What would a society look like without a Government? | Wie würde eine Gesellschaft ohne Staat aussehen?

in #deutsch5 years ago (edited)

Hallo Steemians,

heute gibt es Staatskritik vom Feinsten! Die Hardcoreetatisten unter euch, sollten besser genau mitlesen, denn euer "Vater Staat" ist nämlich nicht das was er vorgibt zu sein! Das ich persönlich Libertär und deswegen für weniger Staat (am besten gar keinen) bin, sollten nun die meisten unter euch wissen. Die gängigste Reaktion von meinen Mitmenschen auf dieses Thema ist meist die Selbe. Nämlich, dass man doch ein Spinner sei und eine utopische Weltanschauung besitzt, denn ohne Staat würde die Welt nicht funktionieren und alle würde in Anarchie versinken (Anarchie bedeutet Herrschaftslosigkeit nicht Chaos! Das richtige Wort hier wäre Anomie). Dieses Argument werden wir Schritt für Schritt entkräften nach allen Gesetzen der Logik und des freien Marktes. Ich werde auch ausschließlich Faktenorientiert argumentieren denn emotionale Argumentationen basieren nicht auf Fakten sondern nur auf Gefühlen und sind deswegen hier nicht von Belang.

Wie soll das aber nun aussehen ohne Staat? Wer baut die Straßen? Wer kümmert sich um die Kranken und Schwachen? Und wer schütz mich vor dem bösen Turbokapitalisten der meint mich mit seinem Hungerlohn auszurauben? (kleiner Scherz am Rande, aber im Prinzip sind Etatisten so...) Um eines vorweg zu nehmen, die Idee des Staates soll sein, einen Rahmen vorzugeben wie ein gesellschaftliches Leben möglich ist und eine Ordnung unter den Bürgern herstellen soll, oder wie in Wikipedia zu finden: Der Staat ist die Gesamtheit der Institutionen, deren Zusammenwirken das dauerhafte und geordnete Zusammenleben der in einem bestimmten abgegrenzten Territorium lebenden Menschen gewährleisten soll [1]

Hier fängt es allerdings schon an, wieso gibt eine Gruppe von privilegierten Politikern vor was die Ordnung ist und wie diese sein soll? Woher wollen Politiker wissen, was für mich persönlich am Besten ist? Sie können es nicht, denn jeder Mensch ist unterschiedlich mit unterschiedlichen Neigungen, Bedürfnissen und Wertevorstellungen. Der Staat hat durch den Kommunismus sogar schonmal versucht alle Menschen zu vereinheitlichen und was daraus entstanden ist, kann jeder in den Geschichtsbüchern nachlesen. Hunger, Verzweiflung, Verfolgung, Misswirtschaft und millionen Tote waren das Ergebnis. Auch heute hat der Staat nichts hinzugelernt, wie soll er auch, anscheinend sind ja "Wir" der Staat und "Wir" haben die Politiker ja gewählt also dürfen "Wir" uns auch nicht beschweren, ein Teufelskreis also. Warum dies Unsinn ist, lässt sich an der Tatsache zeigen, dass die Politiker längst nicht das sind was sie vorgeben zu sein, denn sie sind nur Marionetten auf einem riesigen Schachbrett der Welt. Unser heutiges System lässt in einem Wort zusammenfassen nämlich den Korporatismus. In diesem System werden Politiker durch bestimmte Personen der Wirtschaft beeinflusst und gelenkt, wie das Aussehen kann ist im Beispiel der Pharmaindustrie gut zu zeigen. Wenn beispielsweise ein neues Medikament in den Handel kommt, garantiert der Staat dafür, dass dieses Medikament viele Abnehmer findet zu einem teilweise horrend hohen Preis! Auch lässt er es zu, dass die Patienten erst gar nicht richtig geheilt werden, denn für die Pharmaindustrie ist ein gesunder Patient ein schlechter Kunde da gesunde Menschen kein Geld für Medikamente ausgeben müssen und ergo der Staat von den Verkäufen nicht profitiert. Ich möchte gar nicht wissen welche Behandlungsmethoden in den Schubladen der Pharmabosse noch verborgen liegen. Meiner Meinung nach wären Krankheiten wie Krebs oder Aids schon längst Geschichte, wenn der Staat zusammen mit der Pharmalobby nicht so einen großen Einfluss ausüben könnte.

