Das Bauernhausmuseum in Lindberg - Markt oder Befehl- Mit Timm Thaler gegen den Kapitalismus

in #deutsch6 years ago

Liebe Steemit Community,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
liebe Gernesteuerzahler,
liebe Steuergegener,

in meinem heutigen Artikel dürfte wirklich für jeden was dabei sein.

Ich war war heute im Bauernhausmuseum in Lindberg im Bayerischer Wald.
Die Gemeinde Lindberg gehört zu meiner Geburtsstadt Zwiesel.

Hier kurz ein paar Informationen von der Homepage des Bauernhausmuseums:

Das Bauernhausmuseum liegt mitten im Dorf Lindberg.
Es wurde im Jahre 1795 erbaut.
Es besteht aus drei Gebäuden: dem Museumshaus, dem Wirtshaus "Zur Bärenhöhle" und der Kapelle.
Es ist das einzige Bauernhausmuseum in Niederbayern, das an seinem ursprünglichen, jahrhundertealten Platz besichtigt werden kann. Beide Häuser wurden nicht zerlegt, nicht transportiert, nicht wieder zusammengefügt, sondern waren dort, wo sie heute stehen, bis 1974 bewohnt.
Das Museum besteht aus zehn Ausstellungsräumen. Vier befinden sich im Erdgeschoss, vier im Obergeschoss, hinzu kommen der angebaute Stall und der Boden über dem Stall.

Quelle

Ich habe leider vergessen eine Außenaufnahme zu machen, weil ich schon so oft dort war.
Wer aber zahlreiche professionelle Aufnahmen anschauen will, kann das hier tun.

Ich habe aber im Inneren ein paar interessante Aufnahmen gemacht, die mich bewogen haben, den heutigen Artikel zu schreiben.

Hier die Aufnahmen:
Kochnische direkt in den Kamin integriert.
Die ganzen Wände sind noch voller Pech.
1.jpg


Stall und Wohnhaus sind eine Einheit.
2.jpg


Hier hat mich meine Tochter gefragt:
"Papa wurden hier die Kinder von der bösen Hexe eingesperrt?"
3.jpg


Natürlich nicht, hier haben die Kinder geschlafen, direkt im Stall.
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Und Kinderarbeit gabs natürlich damals auch noch.

Der Staatsbefürworter(Befehl) wird sich jetzt wahrscheinlich denken:

"Gott sei Dank (oder Marx/Lenin/Bismarck/Merkel sei Dank) gibt es heute einen Staat, der dafür sorgt, dass der Reichtum einigermaßen gerecht verteilt wird, so dass heute keine Kinder mehr im Stall schlafen und/oder arbeiten müssen."


Der Staatskritiker/Libertäre/Anarchist (Markt) wird sich jetzt wahrscheinlich denken:

"Gott sei Dank (oder Mises/Hayek/Rothbard/Hoppe/Blankertz sei Dank) hat sich der Staat im 19. Jahrhundert weitgehend aus der Wirtschaft herausgehalten. So konnte durch den freien Markt eine Wohlstandsrevolution in Gang gesetzt werden, die hunderte Millionen Menschen aus der Armut befreit hat, so dass heute keine Kinder mehr im Stall schlafen und/oder arbeiten müssen."

Die Entscheidung für welche Seite man steht, muss jeder selber treffen:

Markt oder Befehl?


(frei nach Roland Baader)



Leider entscheiden sich immer mehr Menschen in unserem Lande (und in der restlichen westlichen Welt) für Befehl.

Aber warum ist das so?
Ich würde sagen Timm Thaler ist schuld.
Für diejenigen, die in den 80ern noch nicht auf der Welt waren und deshalb diese Fernsehserie nicht geschaut haben, hier eine kurze Zusammenfassung:

Der dreizehnjährige Timm Thaler besitzt ein unwiderstehliches Lachen und ist bei allen beliebt. Der geheimnisvolle Baron de Lefouet (in der Romanvorlage Lefuet, ein Ananym für „Teufel“), ein griesgrämiger Geschäftsmann, der stets eine schwarze Nelke im Knopfloch trägt, und sein Diener Anatol beobachten Timm und planen, ihm dieses Lachen abzukaufen.
[...]

