmenschen bis zu 30 mal höher als die heutige. Ob diese Zahlen so stimmen darüber kann man streiten. Fakt ist, dass die Vitaminaufnahme damals um einiges höher war als heutzutage. Hierzulande(DE) wird wenn ich mich nicht irre ein täglicher "Konsum" von mindestens 250gr Obst und 250gr Gemüse empfohlen. Selbst damit wäre man von einer "Optimalversorgung" (wie hoch sie auch seien mag:D) noch weit entfernt und viele Menschen nehmen meiner Schätzung nach nichtmal diese Menge an Obst und Gemüse tagtäglich zu sich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Obst, Gemüse, Pilze und Wurzeln in der damaligen Ernährung in einer erheblich größeren Masse als heutzutage tagtäglich gegessen wurden. Daraus und an der angeblich höheren "Qualität" der damaligen Nahrungsmittel resultiert dann die bedeutend höhere Vitaminaufnahme.

Unser Körper ist für diese Art von Ernährung gemacht und angepasst (Urvölker die sich noch heutzutage nach dieser Ernährungsform ernähren leiden weniger an Übergewicht, hohem Blutdruck, hohe Cholesterinswerte blabla:D das Interessante ist, wenn sie ihre Ernährung auf die "westliche Ernährung" umstellen verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand. Ich habe mir diese Studie nicht angeschaut und weiß daher nicht ob nur die Ernährung umgestellt wurde oder auch die Lebensweise (von Jagen und Sammeln zu rumsitzen und Netflix schauen). Doch auch hier ist Fakt, dass die heutige "westliche Ernährung" ungesünder ist als die "damalige". Es wird wohl niemand abstreiten, dass eine Ernährung mit naturbelassener Nahrung (größtenteils Pfanzlich aber auch ab und zu Fleisch und Fisch) gesünder ist als Fast Food und Fertigessen(Kohlenhydrate in Form von Zucker, Transfette etc). 

Ihr könnt sogar Geld damit sparen. Besonders wenn ihr den Fokus auf pflanzliche Energielieferanten legt (Linsen, Erbsen, Reis, Haferflocken und ein paar Nüsse)  Ist auf jedenfall billiger als irgendwelches überteuertes Kantinen-Essen oder Fast-Food Restaurants.

Nachteile:

  • Aufwendiger (ihr müsst mehr einkaufen und kochen und mehr Essen(Masse))
  • Die heutige Ernährung ist anders. Allein auf Milch zu verzichten ist gar nicht mal so einfach.
  • Keine Süßigkeiten mehr

Fazit:

Ich halte es für durchaus sinnvoll seine Ernährung nach dem Beispiel der Steinzeit auszurichten. Jedoch muss man das ganze auch hier aus etwas Distanz betrachten. Unsere Vorfahren sind nicht alle 100 Jahre alt geworden weil sie sich besser ernährt haben als wir. Und auch wir werden nicht mit 50 sterben nur weil wir hin und wieder ein paar Fertigpizzas und Schokolade essen. Was ich empfehlen würde und auch selber umgesetzt habe/gerade umsetze ist:

  • Mehr "pflanzliches Protein"(Protein aus Pflanzen :D) gleichzeitig mehr Vitamine: Linsen, Erbsen und Bohnen
  • Weniger Milch und Milchprodukte
  • Viel mehr Nüsse (gute Fette, viele Proteine)
  • Mehr Obst: Vorallem Äpfel und Beeren
  • Weniger stark verarbeitete Lebensmittel sowie weniger Zucker und allgemein weniger Kohlenhydrate

Das sind natürlich die "Standard-Tipps" die wahrscheinlich jeder von uns kennt aber nie wirklich strikt umsetzt. Ich denke wenn ihr einfach darauf achtet mehr Obst und Gemüse zu essen und gleichzeitig mehr "gesunde Fette" zu euch nehmt, könnt ihr eure Ernährung mit wenig Aufwand schon sehr verbessern. 

Das war es auch schon mit diesem kleinen Artikel. Ich hoffe ihr fandet ihn interessant. Falls ihr Fragen habt oder eine andere Ernährungsform favorisiert, könnt ihr mir das gerne in den Kommentaren mitteilen:D 


Quellen:

Das Bild:

  • Das Bild habe ich selbst mithilfe von Paint 3D Vorlagen erstellt.