Und das zieht sich durch viele Industriebereiche. Sei es die Rüstungsindustrie der USA, Die Ölindustrie oder die Ökofaschisten die den Abbau von Kobald in den Minen von Afrika vorantreiben und das unter schlimmsten Bedingungen. Die Menschen geben dann hier immer den Unternehmern die Schuld nach dem Motto "Ja aber Nestle pumpt den armen Afrikanern das ganze Wasser weg. Wasser muss ein Menschenrecht sein!" lauten dann immer die Parolen. Die Menschen ziehen aus diesen Problemen aber immer die falschen Schlussfolgerungen denn nicht der Unternehmer ist das Problem (nicht nur) sondern vor Allen Dingen der Staat. Denn nur durch den Staat oder in diesem Fall der afrikanische Diktator ermöglicht es Nestle unter Abgabe von fürstlichen Steuern und Abgaben, dass der "böse" Unternehmer dort diese Praktiken an den Tag legen kann. Dass der Unternehmer nicht mitschuldig ist will ich nicht abstreiten aber wenn es Nestle nicht macht, macht es ein Anderer. Und um dieses Problem zu lösen bedarf es einem einfach Fakt: "Der Konfliktentscheider darf nicht Teil des Konfliktes sein" . Diese Worte sind ziemlich mächtig und erklären im Prinzip schon alles zu diesem Thema. Die Idee dahinter stammt von dem Libertären Oliver Janich der dies in seinem Buch "Sicher ohne Staat" perfekt beschreibt. Um auch nicht zu viel aus dem Buch zu verraten sei an dieser Stelle nur gesagt, dass die Funktionen des Staates ohne Problemein die Hand von privaten Unternehmen gegeben werden.

Sei es der Straßenbau, die Rechtsprechung oder auch die Fürsorge von Kranken und Behinderten, dies kann alles vertraglich abgedeckt werden und sorgt aufgrund der Konkurrenz im freien Markt zu immer geringeren Preisen und zu höherer Qualität. Wenn man die Situation heute anschaut ist man leider aufgeschmissen, denn wenn man mit der Qualität einer staatlichen Leistung unzufrieden ist musst du trotzdem zahlen ohne Wenn und Aber. Und falls du die Frechheit besitzt keine Steuern zu zahlen, wird dir erst Gewalt angedroht und wenn das nicht reicht ,wird dir deine Freiheit in Form einer Haftstrafe genommen.

Was passiert jetzt aber wenn die Rechtsprechung ausgenutzt wird, bzw. wenn eine der Firmen einem Mörder einen Freispruch gewährt obwohl es nach der Detektivarbeit privater Detektein 100% klar ist, dass der Täter schuldig war? Dann wird diese Firma aufgrund der schlechten Reputation an andere Firmen zugrunde gehen. Es ist für eine Gerichtsfirma viel lukrativer nach marktwirtschaftlichen Gesetzen zu agieren als gegen den Strom zu schwimmen und irrationale Urteile auszusprechen.

Auch würden in so einem System Armut und Obdachtlosigkeit massiv schrumpfen, denn durch den Wegfall der Steuern und Abgaben kann sich selbst heute schon mit erbetteltem Geld viel mehr geleistet werden da die Preise von Waren und Dienstleistungen massiv gefallen sind. Auch Versicherungen abzuschließen ist dann ohne Probleme für diese Personen möglich. Dazu steigt noch der Wille der Bevölkerung für Kranke und Schwache zu Sorgen da jeder auf einen Schlag mehr als die Hälfte seinen Einkommens mehr im Geldbeutel hat, selbst heute ist der Anteil mit 21 Millionen Menschen an spendenden Leuten relativ hoch [2], diese Zahl schrumpft allerdings immer weiter weil sie der Staat immer mehr durch Steuern belastet.

Verschwendung würde aufgrund des Kapitalismus immer weiter optimiert werden und der Umweltschutz ist aufgrund des fehlenden Gemeinschaftseigentums viel besser. Kriege wären Geschichte, denn Kriege lohnen sich für Privatpersonen nicht denn es gibt nichts mehr zu erobern. Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster um sagen zu können dass ich auf jede Frage sei es noch das unrealistischte "Lifeboatszenario". Wenn ihr allerdings selbst aktiv werden wollt könnt ihr gerne das Buch von Oliver Janich lesen da wird alles Schritt für Schritt erklärt, falls aber dennoch Bedarf ist könnt ihr mir in den Kommentaren gerne schreiben dann sammle ich die Fragen und mache ein Q&A daraus. Ich möchte auch hier in diesem Beitrag nur eine kleine Einführung geben um zeigen, dass es noch Alternativen zu unserem jetzigen Staatssystem gibt und das der Kapitalismus mit einer Privatrechtsgesellschaft eine praktikable Lösung darstellt wo alle Menschen etwas davon haben und nicht nur eine privilegierte Elite.

Translation:

Hello, Steemians,

today there is state criticism of the finest! The hardcore retatists among you should better read along, because your "father state" is not what he pretends to be! Most of you should know that I am personally a libertarian and therefore for less state (preferably none at all). The most common reaction of my fellow men to this topic is usually the same. Namely, that you are a madman after all and have a utopian world view, because without the state the world would not function and everyone would sink into anarchy (anarchy does not mean chaos!). The right word here would be anomie). We will debilitate this argument step by step according to all the laws of logic and the free market. I will argue also exclusively fact-oriented because emotional argumentations are not based on facts but only on feelings and are therefore not relevant here.

