Die Federal Reserve und die Zinsen
Liebe Steemitgemeinde,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
die Märkte fallen (auch wenn sie sich heute etwas erholen)
Donald Trump ist sauer:
Und Schuld hat natürlich die Federal Reserve.
Die haben es tatsächlich gewagt die Zinsen anzuheben bzw. ihr Zinsziel, das sie durch open market operations versuchen zu erreichen.
Die FED kontrolliert die Märkte - oder doch nicht?
Wer bei mir öfter mitliest, weiß dass ich die Meinung vertrete, dass die Federal Reserve überhaupt nichts kontrolliert und bei der Größe der Bondmärkte auch nichts kontrollieren kann.
Leider hält sich dieser Aberglaube aber sehr hartnäckig und wird von vielen in den Medien (sowohl alternativ, als auch Mainstream) immer weiter am Leben erhalten.
Der Federal Reserve liegt mit Sicherheit auch sehr viel an diesem Aberglauben, sonst könnte ja jemand auf den Gedanken kommen, man würde sie gar nicht brauchen.
Die sogenannten short term interest rates, die angeblich von der Federal Reserve kontrolliert werden, kann man am besten am Eurodollar Future beobachten.
Nein, der Eurodollar Future hat nichts mit dem Euro zu tun.
Ich habe zum Eurodollar Future schon mal in einem früheren Artikel geschrieben, deshalb zitiere ich nachfolgend mich selbst:
Der Name Eurodollar klingt verwirrend. Eurodollarfutures haben nämlich nichts mit der Währung Euro zu tun. Eurodollars sind auf US-Dollar lautende Termineinlagen, die auf Konten außerhalb der USA gehalten werden. Die Eurodollar haben wir übrigens den Sowjets zu verdanken, da sie Angst hatten, dass ihre US Dollar Reserven von US Banken eingefroren werden könnten, haben sie sie auf Banken außerhalb der USA deponiert. Der Eurodollarmarkt ist der größte Markt der Welt für kurzfristige Termineinlagen.
Eurodollar bilden die Zinserwartungen (die sogenannte LIBOR rate = London Interbank Offered Rate) für Einlagen von 1 Million USD auf Banken außerhalb der USA für die nächsten 90 Tage ab.
Eurodollarfutures werden vor allem von Unternehmen genutzt, die wissen, dass sie in naher Zukunft einen Kredit aufnehmen müssen. Diese Unternehmen shorten dann die entsprechende Anzahl Futures und hedgen so ihr Zinsrisiko. Sollten die Zinsen steigen, dann fällt der Preis des Eurodollarfutures und sie können die Kontrakte billiger zurückkaufen und einen Gewinn einstreichen und damit die höheren Zinsen, die sie jetzt auf ihren Kredit zahlen müssen ausgleichen.
Man kann aus dem Kurs des Eurodollar Futures direkt die Zinserwartung ablesen, indem man den Kurs von der Zahl 100 abzieht. Quelle
Seit Juni hat die Federal Reserve die Zinsen drei Mal erhöht (ihr Zinsziel um genau zu sein).
Insgesamt um 0.75%.
Hätte die Federal Reserve wirklich einen Einfluss und würde sie die Märkte kontrollieren, müssten die Zinsen im Eurodollarmarkt jetzt genau um 0.75% höher sein und der Preis des Eurodollar Futures müsste entsprechend um $0.75 niedriger sein.
Schauen wir auf den Chart
Der Preis ist heute höher als vor den drei Zinserhöhungen, das heißt, die Zinsen sin heute niedriger als vor den drei Zinserhöhungen.
Die Zinserhöhungen der Federal Reserve hatten also NULL Einfluss.
Zeigt mal diesen Chart Leuten wie Professor Polleit, Dirk Müller, Oliver Janich, Stefan Molyneux, aber auch Donald Trump, Jerome Powell, usw....
Wäre interessant, wie sie sich diese Zinsentwicklung erklären.
Meine Erklärung ist ganz einfach:
Markets are random
Bis bald,
Stephan Haller
"Die Märkte sind random" finde ich echt passend. Ansonsten stört mich aus der Ferne, dass man so tut, als ob die FED was staatliches wäre. (Der Anschein wird erweckt)
Naja, sagen wir halbstaatlich.
