Was passiert wenn die Banken schließen?

in #deutsch6 years ago

Liebe Steemitgemeinde,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
liebe Crashpropheten,
liebe Optimisten,

sucht man auf einschlägigen alternativen Blogs im Internet oder auf Youtube eine Antwort auf die Frage:
Was passiert wenn die Banken schließen?,
bekommt man ziemlich furchtbare Zukunftsvisionen zu lesen.
Es reicht von noch relativ "harmlosen" Voraussagen, wie schwere Wirtschaftskrise, Vermögensverlusten, hohe Arbeitslosigkeit bis hin zu Bürgerkrieg, Millionen von Toten und nur der Kaiser kann uns retten.

Niemand kann voraussagen, was wirklich passieren würde.
Wir können aber einen Blick in die Vergangenheit werfen, um zu sehen was passiert ist, wenn die Banken über 6 Monate nicht mehr geöffnet haben.

Bevor wir uns mit der Vergangenheit beschäftigen, will ich aber zuerst eine kurze Geschichte erzählen, die ich so heute erlebt habe, da sie dazu beiträgt, das Ganze besser zu verstehen.

Thai Massage, Schillerlocken und eine Serviette

Alle 3-6 Monate schaffe ich es meinen Körper derartig zu zerstören, dass mir nur noch eine zweistündige "Folter" in Form einer Thai-Massage helfen kann.
Die Thai-Massage beginnt immer mit einem Fußbad.
Ich sitze also mit meinen Füßen in einer Plastikwanne im Vorraum des Massagestudios, als plötzlich die Tür aufgeht und ein Mann mit einer blutverschmierten Plastikschürze hereinkommt.
Die neben mir sitzenden Damen (Männer waren außer mir keine anwesend) schauen etwas verdutzt, als er mir in seinem Hamburger Dialekt zuruft:
"Ich hab wieder Schillerlocken!" und genau so schnell wieder verschwindet.

Der Mann war der Besitzer des Fischgeschäfts von nebenan , welches ich gestern etwas traurig verlassen hatte, weil er mir leider mitteilen musste, dass man momentan keine Schillerlocken mehr bekommt, weil die Fangquoten schon wieder überschritten wurden.

Zwei Stunden später ist die "Quälerei" beendet, ich fühle mich um 20 Jahre jünger und betrete das Fischgeschäft, welches praktischerweise gleich nebenan liegt und freue mich schon auf die Schillerlocken.
Er hat also doch noch welche aufgetrieben.
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Ich kaufe drei Stück, die insgesamt 13.20 € kosten
Die 20 Cent habe ich klein, die restlichen 13 € möchte ich mit einem 100€-Schein bezahlen.
Leider habe ich es nicht kleiner und der Fischhändler kann nicht rausgeben.
Kreditwürdig bin ich natürlich, schließlich kaufe ich dort jede Woche ein und außerdem konnte er ja sehen, dass ich 100€ habe.

Ich mache mein eigenes Geld

Ich nehme mir eine Papierserviette von dem Stapel, der vor mir liegt, schreibe die Zahl 13, das Eurosymbol, das Datum und meine Unterschrift auf die Serviette, bezahle damit, nehme meine Schillerlocken, besteige mein Fahrrad und mache mich auf den Weg nach Hause.
Ich habe also gerade die umlaufende Geldmenge um 13€ erhöht.
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Wenn ich das nächste Mal wieder vorbeikomme, werde ich meine Schulden bezahlen und die neugeschaffenen 13 € in Form der Serviette wieder vernichten.

Der Irische Bankenstreik von 1970

Nun zurück zur eigentlichen Frage:

Was passiert wenn die Banken schließen?

