Ergebnisse der Dualen Berufsausbildung - Schreinergesellenstücke
Liebe Steemit Community,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
liebe Freunde der dualen Berufsausbildung,
viel wird kritisiert am staatlichen Schulsystem (wie ich finde zurecht), aber es ist an der Zeit auch einmal das Positive herauszustellen.
Gestern waren die letzten Prüfungen der Schreinerlehrlinge an der Berufsschule I in Landshut.
Heute war der Tag der offenen Tür, wo diese Gesellenstücke ausgestellt wurden.
Ich habe diese Schüler "nur" in Sozialkunde unterrichtet, also an den nachfolgenden Gesellenstücken war ich nicht beteiligt.
Die Ausbildung
In Bayern besuchen die Schreinerlehrlinge zuerst das Berufsgrundschuljahr in Vollzeit.
In dieser Zeit erlernen sie die Grundfertigkeiten des Schreinerhandwerks, theoretische Grundkenntnisse und werden auch noch in allgemeinbildenden Fächern (Sozialkunde, Deutsch, Religion/Ethik, Sport) unterrichtet, wobei der Sportunterricht mangels freier Turnhallen meist ausfällt.
Danach beginnt die zweijährige Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule (1 Tag pro Woche Berufsschule und 4 Tage Betrieb). Ergänzt wird das ganze noch durch überbetriebliche Lehrgänge bei der Handwerkskammer.
Abgeschlossen wird die Ausbildung mit der schriftlichen Prüfung (Theorie/Rechnen/Zeichnen in einer Prüfung und Sozialkunde), dem Fachgespräch und der praktischen Gesellenprüfung plus dem Gesellenstück.
Wer sich für den Lehrplan interessiert, findet in hier (BGJ) und hier (Fachklasse).
Das Gesellenstück
Die Lehrlinge mussten ihre Gesellenstücke selbstständig im Betrieb während der Arbeitszeit anfertigen und hatten dazu 80 Stunden Zeit. Die Materialien wurden vom Betrieb zur Verfügung gestellt. Das Gesellenstück bleibt aber dann im Besitz des Meisters. In der Regel überlässt der Meister aber dann seinem Lehrling das Gesellenstück.
Es waren eigentlich alle Stücke gut, aber zuerst möchte ich Euch meine Top 3 der Gesellenstücke zeigen.
Leider war der Platz sehr beengt und ich konnte die Werkstücke oft nur unter einem schlechten Winkel fotografieren. Mit dem IPhone in Innenräumen zu fotografieren ist auch immer so eine Sache...
Meine Top 3 (eigentlich Top 4, weil ich mich nicht entscheiden konnte)
Auch die restlichen Werkstücke sind sehr schön geworden
Einige der Stücke konnte ich leider nicht fotografieren, weil sie so eng gestanden sind, dass ich sie einfach nicht aufs Foto gebracht habe.
Die Werkstücke werden ab Dienstag im Foyer der Berufsschule I in Landshut bis Freitag ausgestellt und können von jedem besichtigt werden.
Wer also Zeit und Lust hat, kommt vorbei.
Bis bald,
Stephan Haller
Wundervolle Arbeiten dabei. Bei einigen sieht man die Leidenschaft zum Werkstoff Holz.
Ich bin kein gelernter Tischler und trotzdem habe ich mich dem Holz verschrieben. Mein Gesellenstück wurde nicht mit einem Zertifitierungs Papier bestätigt, sondern mit dem freien Kaufwillen eines Liebhabers.
Was mich aber zur Frage drängt: „Braucht man dazu die Zwangsbeschulung?“ Ich denke nicht
Natürlich nicht.
Die Erfolge die man bei den Schülern erzielt, erzielt man nicht wegen, sondern trotz des Zwangssystems.
Aber gerade die Arbeit im falschen System macht für mich persönlich einen großen Teil des Spaßfaktors aus.In einer Behörde zu arbeiten, in der an die 100% der Kollegen meine Ansichten, Ideen, Lebensweise, Methoden als völlig geisteskrank ansehen, ist ein unglaublicher Spaß.
Und das schönste ist, zu sehen wenn diese Kollegen dann ständig mit Problemen zu kämpfen haben (Disziplin, Burn-Out, Frust, etc.), die man selbst gar nicht kennt.
Mein Alter Chef (auch ein Freiheitsfreund) hat immer gesagt:
"Das wichtigste Ziel ist das die Schüler durch den Unterricht nicht dümmer werden."
In einem staatlichen Schulsystem ist das gar nicht so leicht.
Aber jedes Mal wenn man den Schülern dann trotzdem was sinnvolles beibringen kann, macht es doppelt Freude.
Das fühlt sich geradezu an wie ein revolutionärer Akt.