Quelle

Schauen wir uns die meiner Meinung nach entscheidende Szene aus der Serie an (Start bei 2:23 min):

Der Baron (der Teufel), Sinnbild für den bösen Kapitalisten,schaut sich über seine weltweiten Überwachungskameras (was die nicht damals schon alles hatten) seine Firmenbeteiligungen an.
Er beauftragt seinen Diener Anatol damit, ihre Öl-, Kohle- und Gasvorräte zurückzuhalten, um eine Energiekrise auszulösen und damit die Welt ins Chaos zu stürzen.
Außerdem beauftragt er Anatol damit, sämtliche Obsternten der Welt aufzukaufen und zu vernichten, um an den steigenden Lebensmittelpreisen zu verdienen.

Die Serie wurde 1979 unter dem Eindruck der zweiten Ölkrise gedreht und konnte so noch einen stärkeren Eindruck bei den Menschen hinterlassen.

Kapitalisten sind böse Menschen, die Spaß am Elend der Menschen haben und nur dadurch reich werden, indem sie andere ausbeuten.

Das war damals der Tenor und er ist es auch noch heute.
Leider auch hier auf Steemit.
Abgesehen davon, dass es ökonomisch überhaupt keinen Sinn für einen Kapitalisten macht, sein eingesetztes Kapital zu vernichten, ist es natürlich richtig, dass eine Angebotsverknappung, bei gleichbleibender Nachfrage, immer zu höheren Preisen führen muss.
Nicht die Märkte (die Spekulanten) sind verantwortlich für Preissteigerungen, sondern Angebotsverknappung bei gleichbleibender Nachfrage oder höhere Nachfrage bei gleichbleibenden Angebot.

Aber was passiert bei steigenden Preisen?
Für jeden persönlich sind steigende Preise natürlich unangenehm, in Extremfällen sogar lebensbedrohlich.
Aber gleichzeitig sind steigende Preise ein wunderbares Steuerungssignal. Sie sagen dem Unternehmer, hier musst Du investieren oder hier musst Du mehr produzieren.
Der Markt passt sich also den steigenden Preisen an und sorgt für ein erhöhtes Angebot, was wiederum zu fallenden Preisen führt. Hinterher gibt es für alle mehr.

Ein Extrembeispiel sind die Preise für Mineralwasser, Benzin und Grundnahrungsmittel während eines Hurricanes. Die betroffenen Menschen und die Medien schimpfen regelmäßig auf die ausbeuterischen Geschäftsleute, die die Not der Menschen ausnutzen.
Aber die Preissteigerungen während einer Naturkatastrophe sind wichtig und gut.
Erstens sorgen sie dafür, dass jeder nur das Notwendigste kauft.
Zweitens sorgen sie dafür, dass Menschen, die das Risiko nicht scheuen, Waren in das Katastrophengebiet liefern und so für eine Angebotssteigerung sorgen.
Niemand der außerhalb eines Katastrophengebietes wohnt, würde sich mit einem Kleinlaster oder einem Boot voller Trinkwasser und Lebensmittel auf den Weg ins Katastrophengebiet machen, wenn er die Waren nur zum gleichen Preis verkaufen könnte, den er selbst im Supermarkt bezahlt hat.
Erwartet er aber einen entsprechend hohen Gewinn, ist er bereit, das Risiko einzugehen.

Es gibt aber auch andere Kapitalisten, die sich durch kostenlose Wasserlieferungen eine Gewinnsteigerung in der Zukunft erwarten (Werbung) und deshalb zu Hilfe eilen.
Wie man am Beispiel von Budweiser sehen kann:




Natürlich gibt es auch eine Organisation, die Ernten aufkauft und vernichtet, um die Preise in die Höhe zu treiben oder auf anderen Wegen zu einer Angebotsverknappung führt.
Diese Organisation nennt sich:

EU




Schauen wir doch einmal ins Amtsblatt der EU:

