Der beliebteste Politiker des Landes: Sigmar Gabriel

in #deutsch7 years ago

Braucht es noch ein Beispiel, um die Absurdität der momentanen politischen Situation in Deutschland auf den Punkt zu bringen, dann müssen wir uns nur ansehen, wer derzeit der beliebteste Politiker des Landes ist und was die GroKo-Parteien mit diesem Politiker gemacht haben.


GroKo Durchbruch  In der SPD dreht sich das Personalkarussel   YouTube.jpg
(Screenshot YouTube)

Sigmar Gabriel wurde abgesägt

Sigmar Gabriel ist nicht nur der beliebteste Spitzenpolitiker in der SPD, sondern deutschlandweit. Er verzichtete – aus gutem Grund – auf eine Kanzlerkandidatskandidatur 2017 und ersetzte Steinmeier als Außenminister, nachdem dieser auf den Posten des Bundespräsidenten weggelobt wurde.

Während die Umfragewerte von Schulz, Merkel und deren Parteien ständig sanken, stieg die Beliebtheit von Gabriel sogar – weder die CDU, noch seine SPD-Parteikollegen waren davon begeistert (Quelle):

Im aktuellen Deutschlandtrend sind 57 Prozent der Befragten mit seiner [Gabriels] Arbeit zufrieden.

Daher ging es bei den GroKo-Verhandlungen nicht nur darum Ministerposten für ungeliebte Politiker zu verteilen, sondern auch darum Sigmar Gabriel abzusägen. Der aktuelle Außenminister wird Martin Schulz weichen müssen, damit dieser überhaupt noch eine Aufgabe hat. Und was bekommt Gabriel dafür?

Im neuen Kabinett taucht er nicht mehr auf und in der SPD wurde nicht er, sondern Nahles zum Nachfolger von Schulz ernannt – beide weisen übrigens deutlich geringere Beliebtheitswerte auf:

Nahles liegt da bei 38 Prozent [Beliebtheit], Schulz nur bei 25. Genutzt hat es Gabriel jedoch nichts, auch wenn er gern weitergemacht hätte.

Nahles, Schulz und die CDU/CSU wollten Gabriel absägen

Innerhalb der Partei gilt Gabriel als konservativer Sozialdemokrat, während Nahles den Linksflügel vertritt. Die beiden sind in der Partei Antipole zueinander. Schulz wiederum warf Gabriel vor, während des Wahlkampfes nicht hinter ihm und der Partei gestanden zu haben. Die CDU/CSU hat ihrerseits wahrscheinlich schon auf 2021 geschielt und erkannt, dass Gabriel der einzige SPD-Politiker ist, der Merkels Nachfolger bei der Kanzlerwahl gefährlich werden könnte.

So sägte die neue GroKo den einzigen Spitzenpolitiker ab, der überhaupt Beliebtheitswerte über 50 Prozent vorweist.

Die gesamte politische Situation in Deutschland ist geprägt von Grabenkämpfen innerhalb der Parteien, persönlicher Gier nach Ministerposten der Politiker und Interessen von Lobbyisten und Großbanken. Sowohl inhaltlich als auch personell spielen die Ansichten des Wählers schon lange keine Rolle mehr.

Sort:  

Im aktuellen Deutschlandtrend sind 57 Prozent der Befragten mit seiner [Gabriels] Arbeit zufrieden.

Un - glaub -lich

Am Verstand, zumindest am Gedächtnis der Bevölkerung muss dann wohl gezweifelt werden.

Welchen Gabriel finden die den so toll?

  • Den TTIP-Gabriel
    (der vor der Wahl TTIP noch verhindern wollte)
  • Den Rekord-Waffenverkauf-Gabriel
    (der vor der Wahl noch WENIGER Waffen verkaufen wollte)
  • Den Vorratsdatenspeicherung-Gabriel
    (der die Vorratsdatenspeicherung gegen den Willen der Partei durchgesetzt hat)

Wenn ich nachdenke fällt mir da bestimmt noch mehr ein. Gabriel ist einer Vorkämpfer wenn es darum geht den Ruf der SPD als Verräterpartei zu festigen

Für mich ist Gabriel ein gesinnungstechnischer Zwillingsbruder von Seehofer. Keine Aussage ist zu populistisch, kein Versprechen, was wert.


Beide wundern sich was so alles an Meinungen in ihnen platz hat...


Den letzten Absatz deines Textes kann man nur ganz dick unterstreichen. Die GroKo-Vereinbarungen enthalten absolut nichts, was unser Land voranbringen könnte und sind auch nicht geeignet, die himmelschreienden Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Vor allem die Normalos - Nettosteuerzahler - mit mittlerem Einkommen, müssen weiterhin bluten. Währenddessen schmeißt die Regierung deren erarbeitetes Geld für nichts mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Und das in Zeiten der Hochkonjunktur. Was passiert denn, wenn die Zeiten wieder schlechter werden? - Aber das wird wohl leider erst sein, wenn Merkel nicht mehr Kanzlerin ist.
Ich kann nur sagen: Lasst euch das nicht länger bieten. Macht den Mund auf, geht auf die Straße und setzt dem Wahnsinn gemeinsam ein Ende!

Sauber und treffend analysiert. Hätte es besser nicht formulieren können.

Der Wille des Volkes findet sich nicht wieder. Obwohl 80 Prozent der Wähler keine Groko wollen, wie Umfragen zeigen, wird diesen genau diese einfach vor die Nase gesetzt. Das ist Absolutismus wie er im Buche steht und hat mit Basisdemokratie gar nichts mehr zu tun.

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