Aufgrund eines landesweiten Bankenstreiks hatten in Irland die Banken vom 01. Mai bis zum 17. November 1970 geschlossen.
Es gab in dieser Zeit keine Möglichkeit an Bargeld zu kommen, Schecks einzulösen oder Überweisungen zu tätigen. Onlinebanking gab es damals noch nicht und Kreditkarten hatten sich auch noch nicht durchgesetzt.
Zu Beginn des Streiks wusste auch niemand, wie lange der Streik dauern würde.

Also genau das Szenario, vor dem die Crashpropheten immer warnen und auf ihren Blogs den Leuten deshalb raten, möglichst viel Waffen, Munition, Gold und Lebensmittel einzubunkern.

Was geschah nun in Irland, als in den Zeitungen die Meldung stand:

All banks closed until further notice

Gab es Unruhen, Plünderungen, Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und Millionen von Toten?
Nein, die Iren blieben ganz ruhig und stellten einfach Schecks aus. Als die offiziellen Scheckformulare ausgingen, schrieb man die Schecks einfach auf Papier (IOU) und bezahlte damit.
Die Leute gaben sich gegenseitig Kredit. So wie ich heute mit meiner Serviette.

Pubs und Einzehandelsgeschäfte übernehmen die Rolle der Banken

Ich habe ja schon öfter geschrieben, dass die wichtigste Funktion einer Bank die Bewertung des Tilgungspotentials des Schuldners ist.
Macht die Bank hier keine Fehler, dann ist das neugeschaffene Geld, welches durch Kreditaufnahme in die Welt kommt, auch gedeckt.

Wer könnte die Kreditwürdigkeit eines Schuldners besser bewerten, als ein Wirt, der seine Stammgäste oft besser kennt, als die eigene Ehefrau. Auch die Bäcker, die Metzger, die Friseure usw. kennen ihre Stammkundschaft sehr genau und können gut bewerten, ob diese kreditwürdig sind.
Die Leute bezahlten also in den Geschäften und Pubs mit selbstausgestellten IOU's und die Inhaber dieser Geschäfte zahlten ihre Angestellten und Lieferanten mit diesen IOU's.
Auf diese Weise zirkulierte das neue privat geschaffene Geld, welches mit der offiziellen Währung Irish Pound, nur das Wertmaß teilte.
Die Wirtschaft lief weiter, es kam zu keinen größeren Verwerfungen und als der Streik beendet war, zeigte sich, dass kaum einer der selbst ausgestellten IOU's platzte.
Es dauerte aber noch weitere 3 Monate, um die Schecks im Wert von 5 Milliarden Pfund zu clearen.

Wie man sieht, geht es auch ohne Banken.

Abschließen möchte ich den Artikel mit einem Zitat von Henry Hazlitt aus seinem Buch Economics in one Lesson:

“There is a strange idea abroad, held by all monetary cranks, that credit is something a banker gives to a man. Credit, on the contrary, is something a man already has. He has it, perhaps, because he already has marketable assets of a greater cash value than the loan for which he is asking. Or he has it because his character and past record have earned it. He brings it into the bank with him. That is why the banker makes him the loan. The banker is not giving something for nothing.”



Ein schönes Wochenende und stellt nicht zu viele Schecks aus...
Stephan Haller

Quellen:
https://www.bbc.com/news/business-40189959

https://www.independent.co.uk/voices/comment/we-can-all-get-by-quite-well-without-banks-ireland-managed-to-survive-without-them-10382975.html

https://www.businessinsider.de/pubs-replaced-banks-in-ireland-in-1970-and-the-economy-was-fine-2016-1?r=US&IR=T

Sort:  

Auf den zettel musst du noch drauf schreiben : wer den nachmacht wird mit 2 Jahren Zuchthaus bestraft :D

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Ich denke, der Wirt hier im Ort würde mir was husten, wenn ich ihn bitten würde, anzuschreiben. Gut, ich wohne noch kein Jahrzehnt hier, aber auch keiner der Rentner, die das gane Leben hier verbracht haben, schreibt jemals an.