Die Zerschlagung dieses Wahnsinns kann auch von Innen erfolgen. Da sitzt Du in der besseren Position. Ich kann nur von Außen „Watsch’n“ verteilen.
Das beste war ja am Freitag:
Neueröffnung unserer Berufsschule, die die letzten 7 Jahre saniert, teilweise abgerissen und neu gebaut wurde. Für 90 Millionen.
Haufenweise Festredner, auch der Kultusminister.
Jeder betont, wie wichtig diese Schule ist, Bildung, etc.
Alles wird tagelang vorbereitet für den Rundgang des Ministers.
Die Reden sind vorbei, alle Politiker verschwinden sofort ohne den Rundgang zu machen.
Du hättest die Gesichter der Schulleitung und Lehrer sehen sollen.
Ich hätte mich beinahe bepisst vor lachen.
Als Sohn eines Tischlers freue ich mich immer, wenn ich so etwas sehe. Mein Vater hat damals einen kleinen Beistellschrank gebaut. Er meinte, das Gesellenstück sollte nicht zu groß sein. Immerhin hat man es sein Leben lang in der Wohnung stehen.
Das erste Stück ist ja wohl großartig!
Ja, das ist kein Gesellenstück mehr, sondern ein Meisterstück.
Auf Anraten von menckengeist schicke ich dir diese Info.
Hi @stehaller hast du schon von dem Airdrop Byteball gehört, auf Grund deiner Repu kannst du da kostenfrei ca 40 Steemdollar erhalten, wenn du Interesse hast, dann melde dich, dann schicke ich dir die Anleitung dafür. Gruss Helmut
Danke!
Ich kenne das Projekt.
Ich bin ganz knapp davor eine Reputation von 60 zu erreichen, deshalb möchte ich warten, weil es dann ja 20 Steemdollar mehr gibt.
Es gibt sogar 40 mehr, und richtig ich würde an deiner Stelle auch warten, ich lass dir schon mal die Anleitung da, dann hast sie zur Hand wenn du sie brauchst.
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Danke!
Klasse Arbeiten! Das Spielen mit der Struktur / Maserung ist eine hohe Kunst!
In meiner Zeit als Aushilfe in einer Möbeltischlerei (Finanzierung des Studiums) habe ich einige exotische Stücke in ihrer Entstehung begleiten dürfen und immer wieder gestaunt, was der Fachmann da zaubern kann...
Toll, daß solche Arbeit in dieser hochtechnisierten Zeit ihren Platz hat.
Das Handwerk wird hoffentlich nie vergehen.
Habe gerade für Bootstrapping in America mit Howard Tullman angeschaut. Er meint alle Jobs, die mit physischen Arbeiten zu tun haben, werden in Zukunft nicht mehr da sein.
Hab es nicht gesehen, aber das ist glaub ich Blödsinn.
Ich glaube nicht, dass ein Roboter zu Dir in die Wohnung kommt, um einen Wasserhahn zu reparieren.
Vielleicht in 100 Jahren...
Hallo Stephan,
Deine Schüler haben tolle Werkstücke erstellt. Man merkt an
den Ergebnissen der Arbeiten, dass sie sich sehr eingesetzt
haben.
Wenn die Schüler Interesse am Unterrichtsstoff haben und
motiviert sind, bringen sie gute Leistungen. Diese bringen sie
dann auch ohne Druck, Disziplinarmaßnahmen, Vorgaben
und Lehrplan.
Diese innere Motivation treibt die Schüler freiwillig an, sich
für ein Thema zu begeistern und sich intensiv damit
auseinanderzusetzen.
Vielleicht ist das auch eine Anfrage an uns selbst,
wie wir lernen,
warum wir uns etwas aneignen,
mit welcher Motivation wir an eine Sache herangehen.
Auch wenn man aus der Schule/Universität heraus ist,
sind wir noch motiviert zu lernen?
Prima Artikel. Viele Grüße.
Ich habe mein Gesellenstück 1995 abgeliefert. Verdammt! Das ist 23 Jahre her!?! Wie rasch uns die Zeit verlaufen ist...
Ich dachte immer Du hast die Schule/Lehre geschmissen, um mit dem Mercedes um die Welt zu fahren.
Zumindest bilde ich mir ein, das auf deiner Homepage gelesen zu haben.
Nein, das ist ein Mistverständnis. Also, das war so: Die Schule hat mich geschmissen, nicht umgekehrt. Die Schwarzkutten, also die Benediktiner, konnten mich wohl nicht besonders leiden. Erst war ich in Ettal (1987 - 1989), dann an St. Stephan(1989 - 1992). Nachdem das mit den Gymnasium also partout nichts werden wollte, bin ich dann auf der Berufsschule VI in Augsburg gelandet und habe eine Schreinerlehre beim Stonner gemacht - und diese dann tatsächlich Anno 1995 mit Gesellenbrief abgeschlossen.
