Das Märchen von der Schlechterstellung der Frauen – Kampf der Geschlechter, Teil 1

in #deutsch6 years ago (edited)

Liebe Steemianer,
wie das Amen im Gebet ist eine Schlagzeile wie diese regelmässig zu lesen:

„Frauen verdienen 38 Prozent weniger als Männer“ Quelle

Die Menschen haben die (gehaltsmässige) und sonstige Benachteiligung der Frauen dermaßen internalisiert, dass bei solchen Aussagen wie oben kaum Widerspruch anzutreffen ist.
Trotzdem ist das Gegenteil wahr:

  • In den westlichen Gesellschaften sind Frauen den Männern rechtlich gleichgestellt
  • In manchen Gebieten werden Frauen sogar bevorzugt: sie müssen keinen Wehrdienst ableisten und können trotz höherer Lebenserwartung früher in Pension gehen
  • Mütter genießen gegenüber Vätern massive Vorteile im Sorgerecht von Kindern
  • Frauenquoten sind (obwohl für die Frauen selbst ebenfalls diskriminierend!) eine gesetzlich verankerte Schlechterstellung von Männern
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  • Männer sind öfter Opfer von Arbeits- und Obdachlosigkeit
  • Männer begehen öfter Selbstmord
  • Männer üben (im Schnitt) die härteren, dreckigeren und gefährlicheren Berufe aus

Der „gender pay gap“ selbst wurde inzwischen schon öfter als statistischer Trick entlarvt, da Berufswahl, Erfahrung und Arbeitszeit zwischen Männern und Frauen völlig andere sind:
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Quelle

Man dürfte eigentlich nur vergleichen, wer im gleichen Unternehmen mit der gleichen (arbeitsrelevanten!) Qualifikation und Arbeitszeit die gleiche Tätigkeit ausübt, alles andere wäre ein Vergleichen von Äpfeln und Birnen. Und dass eine Reinigungsfachkraft anders bezahlt wird als ein Metallarbeiter, kann man wohl nicht den „patriarchalischen“ Strukturen in die Schuhe schieben.
Wieso dann die Unterschiede in der Berufswahl? Werden Mädchen vielleicht im Schulsystem benachteiligt? Nein – die Mehrheit der Maturanten und Uni-Absolventen sind Frauen. Burschen haben öfter (auch disziplinarische) Probleme in der Schule, wiederholen öfter als Mädchen Klassen und sind öfter Schulabbrecher.
Dennoch: Deutlich mehr junge Männer als Frauen entscheiden sich für eine naturwissenschaftliche oder technische Ausbildung. Und paradoxerweise ist diese Kluft in gleichberechtigten Gesellschaften (Länder wie Norwegen oder Schweden, mit eine langen Periode feministischer „Aufklärung“) sogar größer, statt kleiner (Quelle)! Ein in dieser Studie durchgeführter Ländervergleich ergab, dass weniger als ein Viertel der Studienabgänger in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) dort weiblich sind (in Deutschland ist nicht einmal jede 5. MINT-Beschäftigte weiblich (Quelle)). In Ländern wie Albanien oder Algerien mit wesentlich schlechterer Gleichberechtigung (gemessen am „Global Gender Gap Index“) werden hingegen bis zu 40 Prozent der Abschlüsse von Frauen gemacht.

“Paradoxically, the sex differences in the magnitude of relative academic strengths and pursuit of STEM degrees rose with increases in national gender equality.“

Eigentlich müsste es ja umgekehrt sein, wenn die Geschlechter nur ein soziales Konstrukt sind. Die einzige Vermutung, die die Autoren liefern über diese beobachtete „Gleichberechtigungs-Paradoxie“ liege in der geringeren soziale Absicherung und die durchschnittlich schlechten Perspektiven in den weniger „gender-equal“ Ländern, die für Frauen eine solche Ausbildung attraktiv erscheinen lassen, wohingegen dies in „reichen“ Ländern mit hoher sozialer Absicherung nicht so nötig sei. Eine andere mögliche Erklärung, nämlich, dass in Gesellschaften, wo sich Frauen frei entscheiden und entfalten können, diese es in Branchen zieht, die eher mit Kindererziehung oder Altenbetreuung zu tun haben und weniger in technische Fächer, einfach weil sie es so wollen und dass diese geschlechtsspezifische Präferenz sich evolutionär herausgebildet hat und in unserem Genom verankert ist, wurde von den Autoren nicht angeboten.