Ich kaufe da auch erst ca. 1 Jahr ein.
Kreditwürdig ist man spätestens beim 3. Einkauf, oder man wird es nie.
Möglicherweise hat aber der Wirt auch schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht.

Danke für deinen Hinweis auf diesen Post!

Eine kleine Zusatzaufgabe:

Warum hat sich in der Zeit von 1945 -1948 in Deutschland nicht auch so ein System aus privaten IOU's entwickelt?

Lebensmittelmarken (wobei nur die alleine wohl ein halb-privates System ebenso möglich hätten machen können), die vorige Reichsmark und Geld der Besatzer https://www.ebay.de/b/Papiergeld-der-Alliierten-Besatzungen-1945-1948/18521/bn_2388329
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_W%C3%A4hrungsgeschichte
oder willst du auf etwas anderes hinaus?

Gab es Unruhen, Plünderungen, Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und Millionen von Toten?

Gewisse Leute unken, dass das in anderen Situationen, aber insbesondere mit anderen Bevölkerungsgruppen zumindest bzgl. Unruhen und Plünderungen anders aussähe.
(Plünderungen nach Hurrikanen; durch Kommunisten oder anderen Räuberbanden oder Videoausschnitt).

Ich will auf etwas anderes hinaus.
Die Lebensmittelmarken und die Reichsbanknoten wurden ja nur in offiziellen Geschäften verwendet. Aufgrund der Preiskontrollen gab es dort aber leider kaum etwas zu kaufen.
IOU's wären wenn dann auf dem Schwarzmarkt zum Einsatz gekommen.
Warum hat man stattdessen Ami-Zigaretten, Schmuck, Gold, Silber, etc. verwendet?

Überlege noch einmal.
Tipp:
Es konnte sich gar kein weitreichendes System privater IOU's entwickeln.
Warum?

Warum hat man stattdessen Ami-Zigaretten, Schmuck, Gold, Silber, etc. verwendet?

Naja, wenn ich an dein Beispiel mit der Serviette denke, wäre mein erster Gedanke: Kreditwürdigkeit war nicht gegeben/zu unsicher, also stattdessen Ware statt Versprechen.
Und dann Kontrolle/Unterbindung anhand der Besatzer analog zu den Preiskontrollen.

Es gibt sogar noch nachdenkende Menschen. Ich sehe Hoffnung! Danke dafür.

Sehr gut!
Note 1
In einem total zerstörten Land war praktisch niemand mehr kreditwürdig.

Bei dem aktuellen Statusquo den Deutschland geht und mit Blick auf die private Überschuldung ist dies inzwischen auch hier zunehmend wahrscheinlicher.

Dabei ist es irrelevant ob die Immobilien stehen oder zerstört sind, da die Unkenntnis über die rechtmäßige Eigentümerschaft es unmöglich macht festzustellen für den Laien, wer da noch kreditwürdig ist.

Da kann allenfalls eine Plattform helfen, die abseits von Schufa und Banken die Krediwürdigkeit unabhängig und rechtsverbindlich erfasst und sich mit jedem Handy an jeder Stelle des Systems abrufen lässt und dabei idealerweise bereits per blockchain erfasst wieviel der verbliebenen Kreditwürdigkeit bereits abgeschmolzen ist...

Wenn keiner was zum Tauschen hat, können auch keine Schuldscheine ausgestellt werden.
Ich schweife etwas ab, wenn ich die Gegenfrage stelle: warum gab es in der DDR kein Schuldscheinsystem, wohl aber einen florierenden Schwarzmarkt? ;)
Weil keiner warten wollte.

Edit: mir fällt gerade auf, daß wir beide von den 1970ern sprechen. Ich denke trotzdem, daß die Güterverfügbarkeit in der DDR auch damals noch näher an der der 1940er und frühen 1950er-Jahre lag. Während das Vertrauen in Wirtschaft und Währung in Irland schon längst wieder hergestellt war (wenn es je weg war).