Dann habe ich noch fünf Jahre lang in Arschburg versucht, brav zu arbeiten, meine Steuern zu bezahlen und vielleicht sogar das Abitur nachzuholen, allerdings kam es immer wieder zu Scherereien mit der Stasi-West. Nie etwas Ernstes, immer nur Lappalien, die meist so oder so ähnlich abliefen:
Bulle: "Herr Besold, sie haben dort vorne eine durchgezogene Linie überfahren!"
Ich: "Oh, mein Gott! Das tut mir aber Leid. Wie geht es ihr denn? Haben Sie schon den Notarzt verständigt, oder soll ich sie ins Krankenhaus bringen? Ich habe gerade auch nichts zu tun, Herr Collega..."
Wegen solchem und ähnlichem Rotz wurde ich dann auch ständig von Schwarzkutten belästigt - diesmal waren es die Rechtsverdreher. Die wollten immer haben, daß ich zu bestimmten Zeiten zu solchen Gerichtsgebäuden gehe und dann wollten sie hinterher Geld. Irgendwann bin ich dann da nicht mehr hingegangen. Was sollte der Schmarrn? Kasper kann ich mir auch im Fernsehen anschauen. Dann wollten sie mir den Führerschein wegnehmen, den ich aber zufälligerweise gerade "verloren" hatte, als sie ihn abholen wollten.
"Ja, Herr Besold, dann machen wir eben eine Hausdurchsuchung!", sagte der Obernachtwächter damals recht oberschlau. Ich antwortete: "Der einzige Ort, auf diesem ganzen Planeten, an dem der Führerschein mit absoluter Sicherheit nicht ist, ist dieses Haus. Und genau da geht Ihr hin und sucht danach. Typisch. Was ist denn bei der augsburger Polizei gleich noch mal Einstellungsvoraussetzung? Aufrechter Gang?"
Ich stellte schnell fest, daß der "entzogene" Führerschein das Fahrverhalten des Daimler in keinster Weise negativ beeinträchtigte. Dummerweise fanden die Bullen auch bald heraus, daß ich das herausgefunden hatte und beantragten bei so einem Schwarzkittel (Dichter, Richter, irgend sowas), daß das Auto zu beschlagnahmen sei. Da hatte ich dann endgültig die Faxen dicke, bin ins Auto gestiegen und nach Afrika gefahren. Ich war damals mit 26 schon zu alt für so einen Scheiß...
Auf dem Weg nach Nouakchott.
www.brauner-benz.de - Westafrika 2000
Bild: Besold, M. (2000)
Und wenn ich schon in einem Shithole Country leben soll, dann will ich wenigstens anständiges Wetter haben und nicht so einen Dreck. Ich habe ihnen dann von der Elfenbeinküste eine nette Postkarte geschickt. Zehn Jahre später war alles verjährt...
Zurück bin ich aber nicht mehr - außer ab und zu auf Besuch oder auf Durchfahrt, wie etwa vor zwei Wochen, als ich in Landshut bei der Gefangenenmeldestelle oder wie das in der Luitpoldstraße heißt meine internationale Geburtsurkunde abgeholt habe - und dabei festgestellt hatte, daß ich Idiot meinen Führerschein in Belfast im Scanner vergessen hatte. Ich war jedenfalls heilfroh, als endlich das Schild "Willkommen in Luxemburg" an mir vorüberzog und ich mich wieder sicherfühlen konnte...
In Landshut warst Du?
Hättest Du vorbeigeschaut, ich arbeite ja in der Berufsschule in der Luitpoldstraße.
Wobei ich verstehen kann, das niemand eine Schule freiwillig betritt...
Also, ich habe sehr gute Erinnerungen an meine Schulzeit, und die sind alle noch sehr lebendig, insofern habe ich auch kein Problem damit, eine Schule zu betreten - im Gegenteil. Wahrscheinlich würde mich der Hausmeister rauswerfen, aber ich kann es ja mal probieren... Dann melde ich mich bei der nächsten Durchfahrt. Dann kannst Du mir ja meine Geburtsstadt zeigen - oder was dazu erzählen. Ich war da nur drei Mal: Am 10. Dezember 1974 bei meiner Geburt, am 10. Dezember 1998 auf Montage beim Biller und jetzt vor zwei Wochen auf der Behörde...
Erzählen kann ich Dir zu Landshut nicht viel, da ich auch nicht aus Landshut stamme. Komm am besten wenn Landshuter Hochzeit ist. Ist aber glaub ich erst wieder in 3 Jahren.