Angriffe auf die Blockchain - 51% - Angriff

in #deutsch6 years ago (edited)

Im Kontext von Blockchainanwendungen stößt man immer wieder auf „Angriffe auf die Blockchain“
In dieser Beitragsreihe möchte ich erläutern, was genau dahinter steckt.
Heute : 51% - Attacke am Beispiel von Bitcoin


Bildquelle

Was ist ein 51% - Angriff ?

Der Begriff ist etwas irreführend, da es sich nicht konkret um einen Angriff handelt.
Vielmehr ist damit gemeint, dass der Großteil der Hash-Power von einer zentralen Instanz kontrolliert wird.
In anderen Worten: Man kann schneller Minen als der Rest der anderen Miner zusammen.

Wenn dies gegeben ist ergeben sich mehrere Szenarien, die im Folgenden kurz beschrieben werden.

Szenarien

Double spending:

  • Es werden eigene Blocks gemined, ohne diese zu veröffentlichen und damit die Rewards zu bekommen. (Private Mining)
  • Gleichzeitig nutzt man Bitcoins für „normale Transaktionen“ im Netzwerk
  • In den Blocks die man „privat mined“ werden diese Transaktionen nicht inkliduert (die Restlichen Miner inkludieren diese allerdings in ihre Blöcke)
  • Nach ein paar Blöcken kann man anschließend diese „privaten“ Blöcke veröffentlichen (diese werden als valide angesehen)

Es kann also ein Kauf durchgeführt werden, dessen Transaktion von anderen Minern bestätigt wird.
Anschließend wird die vorerst "private" blockchain veröffentlicht. Nun wird diese als Wahr angesehen und die Bitcoins können erneut für weitere Transaktionen genutzt werden.

Transaktionen Blocken / Zensur

Ein weiteres Szenario besteht darin, bestimmte Transaktionen zu blockieren. So könnten Transaktionen von oder zu einer bestimmten Adresse blockiert werden. Dadurch kann eine gezielte Zensur erreicht werden.

Auswirkungen

Was würde passieren, wenn die Hash-Power zentralisiert werden würde?

Andere Miner

Da man alle zukünftigen Blöcke Minen könnte und die entsprechenden Rewards bekäme, würden die restlichen Miner kein Profit mehr machen und nach und nach aufhören zu Minen. Dadurch würde sich die eigene Hash-Power prozentual wiederum deutlich erhöhen bis man unter Umständen bei kapp 100 % der Hash-Power ist.

Preis

Der Preis würde sehr schnell fallen, da das System so keinen wirklichen Wert hat.
Daher wäre ein 51% - Angriff nicht so wirtschaftlich, wie man sich dies unter Umständen vorstellen würde.
Die Kosten hierfür wären extrem hoch - aus finanziellen Gründen würde sich dies sicherlich nicht rechnen.

Das Netzwerk

Das Vertrauen in - in diesem Fall Bitcoin - würde sehr schnell sinken. Damit würde die Währung kaum noch genutzt werden.


Fazit

Der 51% - Angriff stellt eine theoretische Möglichkeit dar, wie beispielsweise Staaten
das Vertrauen in den Bitcoin "zerstören" und den Preis stark sinken lassen könnten. Aufgrund des extrem hohen Aufwandes ist die Wahrscheinlichkeit praktisch allerdings sehr gering.


Vielen Dank fürs lesen - ich hoffe euch einen groben Überblick gegeben zu haben.

Sort:  

Danke gut geschriebener Post, mir waren die Folgen eines 51% Angriffes auch nicht im Detail bekannt. In grossen dezentralen Netzwerken scheint das Problem geloest zu sein denke das eher kleinere Netzwerke davon betroffen sein koennen. Wie verhaelt es sich wenn viele kleine Miner ein Neztwerk fluchartig verlassen wuerden und dann bleiben ein oder zwei Hauptminer uebrig. Das waere doch dann ein ungewollter 51% Attacke oder?

Richtig umso größer das Netzwerk ist, desto unwahrscheinlicher wird so ein Szenario.
Im Prinzip könnte so eine ungewollte 51% Attacke stattfinden, doch wüsste ich nicht warum ein Großteil der Miner schlagartig das Netzwerk verlassen sollten

Die einzige Möglichkeit das das passiert ist ja eigentlich, wenn viele Miner gleichzeitig aufzuhören zu minen.

Dies ist aber bei Bitcoin nahezu unmöglich, da es bereits Millionen von Minern gibt.

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