Der Gedanke am Reisen

Reisen ist wichtig für den Menschen, es bildet, erholt und erweitert den Horizont. Früher war es vor allem das Reisen, das die Menschen unterschied. Bildung und Erfahrung wurde vor allem auf Reisen gesammelt. Studenten zogen von Universität zu Universität, durch ganz Europa. Sie lernten nicht nur bei ihren Professoren, übrigens damals noch in deren Privatwohnungen(daher kommt die Akademische Viertelstunde), sondern auch in der jeweiligen Stadt. Damals zogen sie bereits durch die Länder, ein Jahr in Köln, weiter nach Würzburg, Prag, Rom, Paris einmal durch Europa. Auf diesen Reisen wurde der Charakter gebildet und sie lernten die Welt kennen. So war es lange auch bei den Militärs, junge Offiziere gingen teilweise für Jahre auf Reisen, lernten die Welt kennen und sich gegenseitig. Nur so waren die Kabinettskriege möglich, in denen eine ganze Armee friedlich abziehen konnte, nur weil ein General sein Wort gab.

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Was passierte mit der Zeit?

Die Menschen zogen immer mehr in die Städte und verbrachten ihre Zeit mehr und mehr in Industriehallen. Die Menschen arbeiteten sich fast zu Tode, solange bis Gewerkschaften und ihre Vertreter in der Politik langsam ein Recht auf Urlaub durchsetzen. Gleichzeitig begannen sie damit für ihre Mitglieder Urlaubsanlagen einzurichten, zu denen sie Reisen konnten. Reisen wurde neben der Bildung und Erweiterung des Horizonts nun auch zu einem Erholungsfaktor.

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Und nun kommen wir zum Internet

Es kam wie es kommen musste, anfangs war Reisen das Privileg der Reichen und Mächtigen. Es wurde immer egalitärer, es begannen immer mehr Menschen zu reisen. Spätestens mit dem Wirtschaftswunder und dem Aufschwung in der westlichen Welt war Reisen für die Masse der Bevölkerung kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis.
Und nun kommt noch mein Lieblingsthema dazu, es wurde ein Grundbedürfnis, es kamen immer mehr Leute an einen Ort um sich dort zu erholen und die, die es sich leisten konnten zogen weiter, an besonders schöne, abgelegene Orte.
Wie es kommen musste, es entstanden Bilder dieser Orte, wurden im Internet veröffentlicht und heute stehen hunderte Leute an um ein einsames Bild an einer Klippe oder einem Wasserfall zu machen. Es ist keine Erweiterung des Horizonts oder hilft sich Weiterzubilden, geschweige denn sich zwischen den Massen zu erholen. Es geht nur noch darum zu zeigen, dass man wo war und nicht mehr darum dort zu sein. Würde wieder ein anderer Aspekt als die Meinung anderer im Mittelpunkt stehen, wäre Reisen wieder das was es sein sollte. Ein Erlebnis, dass einem Hilft sich zu Entspannen oder selbst weiter zu kommen, dann würde vielen geholfen und Reisen wäre für viele vielleicht mehr als ein kurzer Spaß, sondern wieder etwas besonderes.

Auf die Spitze brauchte es einmal eine Studentin mit der ich mich unterhalten habe, welche der Überzeugung war:

Man muss für jedes Lebensjahr mindestens zwei Wochen in einem Land außerhalb Europas verbracht haben.

Es ging nicht mehr um die einzelne Reise an sich, es ging nur noch darum möglichst viel zu Reisen. Es war nichts mehr besonderes mehr, es war nur noch eine Routine.

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Mein Wort zum Mittwoch, wie @balte meinte, ich soll den Unsinn aus meinen Kopf auf die Blockchain loslassen.

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