TIL: Martin Luther war ein Hassprediger [german]
Luther der Antisemit
Nach der Lektüre dieses Artikels auf Telepolis muss man sich noch einmal gründlich überlegen, ob die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation im nächsten Jahr wirklich ohne kritische Töne auskommen können.So hat Martin Luther zB. eine Schrift mit dem Titel "Von den Juden und ihren Lügen" verfasst, in der er offen zum Pogrom aufrief.
Er schrieb:
Erstlich, daß man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke … daß man ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre … daß man ihnen alle Betbüchlein und Talmudisten nehme … daß man ihren Rabbinen bei Leib und Leben verbiete, hinfort zu lehren … daß man den Juden das Geleit und Straße ganz und gar aufhebe … daß man ihnen den Wucher verbiete und ihnen alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold nehme und zur Verwahrung beiseitelege … daß man den jungen starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nase.Martin Luther (1543)
Luther der Hexenjäger
Luther glaubte nicht nur an die Existenz von Hexen, sondern forderte auch die Todesstrafe für sie:„[…] sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen; […] Sie können ein Kind verzaubern… Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird; […] Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann; […] Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder… Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“Martin Luther (1526)
Luther der "Aufklärer"
Die Anhänger Luthers führen häufig an, dass er durch sein Bibelübersetzung zur Aufklärung beitrug. Doch gab es vor seiner Übersetzung schon 18 deutsche Bibledrucke.Schon gar nicht aufklärerisch kann eine Strategie genannt werden, die die Übersetzungarbeit an einer religiösen Schrift mit einer Hetzkampagne gegen Minderheiten und einer unkritischen Verherrlichung staatlicher Macht flankiert. Das ist das genaue Gegenteil von Aufklärung.Marcus Hammerschmitt in seinem Telepolis-Artikel
Es ist wichtig sämtliche (!) Aspekte im historischen Kontext zu werten.
Es war mir wichtig, ein paar (vielleicht weniger bekannte) Fakten zur Bewertung beizutragen. Ob man schließlich jede Aussage aus der Rückschau richtig bewerten kann, weiß ich nicht genau. Jedenfalls Danke für deinen Kommentar.