Schließlich bestimmt der Präsident der USA den Fed Chairman.
Spielt aber keine Rolle die rein staatlichen Zentralbanken verhalten sich auch nicht anders.
Polleit, janich, ... sind leider alle nicht auf steemit aktiv
Posted using Partiko Android
Ich hab den Chart Stefan Molyneux auf Twitter gezeigt, als er sich darüber aufgeregt hat, dass die Fed die Märkte kontrolliert.
Keine Antwort. War zu erwarten...
Also Eurodollar Futures sind Einlagen in USD welche nicht im US Banken System gehalten werden. Wenn die FED die Leitzinsen für das Federal Reserve Bankennetz erhöht dann schliesst das doch mit ein dass dies eben nur für die Banken gilt welche auch im US Gebiet operieren?
Natürlich kann die FED nicht die Zinsen von ausländischen Banken bestimmen dass wird doch glaube ich auch von niemanden behauptet.
In diesem Zusammenhang müsste es ja auch einen Arbitrage-Trade zwischen Eurodollar Futures und kurzfristigen US Dollar Bonds geben oder nicht?
Wenn die FED tatsächlich keinen Einfluss auf die Zinsen hat was ist dann der Sinn des Leitzinses nach deiner Meinung?
Posted using Partiko Android
Die FED erhöht nicht die Zinsen, sondern versucht durch den Verkauf von short term papers, die sie im Portfolio halten, die Zinsen in die Richtung zu manipulieren, wo sie sie haben will.
Will sie die Zinsen senken, dann kauft sie Zinspapiere, wenn sie die Zinsen erhöhen will, dann verkauft sie Zinspapiere.
Der Eurodollarfuture ist sozusagen die weltweite Benchmark für kurzfristige Zinspapiere.
Wenn sich die Zinsen ändern, dann immer hier. Andere Märkte folgen dann.
Auch die Börse für die Eurodollar Futures befindet sich in Chicago.
Es gibt auch keinen anderen Future für die short term interest rates.
Der Eurodollar Future ist im Prinzip nur ein Instrument, um kurzfristiges Zinsrisiko zu hedgen.
(Jede Bank muss ihr Zinsrisiko entsprechend der Laufzeit der vergebenen Kredite hedgen. Nicht weil das irgend ein Gesetz vorschreibt, sondern weil die sonst pleite gehen)
Leitzinsen haben überhaupt keinen Sinn, wie auch Zentralbanken keinen Sinn haben.
Die einzige Geldmenge, die sie kontrollieren können ist das Bargeld.
Die Leitzinsen sind der Preis, den sie verlangen, wenn sich Banken Bargeld bei ihnen leihen.
Da Bargeld weltweit in etwa noch 5% ausmacht, kann man sich vorstellen wie groß der Einfluss der Zentralbanken wirklich ist.
Aber der Glaube an die Zentralbanken steht einem weltweit gültigen, stabilem Wertmaß definitiv im Wege.
Es bestand die Hoffnung, dass sich das zumindest für die Eurozone mit der Einführung des Euros ändert, leider hat sich das nicht bewahrheitet.
Es herrscht leider bei den Zentralbanken und in der Ökonomie immer noch die Irrlehre des Monetarismus vor.
Bei den Libertären herrscht der Aberglaube ans Gold vor, was auch nicht besser ist.
Mein nächstes Buch wird sich genau mit diesem Thema beschäftigen. Dauert aber noch mindestens 8-10 Monate...
Edit: Deine Arbitragefrage hatte ich ganz vergessen:
In den perfekten Märkten, die wir heute haben, gibt es zumindest für Privatanleger keine Arbitragemöglichkeit mehr.
Es sind ständig irgendwelche Bots unterwegs, die nach Arbitrage suchen. Die machen dann vielleicht 1 Cent pro Trade.
hoch liquide Märkte sind definitiv unvorhersagbar. Wenn sie nen echter random walk wären, dann wären sie wiederum gaussch normal verteilt und thin tailed womit wir wiederum bei Bachelier 1900 und seinen weitreichenden Folgen wären
kleine tümpel wie Bitcoin oder kontrollierte Assets wie gold sind was anderes aber was auch immer für ein stochastischer prozess hinter welt-märkten steckt, sie sind vermutlich nicht einfach manipulierbar :D aber Menschen lieben diesen Glauben
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