Indoktrination: Es fängt IM und BEI den Klein(st)en an

Mörlenbach. Eine kleine beschauliche Gemeinde im Süden von Hessen. Knapp 10.000 Einwohner zählt dieses Juwel in der Nähe von Mannheim. Im Grunde ist das Örtchen so interessant wie ein umgefallener Reissack im chinesischen Hinterland.

Doch die Mörlenbacher pflegen gute altdeutsche Traditionen und spannen bereits ihre Kleinsten an vorderster Front für die Parteiarbeit zu Gunsten eines politischen Führerkultes ein.

So veröffentlichte die CDU von Mörlenbach am 16. August ein Facebookpost auf dem sie den fleißigen kleinen Helfern dafür dankte, die Wahlplakate für den CDU Kandidaten Dr. Michael Meister aufgehangen zu haben. Auf mehreren Fotos sind Kinder im Vor- oder Grundschulalter zu sehen, die publicitywirksam Wahlplakate des CDU-Frontmanns im Ort aufhängen. Ein weiteres Foto zeigt vermutlich Großvater und Enkel nach getaner Parteiarbeit, wie sie neben einem Wahlplakat von Angela Merkel posieren.

Man kann sich sicher sein, hätten die Kleinen Wahlplakate von der AfD oder gar der NPD aufgehangen, hätten sich genau diese Leute lauthals aufgeregt, die hier ihre Kinder an die Parteifront geschickt haben.
Diese Parteifunktionäre begreifen nicht, wie unethisch es ist, die noch unbedarften und unreflektierten Kinder mit politischer Indoktrination 1. Güte zu bestrahlen. Wie kleine Kinder bereits dazu erzogen werden bestimmte politische Personen oder Parteien zu verehren, in ihrer Freizeit Parteiarbeit zu leisten und als Publicitygag herzuhalten. Keines dieser Kinder hat überhaupt eine Ahnung, wofür dieser Mann steht oder was eine demokratische Wahl eigentlich ist. Es ekelt mich an, wie so junge Köpfe bereits mit dem Gedanken vergiftet werden, dass ein Dr. Michael Meister oder eine Dr. Angela Merkel etwas Gutes wären, für das man auf den Sandkasten verzichtet.
Was kommt als nächstes? Eine CDU-Jugend von Mörlenbach? Grundschulkinder die bereits in Früherziehung für die Parteiarbeit geschult und in Nachmittagsklassen nach den Parteiprogrammen von Angela Merkel erzogen werden?

Für die Facebookpostings der Mörlenbacher CDU interessiert sich in der Regel kein einziges Schwein. Ein paar negative Kommentare zu deren Kinderbeschäftigung muß den Machern daher wie ein gigantischer Shitstorm vorgekommen sein. Vollkommen unfähig souverän zu reagieren, folgte deshalb wenig später ein Folgepost, in dem diese Verlautbarung zu lesen war:

Spoiler: Wir wurden auf der Mörlenbacher CDU-Seite gesperrt!

Ich bin ja schon einmal hocherfreut, dass die Verantwortlichen nicht die Option des Meldens in Betracht gezogen haben. Gut möglich, dass in diesen faschistoiden Zeiten einige Personen Facebooksperren erhalten hätten, weil sie nicht regierungskonforme Ansichten zum Ausdruck gebracht haben. Nichtsdetotrotz, das Posting zeigt, dass sich die CDU nicht nur keiner Schuld bewußt ist, sondern auch vollkommen überfordert mit der Aufregung über ihrer Kinderbeschäftigung ist.
Selbstverständlich gab es keine Rückmeldungen von Mörlenbacher CDU Symphatisanten, wie gesagt, deren Facebookposts werden in der Regel von niemandem wahrgenommen. Und so entschied man sich dann kurzer Hand die nicht genehmen Äußerungen zu löschen. Argumentativ war man scheinbar nicht in der Lage erhobenen Hauptes kontra zu beziehen. Zugegeben, aus der Kindernummer wären sie in einer Debatte schwerlich herausgekommen.

Quelle: https://goo.gl/B6Jz9c