Der Vergleich mit der DDR ist gut.
Der Grund, warum es zwar einen Schwarzmarkt gab, dort aber nicht mit Schuldscheinen bezahlt werden konnte, war, dass keiner kreditwürdig war.
Jeder hat gewusst, dass der andere nur Ostmark verdient, die wollte aber keiner haben.
Also konnte man nur entweder in direktem Warentausch oder eben mit Westgeld bezahlen.

Hey super Artikel von dir. Und super Diskusion von euch allen!

Die Waren( Schwarzmarkt) in der DDR nannte man BÜCKware. In jedem Geschäft in jeder LPG gab es diese. Die wichtigste Währung in der DDR war Beziehungen.

Kennst du einen der Nägel hat? Ich habe zwei Fässer Zement zum tauschen

Nur so funktionierte es. Man war aufeinander angewiesen. Wer keine Freunde hatte, der hatte es schwer.

Und der schlimmste Stasi Spitzel aus meinem Dorf, ist nach der Wende bei den Grünen eingetreten. Und hat die Leute weiter terrorisiert.

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Danke!
Wie ich weiter oben schon sagte, es war niemand kreditwürdig, da es für die Ostmark, in der man bezahlt wurde, nichts zu kaufen gab.
Darum hat man auf Tauschhandel oder Westgeld zurückgegriffen.

Danke, ein wenig Bildung hat mir noch nie geschadet.

Bitte!

Ein gutes Beispiel mit deinen Fischverkaeufer. Aber ich denke es funktioniert ja nur mit selbst ausgestellten IOU so lange beide Parteien der zugrunde liegenden Waehrung (in diesem Fall Euro) vertrauen.
Wenn das Vertrauen in den zugrunde liegenden Wert verschwunden ist dann wird wohl dieses IOU auch nicht funktionieren.
In deinen Beispiel von Irland ging es ja um einen Bankenstreik, welcher ja ganz andere Beweggruende in sich traegt als wenn es um einen Banken Collaps wie 2009 handelt. In diesem Crash Scenario ist es fuer Banken hoechst wahrscheinlich nicht moeglich Schecks auszustellen oder sonstige IOU, da das Vertrauen in die zugrunde liegende Waehrung verschwunden ist.
Darueber hinaus ist noch zu beachten, dass der moderne Mensch ueber Internet viel schneller an relevanten Informationen Zugang hat, und diverse alternative Bezahlungsmoeglichkeiten sich ueber Social Media schneller verbreiten werden als der einzelne seine IOUs verbreiten kann.

Gut erkannt.
Es geht um Vertrauen.Immer.
Wenn Du Fleisch kaufst, vertraust Du darauf, dass Dir der Metzger kein Gammelfleisch verkauft.
Wenn Du dich mit Gold bezahlen lässt, vertraust Du darauf, dass es echtes Gold ist, usw.

so lange beide Parteien der zugrunde liegenden Waehrung (in diesem Fall Euro) vertrauen.

Hier liegt ein Denkfehler vor. Der Euro ist nur ein Wertmaß, wie m oder kg.
Den Wert bekommt das Geld durch das Tilgungspotential der Schuldner. Also ihre Arbeitskraft, Kreativität, etc.

Ich habe oben noch eine kleine Denkaufgabe als Kommentar gestellt.
Schau sie Dir mal an.

