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Der nächste Ordo-Liberale auf meiner Liste ist Wilhelm Röpke, mit Jenseits von Angebot und Nachfrage. Neben bekannten Aussagen die sich mit denen der Klassisch-Liberalen decken, wie zum Beispiel für das Eintreten einer Goldwährung, Eigentum als Garant für Freiheit, Deregulierung, Dezentralismus, das Recht auf Ungleichheit, Privatbesitz, freie Märkte, usw. betont Röpke die Menschlichkeit, sein "Ordo" oder wie er es bezeichnet die Ritterlichkeit. Das heißt: auch mal Mass halten zu können, Ehrlichkeit, Vertrauen, Authentisch sein, freiwillige Hilfe aus Nächstenliebe, etc. Betonung auf Freiwillig. Und Besonders, man kann es nicht oft genug Hervorheben, die Unantastbarkeit und die freie Verfügung über sein Eigentum.

Zwei unabhängige Zitate möchte ich hier aus dem Buch noch erwähnen.

Seite 160: Nationalökonomisch dilettantischer Moralismus ist ebenso abschreckend wie moralisch abgestumpfter Ökonomismus.

Seite 378: Wenn wir vom Unternehmer als Navigator sprechen, so dürfte damit in der Tat Verschiedenes klar werden. Eine Unternehmung, die erfolgreich sein und im Grade ihres Erfolges ihre sozialwirtschaftliche Funktion wohl versehen will, muss in erster Linie dem Markt zugewandt sein und immer wieder mit seiner Ungewissheit und Unberechenbarkeit kämpfen. Ihr Gesicht ist nach außen gerichtet, zum Markt hin, und der Wettbewerb zwischen den Unternehmungen ist ein ständiges Ringen um den Vorsprung im Wissen oder richtigen Abschätzen oder der Entdeckung neuer Produktion und Absatzmöglichkeiten. Dieser Vorsprung verleiht derjenigen Unternehmung, die ihn erringt, für die (oft sehr kurze) Spanne dieses Vorsprungs eine Sonderstellung, die mit einem Monopol verwechseln könnte, wenn dieses Privileg nicht von den anderen, die dem im Rennen vorne Liegenden auf den Fersen sind, bedroht und nach mehr oder weniger kurzer Frist beseitig würde. Es ist die Möglichkeit dieses zeitweiligen Vorsprung, dieser dynamische Charakter des Wettbewerbs, der unentbehrlich ist, um den Unternehmer ständig zur bestmöglichen Erfüllung seiner Funktion anzuspornen, und daher ein wesentlicher Teil der echten Marktwirtschaft.

Bedenken sollte man, die Erstauflage dieses Buches stammt von 1958. Jedoch kann man vieles, nicht nur die Zitate, auf heute eins zu eins übertragen.