Der Einkauf

Hat man als Sammler und Genießer einmal begonnen sich eine Whiskysammlung aufzubauen, dann wächst diese kontinuierlich. Dies liegt wohl in der Natur der Sache und hat die Hauptfigur Raoul Duke in dem Film Fear and Loathing in Las Vegas schon Recht gut beschrieben:

„Wir hatten 2 Beutel Gras, 75 Kügelchen Meskalin, 5 Löschblattbögen extrastarkes Acid, ein Salzstreuer halbvoll mit Kokain, ein ganzes Spektrum vielfarbiger Uppers, Downers, Heuler, ein Liter Tequila, eine Flasche Rum, eine Kiste Bier und einen halben Liter Äther und 2 Dutzend Poppers. Nicht, dass wir das alles für unsere Tour brauchten, aber wenn man sich erst mal vorgenommen hat ne ernsthafte Drogensammlung anzulegen, dann neigt man dazu, extrem zu werden.“

Genau dieses extreme Verhalten sollte jedoch bei einer geplanten und profitorientierten Sammlung nicht in den Vordergrund rücken. Hierzu ist natürlich ein wenig Selbstdisziplin und emotionale Distanz zu seinen Whiskys erforderlich. Dies bedeutet natürlich nicht, dass die Sammlung komplett auf Profit ausgelegt werden sollte, denn schließlich ist Whisky immer noch ein Genussmittel.

Um seine Sammlung zu erweitern gibt es wie schon in meinen vorherigen Artikeln erwähnt mehrere Möglichkeiten. Der ungeplante Zuwachs durch Geschenke oder der klassische Weg durch den Einkauf von Whisky. Beim Einkauf von Whisky ist es wichtig diesen rational zu Planen und hierbei möglichst emotionale Käufe, bei dem man den Wert aus den Augen verliert, da man das Produkt unbedingt und sofort besitzen möchte, vermeiden.

Dementsprechend verfolge ich unterschiedliche Ansätze, je nachdem um welche Art von Whisky es sich handelt. Sind es Standardabfüllung aus der Core Range, dann versuche ich diese möglichst Günstig in einem Sonderangebot eines Supermarktes oder eines Online-Shops zu erstehen. Dies kann schon mal ein paar Wochen dauern, aber meist lohnt sich das warten und man kann bis zu 20% sparen. So habe ich Beispielsweise die Classic Laddie von Bruichladdich anstatt für 45€ für 35€ erstanden. Dies sind immerhin über 20% Ersparnis.

Bei etwas ausgefalleneren und meist bei den limitierten Editionen greife ich auf den Onlinehandel zurück. Hierbei gilt jedoch, dass die Preise sehr unterschiedlich sind. Es lohnt sich folglich ein detaillierter Preisvergleich, welcher auch definitiv über den Vergleich von google-Shopping-Ergebnissen und Idealo hinausgehen sollte. Auch sollte man definitiv die Release-Zeiträume bei limitieren Editionen im Auge behalten, ansonsten kann es passieren, dass man eine begehrte Flasche nicht mehr bekommt. Diese Erfahrung musste ich leider mit dem Winter Storm von Glenfiddich machen.

Nur in Ausnahmen, also wenn die Flaschen im Handel aus welchem Grund auch immer, nicht mehr erhältlich sind ersteigere/kaufe ich diese bei e-bay oder Hood. Der Kauf erfolgt jedoch nur dann, wenn ich eine deutliche weitere Wertsteigerung erwarte oder ich die Flasche für den Ausbau der Sammlung aus idealistischen Gründen unbedingt besitzen muss. Dies könnte Beispielsweise dann der Fall sein, wenn ich diese Flasche zur Komplettierung einer Serie benötige.

Der Verkauf

Die Veräußerung von Flaschen erfolgt meist, wenn denn die Zeit reif ist, über Auktionsseiten. Welche Auktionsseite hier die passende ist, hängt wahrscheinlich von der Flasche, dem Charakter des Verkäufers und den persönlichen Erfahrungen ab. Natürlich werden auch die Versteigerungs-/Verkaufsgebühren der Plattform eine entsprechende Rolle spielen, weshalb ich nachfolgend die Gebühren der Auktionsseiten e-bay, Hood, whiskyauction und scotchwhiskyauctions gegenüberstelle, wobei ich jeweils nur die Standardgebühren ohne Premiumdienste als Privatperson berücksichtige.

e-bay	Hood	Whiskyauction	scotchwhiskyauctions
10% exkl. Verpackung/Versand	0%	16% bis 50% Variabel und abhängig vom VK Preis.	5 GBP + MwSt.