4.4.3 Die Kommission schlägt vor, die 2009 begonnene schrittweise Abschaffung der Instrumente zur Angebotssteuerung fortzusetzen. Nach Ansicht des EWSA wäre es jedoch falsch, auf diese Instrumente zu verzichten, da sie durch die Förderung einer besseren Abstimmung des Angebots auf die Nachfrage eine größere Stabilität der Preise und der landwirtschaftlichen Einkommen gewährleisten sollen. Sie haben sich in sehr vielen Fällen als wirksam erwiesen. Die Instrumente zur Angebotssteuerung sind sehr vielfältig: Ex-ante-Kontrolle (z.B. Zuweisung von Produktionsrechten), Ex-post-Kontrolle (z.B. Erntevernichtung), Kontrolle der Produktionsfaktoren (z.B. Pflanzungsrechte), Festlegung von Rahmenbedingungen für Prämienrechte (z.B. nationale Höchstgrenzen) usw.

Quelle
Ja ihr habt richtig gelesen Erntevernichtung.

Ich kann mich noch gut an die Fernsehbilder erinnern, auf denen riesige Berge von Tomaten zu sehen waren, die mit EU-Mitteln aufgekauft und mit Radladern plattgewalzt wurden.
Der Baron aus Timm Thaler hätte seine wahre Freude an diesen Machenschaften gehabt.

So liebe Leute, jetzt seit ihr dran.
Bitte im Kommentarbereich meine beiden Posts Markt oder Befehl upvoten. Mal sehen auf welcher Seite die Mehrheit steht.

Bis bald,
Stephan Haller

Sort:  

Markt

Die EUDSSR wird den Mitbürgern ihren Wohlstand bzw. gefühlten Wohlstand Schritt für Schritt weiter nehmen, und die Freiheit auch!

Schauen wir doch einmal ins Amtsblatt der EU:

Das passiert, wenn man Monopolkonzernen mit Einheitskasse (Staaten und Staatenbünde), das Feld überlässt und ihnen noch fleißig den Rachen füllt mit „Ich zahle sehr gerne Steuern“. Da frage ich mich nach deren Gesundheit, oder sind die einfach nur zu blöd, oder die sind pervers und ergötzen sich an der Armut anderer.

Es geht nicht darum ob etwas richtig ist, es geht nur darum, dass es sich gut anfühlt.
Sieht man ja auch bei den ganzen sogenannten Umweltschutzmaßnahmen.

Lieber @stehaller, wo bei deinen Lesern die Mehrheit steht, ist ja wohl klar, leider sind deine (unsere) Leser nicht die Mehrheit.
Jeden Tag erlebe ich den "moral hazard", den unser System den Menschen eingeimpft hat jeweils noch "krasser", die Staats- und Systemgläubigkeit ist einfach immens, ebenso die vollkommen verantwortunglose Vergeudung bzw. Inanspruchnahme von Ressourcen der Sozialssysteme, "Freiheit" ein Begriff, den die meisten wegen der innewohnenden Eigenverantwortlichkeit nicht wollen und gar nicht erst verstehen!
Es kann und wird dauerhaft nicht gutgehen!
Aber die Mehrheit der Abhängigen zusammen mit den"Ochlokraten" will es so!
Wir sind hier echt wie der werte @donquijotevondermancha dem Kampf gegen die Windmühlen ausgeliefert, denken und anschreiben können wir, v.a. wohl um selbst in den Spiegel schauen zu können,
Da ich prinzipiell zumindest etwas und wenn auch nur am Rande in die Mechanismen der Macht in diesem Land involviert bin bzw eher meine, einen Einblick hier ohne wesentlichen Einfluss zu haben, muss man sich das wohl eingestehen!

Irgendwann wird ihnen schon das Geld ausgehen, dann fallen die Windmühlen von selber um.

Bitte im Kommentarbereich meine beiden Posts Markt oder Befehl upvoten. Mal sehen auf welcher Seite die Mehrheit steht.

Wer Deinen Artikel bis zum Ende gelesen und verstanden (!) hat, wird bei seiner Antwort doch nicht ernsthaft überlegen müssen?!

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