But what should it look like without the state? Who builds the roads? Who takes care of the sick and the weak? And who protects me from the evil turbo-capitalist who thinks he is robbing me with his starvation wage? (a small joke on the side, but in principle etatists are like that...) To anticipate one thing, the idea of the state should be to give a framework how a social life is possible and to establish order among the citizens, or to find it like in Wikipedia: The state is the totality of institutions, the interaction of which is intended to guarantee the permanent and orderly coexistence of people living in a certain demarcated territory [1]

But here it already begins, why does a group of privileged politicians preach what order is and how it should be? How do politicians know what is best for me personally? They can't, because every person is different with different inclinations, needs and values. Through communism, the state has even tried to unify all people, and everyone can read about what came out of it in the history books. Hunger, despair, persecution, mismanagement and millions of deaths were the result. Even today the state has learned nothing, how can it, apparently "we" are the state and "we" have elected the politicians so "we" must not complain either, a vicious circle. Why this is nonsense can be shown by the fact that politicians are by no means what they pretend to be, because they are only puppets on a huge chessboard in the world. Our current system can be summarized in one word: Corporatism. In this system politicians are influenced and guided by certain persons of the economy, how the appearance can be well shown in the example of the pharmaceutical industry. If, for example, a new drug is put on the market, the state guarantees that this drug will find many buyers at a sometimes horrendously high price! It also allows patients not to be cured properly in the first place, because for the pharmaceutical industry a healthy patient is a bad customer because healthy people do not have to spend money on medication and therefore the state does not profit from the sales. I don't want to know which treatment methods are still hidden in the drawers of the pharmaceutical companies. In my opinion, diseases such as cancer or AIDS would be history if the state, together with the pharmaceutical lobby, could not exert such a great influence.

And that's what's happening in many industrial sectors. Be it the arms industry in the USA, the oil industry or the eco-fascists who are promoting the mining of cobalt in the mines of Africa under the worst conditions. The people then always blame the entrepreneurs according to the motto "Yes but Nestle pumps all the water away from the poor Africans". Water must be a human right" are then always the slogans. But people always draw the wrong conclusions from these problems because not the entrepreneur is the problem (not only) but before all things the state. Because only by the state or in this case the African dictator makes it for Nestle possible under delivery of princely taxes and levies that the "bad" entrepreneur can show these practices there to the day. I will not deny that the entrepreneur is not complicit, but if Nestle does not do it, it will be done by another. And to solve this problem you need a simple fact: *"The conflict resolver must not be part of the conflict." These words are quite powerful and in principle already explain everything on this subject. The idea behind it comes from the libertarian Oliver Janich who describes it perfectly in his book "Sicher ohne Staat". In order not to reveal too much from the book, it should only be said here that the functions of the state are given without problems into the hands of private companies.

Be it road construction, jurisdiction or the care of the sick and handicapped, all this can be covered by contract and, due to competition in the free market, is being provided at ever lower prices and higher quality. If you look at the situation today, unfortunately, you are left in the lurch, because if you are dissatisfied with the quality of a government service, you still have to pay without ifs and buts. And if you have the nerve not to pay taxes, you are first threatened with violence and if that is not enough, your freedom will be taken away in the form of a prison sentence.

But what happens now if the jurisdiction is exploited, or if one of the companies grants an acquittal to a murderer although it is 100% clear after the detective work of private detective that the offender was guilty? Then this company will go down due to the bad reputation to other companies. It is much more lucrative for a court company to act according to market economy laws than to swim against the tide and pronounce irrational judgments.

Poverty and homelessness would also shrink massively in such a system, because the abolition of taxes and levies means that even today much more can be done with begged money because the prices of goods and services have fallen massively. Insurance can also be taken out for these people without any problems. In addition, the will of the population to care for the sick and the weak is still increasing, since everyone has more than half of his income in his wallet at a stroke, even today the share of 21 million people in donating people is relatively high [2], but this number continues to shrink because the state burdens it more and more with taxes.

Waste would be further optimized due to capitalism and environmental protection is much better due to the lack of common property. Wars would be history, because wars are not worthwhile for private individuals because there is nothing left to conquer. I even lean so far out of the window to be able to say that I am still the most unrealistic "lifeboat scenario" on every question. If you want to become active yourself you can read Oliver Janich's book where everything is explained step by step, but if you still need something you can write me in the comments then I collect the questions and make a Q&A out of them. I would like to give only a small introduction in this article to show that there are still alternatives to our current state system and that capitalism with a private company is a practicable solution where all people benefit from it and not just a privileged elite.

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