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Fazit: Seit Jahrzehnten kann man hier als Frau alles erreichen, wenn man es will (gerade in den MINT-Berufen haben wir einen Mangel und Qualifizierte beiden Geschlechts werden hier händeringend gesucht!). Man muss es aber auch tun und durchziehen. Aber das ist bei Männern nicht anders.

Der Feminismus (der früher durchaus berechtigt war, so wie er das heute noch in islamischen Ländern wäre) ist heute bei uns nicht mehr notwendig, ganz im Gegenteil: Er hat sich institutionalisiert und muss, um seine eigene Existenz zu rechtfertigen, ständig neue Probleme erfinden und kommunizieren.
Die Frauen, die weder behindert, eine Minderheit noch eine Opfergruppe sind, werden von Feministen instrumentalisiert und eingebettet in die Gruppe der anderen Opfer zusammen mit sogenannten Asylanten, Behinderten und Schwulen & Lesben. Und das, obwohl sich die überwiegende Mehrheit der Frauen (bei uns) gar nicht als Opfer sieht (übrigens - zumindest die schweizerischen Zigeuner finden das Wort "Zigeuner" NICHT diskriminierend (https://www.zigeunermission.ch/)). Warum die Feministen und viele andere Inklusionsbefürworter das tun und nicht etwa selbstbewusst auftreten und die Gemeinsamkeiten statt der Unterschiede hervorheben? Weil so der Mechanismus der Rechtfertigung von politischen korrekten Inhalten läuft, unabhängig vom jeweiligen Thema:
Mit der moralischen Empörung angesichts der behaupteten Benachteiligung wird ein emotionaler Druck auf den Rest der Gesellschaft aufgebaut. Das schlechte Gewissen bei denen, die nicht zu der eingebildeten Opfergruppe gehören, ist die Grundlage für den Erfolg der politischen Korrektheit und ermöglicht das Durchdrücken auch noch so schwachsinniger Vorschläge. Und wehe dem, der sich nicht an die vorgegebenen Sprachcodizes hält oder abweichende Meinungen äussert, der wird – trotz stichhaltiger Fakten – gnadenlos mundtot gemacht (Thilo Sarrazin, Eva Hermann oder Norman Finkelstein, um nur einige Beispiele zu nennen).

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Quelle

https://derstandard.at/2000075507300/Frauen-verdienen-38-Prozent-weniger-als-Maenner
https://lohnspiegel.org/osterreich/gehalt/gleiche-chancen/geschlechtsspezifische-lohnunterschiede-faqs
https://science.orf.at/stories/2895283/
http://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0956797617741719

Buchtipp:
Thomas Kubelik, „Genug gegendert!“, Projekte-Verlag, Halle 2013
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https://www.amazon.de/Genug-gegendert-feministischen-Kubelik-Gebundene/dp/B00IVQUXXY/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1534604866&sr=8-3&keywords=genug+gegendert

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Ohoh das triggert doch bestimmt den ein oder anderen.

Das schlimmste ist, dass Unterschiede von Feministen nicht geduldet werden. Minderheiten wie Transgender und Homosexuelle müssen "normalisiert" werden um Daseinsberechtigung zu haben. Mein Kind soll einen nicht akzeptieren, nur weil er officialy als normal gilt. Es soll Herz und Charakter beweisen. Man muss vor die Wahl gestellt sein etwas statistisch nicht normales aber natürliches akzeptieren oder nur tolerieren zu dürfen. Wenn ihr zwangs-tolleriert werden wollt macht weiter so, ich habe schon lange die Befürchtung, dass durch belanglosen Misst bald ein Schwellenwert erreicht ist, der in einer Katastrophe endet.

In Schweden braucht es für Geschlechtsverkehr nun eine bestenfalls mündliche Einwilligung :) Wirklich sicher wäre man hier auf Grund der Beweislast tatsächlich nur mit schriftlicher Einwilligung.

