Lieblingsbücher

in #deutsch6 years ago

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Wohlstand für Alle, einer der Klassiker der deutschen Wirtschaftsliteratur. Ludwig Erhard, der meiner Meinung nach beste deutsche Kanzler und einer der wenigen Politiker, die was von Ökonomie und Wirtschaft verstehen, stellt in seinem Buch (als Wirtschaftsminister unter Kanzler Adenauer) seine Währungsreform und Wirtschaftsreformen vor, die Deutschland von einem zerstörten Land zum "Wirtschaftswunder" gebracht haben. Dabei geht er noch einen Schritt weiter. Bei all seinem Dank, an die Alliierten und dem Marshallplan, meint er: Zitat Seite 189: Das, was sich in Deutschland in den letzten neun Jahren vollzogen hat, war alles andere als ein Wunder. Es war nur die Konsequenz der ehrlichen Anstrengung eines ganzen Volkes, dass nach freiheitlichen Prinzipien die Möglichkeit eingeräumt erhalten hat, menschliche Initiative, menschliche Energie wieder anwenden zu dürfen.Wenn darum dieses deutsche Beispiel über das eigene Land hinaus einen Sinn haben soll, dann kann es nur der sein, aller Welt den Segen der menschlichen Freiheit und der ökonomischen Freizügigkeit deutlich zu machen.Ein Blick in andere Länder, die ebenfalls Aufbauhilfe bekommen haben, bestätigt seine Meinung.

Über dies, ist das Buch mit vielen Geschichten, Anekdoten und Streitereien im Bundestag (teils sehr lustig) gespikt.

Drei Zitate möchte ich noch hinzufügen. Alles auf den Seiten seiner Regierungserklärung zum Kanzler vom 18.10.1963. Seite 383: Nach dem Erhard den Schrei nach noch mehr Subventionen, staatlichen sozialen Leistungen und vieles mehr gerügt hat. Es gibt keine Leistungen des Staates, die nicht auf Verzichte des Volkes gründen.

Seite 425: Nachdem er über den Schrecken des Krieges und all seinen Folgen mit Mahnungen gesprochen hat. Aber wir haben keinen Sinn für jene Bestrebungen, die aus vergangener Barbarei für alle Zeit eine deutsche Erbsünde herleiten und als politisches Mittel konservieren möchten.

Seite 426: Schlusszitate: Denn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist, der vermehret das Übel und breitet es weiter und weiter. Aber wer fest auf dem Sinne beharrt, der bildet die Welt sich.

Ludwig Erhard war ein Ordoliberaler, der einen "starken" Staat wollte. Dieser "starke" Staat hatte aber nicht wie heute sozialistische Züge und Tendenzen, sondern sollte immun sein, gegen Einzel-, Sonder- und Gruppeninteressen gleich jeder Art. Sei es Gewerkschaften, Lobbyisten oder Bevölkerungsgruppen. Erhard wollte zwar keinesfalls zurück zum klassischen Liberalismus, den ich Befürworte, doch ist er in mancherlei Hinsicht Ludwig von Mises, Friedrich von Hayek und den anderen Klassikern näher, als es den ersten Anschein hat. Drücken wir es zum Ende so aus, seine Politik entspricht nicht meinem Ideal, doch zeigt in diese Richtung und ich könnte damit leben.

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