Anonym Bitcoin kaufen und verkaufen - die Endlösung in der leidigen Steuerfrage?

Liebe Steemianer,
ich besuchte heute erstmals einen Bitcoin-Automaten, bei dem man BTCs (und übrigens auch Litecoins) nicht nur kaufen, sondern auch verkaufen kann, und das völlig anonym (bis max. 500€ - pro Transaktion).
In diesem (für die Gegend relativ adretten) libanesisch-wienerischem Lokal, dem Saadi ("Cafe/Bar/Deli"), inmitten von Ottakring, befindet sich ein Crypto-ATM von IQ Cashnow, einem österreichischem Krypto-Automatenbetreiber, der immerhin schon 350 Automaten in 11 Ländern stehen hat (in Deutschland leider keinen!).

Das Café Saadi in der Ottakringerstraße 167, 1160 Wien

Warum dort? Weil ich gerade vorbeifuhr und ich das Lokal ohnehin schon länger auf meinem Radar hatte wegen der unschlagbaren Öffnungszeiten von 7-24h! Ja, da können nicht viele Anbieter von BTC-ATMs mithalten! Ausserdem ist es leicht mit den Öffis zu erreichen (Endstation U3).

So sieht das Ding aus, ein riesiger Touchscreen und unten Fächer für Geldaufnahme und -abgabe.

Zu Beginn kommt eine Abfrage, ob Bitcoin oder Litecoin.

Dann das Menü zum Auswählen Cryptokauf oder -verkauf.

Hat man sich zum Verkauf von Bitcoin entschlossen, kommt die Frage nach der Menge (die gleiche Frage kommt auch beim Kauf).

Für Beträge größer als EUR 500,- muss man sich mittels amtlichen Lichtbildausweises einmalig als Kunde verifizieren, was laut Beschreibung maximal 30 Minuten dauern soll. Für mich komplett widersinnig, da gerade die anonyme Transaktion der ganze Witz an der Sache ist. Da würde ich lieber 10x je 500€ abziehen als mich registrieren lassen :).

Achtung, Bargeld abheben von seiner Wallet geht nur in 100€-Schritten!

Da ich eigentlich gar nichts abheben wollte, hatte ich hier abgebrochen. Die Bedienung ist jedenfalls sehr intuitiv und einfach.
Stattdessen habe ich für 100€ gekauft und hatte nach ca. 30min dann auch 96,3€ auf der Wallet.

Apropos Spesen: Die liegen leider bei ca. 4% (das ist aber bei den meisten ATMs so (zumindest die, die ich kenne)). Würde ich also BTC kaufen und gleich wieder verkaufen, wären 8% der Eingangssumme weg (aber das würde ohnehin keiner machen). Es will jedenfalls gut überlegt sein, hier größere Transaktionen vorzunehmen.
Andererseits - das Finanzamt kassiert so weit ich weiss 50% von Gewinnen (falls unterjährig realisiert), da sind 4% wiederum ein Schnäppchen (bzw. eine Mezzie, falls jemand den Ausdruck noch kennt).

Fazit:

Es gibt ja 2 fundamentale Ansätze in der Steuerfrage:

• Den buchhalterischen: jeden Kauf, Verkauf und jede Umwechslung in Altcoins, etc akribisch mit Menge, Kurs und Datum zu notieren und mit Excelsheets o.ä. Gewinne und Steuern auszurechnen
• Den anarchokapitalistisch-libertären: gar nichts zu notieren und auf die Kraft der blockchain zu hoffen

Ich tendiere jetzt dazu, den zweiten Weg zu wählen, bestärkt nicht zuletzt dank der bequemen Möglichkeit, an sein Geld anonym wieder heranzukommen.
Klar, man sollte vermeiden, innerhalb eines Jahres an einer Börse, an der man mit Namen registriert ist, einen Gewinn zu realisieren. Aber das sollte ohne großen Aufwand möglich sein durch Transfer auf z.B. multi-asset Wallets und Umwechlsung dort (Stichwort https://www.exodus.io/) und ggf. Weitertransfer auf andere Wallets. Der Finanzbeamte, der es ohne NSA-Hilfe schafft, dem nachzuspüren, muss erst noch geboren werden.
Aber vielleicht bin ich auch nur vollkommen naiv und die Finanzbehörden reiben sich schon die Hände.

Eure Meinung dazu würde mich interessieren!

Disclaimer:
Dieser Beitrag stellt keine finanzielle Beratung dar, sondern nur eine rein persönliche Meinung. Eine Haftung für Nachteile, die sich aus dem Nachmachen von darin erwähnten Handlungen ergeben, ist somit ausgeschlossen. Do your own research!

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