Man bekommt diese Übermenschen Femisten relativ schnell dazu ihr wahres Gesicht zu zeigen :) Man muss selber nur anders sein als sie es wollen.

Als Erfinder des Feminismus sagt uns Dr. Kristian Stuhl heute: Der Feminismus wurde erfunden, um arme schwache Frauen zu unterstützen, sich gegen starke männliche Männer durchzusetzen. Von Natur aus starke weibliche Frauen benötigten den Feminismus nicht, um sich mit Männern gleichzusetzen, sondern taten es einfach. So ist der Feminismus eine behindertengerechte Sache für Schwache. Dr. Kristian Stuhl persönlich liebt starke selbstbewusste und dominante Frauen, die ihren Weg gehen und Alphatiere markieren. Leider ist ihre Zahl noch immer sehr gering. Doch Dr. Kristian Stuhl hat Hoffnung.

Ein wesentlicher Aspekt fehlt meines Erachtens in diesem gelungenen Artikel - und das ist Abtreibung von Kindern und den Folgen für die Frauen und den Mann als Vater des Kindes.

Wenn das Recht auf Selbstbestimmung aus niedrigen Beweggründen, die ihren Ursprung im Aspekt der sozialistisch motivierten Verarmung der Massen hat, dazu führ dass das Recht auf Leben des ungeborenen Kindes nichts mehr gilt, dann läuft vieles bei den Frauen und vor allem in der Gesellschaft komplett schief...

Stimmt. Gerade wenn, wie in Österreich, die Geburtenrate bei rund 1,5 ist, was viel zuwenig ist für den Erhalt unserer Gesellschaft wie wir sie kennen, sollte Abtreibung nicht gefördert werden.

Feminismus ist eben heute auch zur Religion geworden.
Mit Argumenten oder Statistiken kommt man da nicht mehr dagegen an.

Sehr schöner Artikel:)

Danke für den interessanten Artikel!

Sehr gern, bin schon an Teil 2 dran :).

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Sehr guter und informativer Beitrag! Bist du eigentlich Mann oder Frau? :) Sorry, konnte das jetzt nicht wirklich schnell irgendwo erkennen.

Natürlich hat sich unsere Gesellschaft zum Besseren gewandelt. Dinge die uns heute selbstverständlich erscheinen - Frauen brauchen keine Genehmigung ihres Ehemannes mehr um arbeiten zu können und Vergewaltigung in der Ehe ist strafbar - gibt es aber noch gar nicht so lange (in D 1977 bzw. 1997).

Aber so lange es noch Menschen gibt, auch hier auf Steem, die beim Erzählen was sie z. B. am Wochenende getan haben, berichten sie seien mit ihrem "Weibchen" unterwegs gewesen - sorry, so lang brauchen wir auch Feminismus. Gleichberechtigung bedeutet gleiches Recht für alle. Solange nicht genau so selbstverständlich von "Männchen" gesprochen werden kann ist da ein Unterschied.

Gut, vielleicht wollen selbige Leute einfach nicht aller Welt erzählen ob sie mit der Dame nun verheiratet sind oder nicht und vermieden deswegen "Frau" bzw "Freundin" ;)

Das kann ich nachvollziehen.
Ich habe über 40 Jahre in Kanada bei der Eisenbahn gearbeitet. Zugegeben, wir hatten am Anfang meiner Karriere keine Frauen als z.B. Lokführer, doch das hat sich schon vor vielen Jahren geändert - das hat aber auch etwas mit der Ausbildung zu tun - früher einmal wurden Heizer auf Dampflokomotiven zum Lokführer befördert. Da gab es wohl keine Frau die zum Kohleschaufeln geeignet war. Heute ist es rein technisch, Heizer braucht man nicht mehr, und ein kleines Kind könnte eine Lok führen - die Kontrollen sind heute schon fast so wie ein Videogame. Der Kollektivvertrag ist Gender-neutral. Jeder wird gleich entlohnt der den gleichen Job leistet. Und ich denke das ist auch hierzulande der Fall.

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