Woher ich weiß, was die Menschen damals gegessen haben könnt ihr hier nachschauen:D:

Hier steht etwas über die Nahrungsmenge (masse) von damals im Vergleich zu heute und außerdem zur Vitaminaufnahme:

Zu der Geschichte mit Kieferproblemen (verändertes Aussehen, veränderte Funktionalität) habe ich in meinem letzten Artikel in den Quellen ein Video verlinkt einfach hier nachschauen:)

Auch einen sehr informativen Threat über diese Problematik habe ich dort verlinkt.


Sort:  

Super Artikel lieber @urdreamscometrue, leider habe ich deinen Artikel urlaubsbedingt nicht gesehen, die Auszahlung ist schon vorbei und resteemen kann man auch nicht mehr:-(. Aber eine kleine Korrektur/Ergänzung hätte ich noch, die aktuelle Verzehrempfehlung der deutschen Gesellschaft für Ernährung (dge) für Obst und Gemüse lautet: täglich 400 g Gemüse (200 g gekochtes und 200 g rohes Gemüse/Salat) und 250 g Obst (siehe https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/5-am-tag/);-) Aber diese Mengen schafft heutzutage so gut wie keiner . Aber von "künstlichen" Nahrungsmitteln können viele nicht genug kriegn.Und daher ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Übergewichtigen weltweit am Steigen ist;-)

Danke für die Information, ja die wenigsten Menschen schaffen diese Menge heutzutage.

guter ansatz. resteem

"Fleisch" ist aber auch ein Fehlkonzept. Tierisch bedeutet nicht Filet. Steinzeit Menschen sind durchaus alt geworden, nur im Schnitt nicht, da die Geburten und Kindersterblichkeit extrem hoch war.

Man kann einfach den natürichen Mitteleuropäischen Urwald anschauen und sich dort für eine Woche ohne Proviant durchschlagen. Automatisch wird sich eine Steinzeit Diät einstellen. Schnecken, Insekten bilden einen Großteil der Biomasse (sehe ich komischerweise nie bei Paleos auf dem Speiseplan). Amphibien, Fisch und viel Pflanzen, Früchte und Samen. Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Walnüsse. Ab und zu mal ein Kaninchen, Wildpferd je nach dem was man als Steinzeit definiert. Die ersten balistischen Waffen sind mit 200.000 Jahren auch schon recht alt. Vor 20.000 Jahren kam Getreide und dominierte bis in das frühe 20. Jahrhundert.

Gesunde Ernährung behaupte ich ist sogar günstiger. Hatte das Experiment mal gemacht und die Ausgaben auf 0-5€ pro Tag gedrückt. 400/Monat gespart und es letztes Frühjahr/Sommer in Ether gesteckt. Da bekam man anfangs noch 10 Ether für 400 Takken.

Billige Grundnahrungsmittel in Großmengen gekauft (Haferflocken, Reis und so) und fermentiert, was den Microgehalt erhöht. Äpfel und Beeren muss kein Mensch kaufen die Bäume hängen voll.

Vielen Dank für den resteem! :) Stimmt, Insekten dürften auch einen Großteil der tierischen Proteine ausgemacht haben.

Ja hast Recht, gerade wenn man "pflanzlich" bleibt ist so ne Ernährung tatsächlich ziemlich billig zu gestalten. Gerade Haferflocken sind natürlich super (frühstück) dann mittags Reis mit Linsen(Linsen sind extrem billig und je nach Sorte knapp 30gr Proteine auf 100gr) und dann abends nochmal Reis mit Erbsen, etc. und zwischendurch noch Obst und Gemüse und evtl Nüsse. Das mit dem hohen Preis werde ich dann im Artikel noch korrigieren, Danke für den Hinweis!:)
Grüße!

Schnecken, Insekten bilden einen Großteil der Biomasse (sehe ich komischerweise nie bei Paleos auf dem Speiseplan)

-> Hehe, köstlich!! Habe gerade einen Lachkrampf;-)

Ich denke dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Gruß

Chapper

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