Der Versand der Flaschen erfolgt nach erfolgreicher Versteigerung bei e-bay und hood vom Verkäufer direkt zum Käufer. Bei den Auktionsseiten whiskyauction und scotchwhiskyauctions ist dies anders. Hier müssen die Flaschen zunächst vor der Versteigerung an das jeweilige Unternehmen in Großbritannien versendet werden. Von dort aus erfolgt der Versand nach erfolgreicher Versteigerung zum Käufer. Dies hat den Vorteil, dass eine entsprechende Prüfung der Flaschen durch das Unternehmen erfolgt und der Käufer hierdurch eine gewisse Sicherheit erhält, jedoch den Nachteil zusätzlicher Kosten.

Ich persönlich denke, dass eine Versteigerung von hochwertigen Flaschen über die speziell auf Whiskyversteigerungen ausgelegten Seiten wie whiskyauction und scotchwhiskyauctions sinnvoll ist. Bei geringer wertigen Flaschen empfinde ich Plattformen wie e-bay oder Hood, aufgrund der Gebühren, attraktiver. Hierbei ist natürlich noch zu entscheiden, welche Plattform man nutzen möchte, die mit den günstigeren Gebühren oder diejenige mit der größeren Reichweite. Dies bleibt natürlich jedem selber überlassen, allerdings ist meiner Meinung nach oftmals die größere Reichweite und dafür höhere Gebühren für den Verkäufer ein lohnenswerter Invest.

Verpackung und Lagerung

Nach dem Verkauf bzw. vor der Versteigerung, je nach genutzter Plattform, erfolgt der Versand der Flasche. Hierbei ist wichtig, dass diese trotz des ruppigen Paketgeschäfts unversehrt an der Zieladresse ankommt. Hierzu kann ich nur den Tipp geben, einige Verpackungen aufzubewahren, wenn ihr selbst eine Flasche online bestellt habt. Diese Verpackungen können meist für den Versand eigener Flaschen genutzt werden.

Damit man die Flasche versenden kann ist natürlich eine entsprechende Lagerung erforderlich, da ansonsten der einwandfreie Zustand bei der Versteigerung/dem Versand nicht sichergestellt ist und somit ein Wertverlust droht. Bei Falscher Lagerung des Whisky kann dies bis zu einem totalen Verlust führen. Hierzu sei jedoch zu sagen, dass die Lagerung von Whisky nicht besonders komplex ist.

Whisky wird stehend gelagert und sollte vor Sonne geschützt werden um eine Verdunstung durch den Korken zu verhindern. Hierzu bewahre ich die Whisky meist in ihren Originalverpackungen auf. Damit die Verdunstung noch weiter reduziert wird, kann der Korken zusätzlich versiegelt werden. Ich habe hierzu meine Korken mit Parafilm versehen. Dieser hinterlässt keine Rückstände, wenn man ihn wieder entfernt, wodurch eine mögliche Wertminderung durch Beschädigung am Korken vorgebeugt wird. Des Weiteren ist die Temperatur ein weiterer Faktor, da bei höherer Temperatur auch eine höhere Verdunstungsgefahr besteht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einkauf von Whisky eine gewisse Planung und Strategie verfolgen sollte, um später den bestmöglichen Profit zu erreichen. Beim Verkauf ist hingegen die Auswahl der richtigen Plattform einer der entscheidenden Punkte. Um jedoch überhaupt mit Whisky einen Erlös zu erzielen, ist die Unversehrtheit des Whiskys einer der Grundvoraussetzungen. Hierzu sollte eine adäquate Lagerung erfolgen.

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Haftungsausschluss / Disclaimer: Dieser Beitrag ist keine Anlageberatung und spiegelt lediglich meine Gedanken und Erfahrungen wieder. Ich selber bin begeisterter Whisky-Genießer und der Beitrag soll zeigen, dass man immer wieder das schöne mit dem nützlichen verbinden kann.