Naja, es als Denkfehler zu bezeichnen finde ich etwas hart, da Du hier auf verschiedenen Ebenen und Perspektiven argumentierst.
Ja der Baenker muss darauf achten dass er einen realen Wert, wie Du es ja richtig beschrieben hast, fuer seinen Kredit bekommt.
Und ja Geld ist nur ein Wertmass fuer das Tilgunspotential...aber das ist die Perspektive in der die Baenker und Notenbaenker denken, da Sie diese Kreditvergabe zu verantworten haben. Der normale Buerger denkt in Werterhalt im Vergleich zu den Guetern und in Wechselkursen zu anderen Waehrungen. Wir liegen glaube ich beide richtig im Thema aber es ist halt auch eine Frage der Perspektive welche man ein nimmt.
Um zurueck auf deinen Post zu kommen falls es einen Banken Crash geben sollte und die Buerger fuer einen kurzen Zeitraum in einen monetaeren Vakuum agieren. Also selber Kredit erschaffen durch Ihre Reputation, Assets etc... selbst dann hat der Buerger es nicht verstanden was er im Begriff ist zu tun.
Also werden es wieder irgendwelche spitzfindigen Baenker und Politker in der Krise ausnutzen sich das Geldmonopol zureuck zu holen und das Spiel um Macht und Krediterschaffung geht von vorne los.

Es gibt kein Geldschöpfungsmonopol.
Erstens erzeugen die Banken ja das Geld nur auf Kundenwunsch. Keine Kreditnachfrage => kein Geld.
Zweitens hast Du ja an meiner Serviette gesehen, dass jeder Geld erzeugen kann.
Bis in die 80er Jahre wurde ein Großteil der Zahlungen in der deutschen Wirtschaft mit Handelswechsel abgewickelt. Auch die Hanse ist so groß geworden.
Aber natürlich, wird immer der aus einem Geldwettbewerb als Sieger hervorgehen, der am besten damit umgehen kann.
So ist das in jeder anderen Branche auch.
In großen Krisen liegen für risikobereite und kluge Köpfe die größten Chancen.
Das war schon immer so.

selbst dann hat der Buerger es nicht verstanden was er im Begriff ist zu tun.

Dies ist einer der Gründe warum ich Bücher und Artikel schreibe.
Der Bürger, der es nicht versteht, braucht nur zu lesen.

  • Es gibt kein Geldschöpfungsmonopol.
    Du bist mir da einfach zu radikal in deiner Weise diese Geldtheorie zu erklaeren. Denn auch hier ist es wieder ein Frage der Perspektive.
    Natuerlich gibt es ein Geldschoepfungsmonopol zum einen aus dem Grund dass der Staat das Praegerecht besitzt und eben das nur das staatliche Zahlungsmittel ofiziell benutzt werden kann um eben die guten Steuern zu bezahlen.
    Klar kann jeder Privat auf einen Zettel verbriefen was er moechte aber gegenueber dem Staat kann ich das nicht machen. Und wenn man von diesem Begriffen redet dann sollte man doch eben die Makro Perspektive beibehalten.

zum einen aus dem Grund dass der Staat das Praegerecht besitzt

Hier sprechen wir nur von den Münzen.
Wie groß ist der Anteil des Münzgeldes in der Wirtschaft?
Geldscheine werden auch nur auf Kundenwunsch erzeugt (in dem Buchgeld gegen Geldscheine getauscht wird).

Auszug aus §14 BBankG:

Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.

Hast Du schon einmal versucht deine Steuern in auf Euro lautenden Banknoten zu bezahlen?

Die Umlaufmenge von Münzen und Bargeld ist sehr gering im Vergleich zu Buchgeld, aber das wiederlegt nicht die Aussage dass nur der Staat festlegt das ofizielle Geldschöpfungsmonopol innehält.
Ja ich Zahle meine Steuern in Euro laufenden Buchgeld.
Oder hast du schon einmal deine Steuern oder GEZ Gebühr mit selbsterstellten IOU bezahlt?
Ich weiss nicht auf was das hinauslaufen soll?

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Wenn 99% des umlaufenden Geldes nicht aus Münzen besteht und 95% des Geldes privat geschöpft wird, dann kann man nicht von Geldschöpfungsmonopol sprechen.
Da Du deine Steuern in Buchgeld bezahlst, bezahlst Du sie eben nicht im gesetzlichen Zahlungsmittel:

Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.

Buchgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel.

Zur Aufgabe:
Und doch der Banker investiert ja auch mit seiner Reputation und Geschaetsfaehigkeit. Wenn die Banken zu viele schlechte Kredite vergeben dann verlieren Sie es und koennen den Laden zu machen. Also der Einsatz der Bank ist Ihr Vertrauen und die Faehigkeit weiterhin gute Geschaefte zu machen.

Was Du schreibst stimmt, ist aber keine Antwort auf meine Frage.
Warum haben die Bürger nicht zu IOU's gegriffen, sondern zu amerikanischen Zigaretten, Schmuck, Gold, Silber...

Warum sollten Sie ein IOU Geschäft betreiben welches die Bürger selber nicht verstehen? Man greift hakt auf alt bewährtes zurück. Auf Vertauen in ein Stück Papier zu setzen in der Krise ist halt schon ne harte Nummer.

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@mielia hat oben genau die richtige Antwort gegeben.

Tja Stephan, kleiner Tip, einfach mal Zypern und deren Bankclosing ergoogeln 😉 Und Irland ano 1970 ist kein Vergleich, das Wort Just-in-time Lieferung gab es damals noch nicht und jede Industrie-Bude hatte noch eine Lagerhalle. Auch war die Spezialisierung lange nixht soweit fortgeschritten. Also wird Dein Servietten-Problem Dein kleinstes Problem im Fall der Fälle sein 😁😁

In Zypern durfte man 300€ pro Tag abheben.
Wie viele Leute brauchen mehr als 300€ am Tag?
Interessanter wäre es gewesen, man hätte die Banken gleich geschlossen.

Mit just in time hat das gar nichts zu tun, denn gerade hier wird ja immer kreditiert.
Niemand bezahlt beim LKW Fahrer die gelieferten Waren.
Spezialisierung wird dann ein Problem, wenn die Wirtschaft komplett zusammenbricht und man zur Subsistenzwirtschaft zurückkehren muss.
Aber gerade das ist ja nicht passiert.

Genau das wird dann ja zum Problem, die Kreditierung setzt ein funktionierendes Bankensystem voraus, das Vertrauen, dass die Bezahlung erfolgt ! Und die ist im Eimer, also erfolgt keine Lieferung nach nirgendwo und genau deshalb bricht die Lieferketter und somit die Produktion ganz schnell ein ;-)

Und Subsistenzwirtschaft wird heute ein gewaltiges Problem, da immer weniger etwas "können", sprich auch Generalisten sind. Viele Prozesse, die früher von einer Person ausgeübt wurden, werden heute von vielen in Teilbereichen gemacht oder durch Maschinen... das wird ein grosser Spaß werden... oder auch nicht ...

Bei der Subsistenzwirtschaft stimme ich Dir zu.
Bei einer schweren Krise werden es aber die Menschen schnell wieder lernen.

Genau das wird dann ja zum Problem, die Kreditierung setzt ein funktionierendes Bankensystem voraus, das Vertrauen, dass die Bezahlung erfolgt !

Das Irlandbeispiel zeigt doch ganz deutlich, dass dies nicht so ist.
In der Geschichte der Menschheit wurde schon immer kreditiert, schon lange bevor es Banken gab.

Ich würde behaupten das an Stelle der iou heute kryptos treten werden.

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Da müsste aber die Nutzbarkeit deutlich verbessert werden.

Mit diesem lightning Network wird dieses doch gerade getan. Und litecoin und ethereum bekommen in den nächsten Tagen ein massives Update

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Leider entsprechen Kryptos nicht dem Wesen des Geldes.
Sie sind ein Spekulationsobjekt, wie Gold oder Silber. Aber kein Geld.

Coin Marketplace

STEEM 0.19
TRX 0.15
JST 0.029
BTC 63743.08
ETH 2657.15
USDT 1.00
SBD 2.87