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RE: Politik 030 - Sezession und Selbstbestimmung, aktuelles Beispiel

in #deutsch7 years ago

Danke für den Kommentar!

Es ist natürlich schade und dürfte auch zur Frustration der Bürger beitragen, wenn selbst politisch einigermassen einfach zu lösende Dinge wie ein Wechsel der Bezirks- oder Regionszugehörigkeit innerhalb eines Staates nicht umgesetzt werden. Es zeigt den Bürgern auch, dass es vollkommen sinnlos ist, der Politik Vertrauen (und damit auch Geld) entgegenzubringen. Wenn schon auf der niedrigsten Ebene nichts nach des Bürgers Willen funktioniert, mit welcher Begründung soll das auf höheren Ebenen geschehen?

In Schottland wurde abgestimmt, aber eine Mehrheit stimmte für den Verbleib im Vereinigten Königreich, obwohl es auch Stimmen gab, die die Rechtmässigkeit der Abstimmung anzweifelten. Allerdings kommen diese Stimmen gerade international gerne aus derselben Richtung. Etwa aus Russland oder auch Libyen, Gadhafi wurde nachgesagt, er unterstütze gerne europäische Separationsbestrebungen. Russland erwähne ich deswegen, weil je nach strategischer Lage ein Ausstieg aus dem Russischen Einflussbereich wohl nicht ganz einfach möglich ist.

Zur Ukraine kann ich nicht soviel sagen, obwohl ich mich eine ganze Zeit mit diesem Fall beschäftigt habe. Ich fände es gut, wenn sich dieses Land als blockfrei-neutrale Macht etablieren könnte. Eine flächenmässig fünfzehnfache Schweiz im Osten. Dies setzt allerdings eine innere Stärke voraus, die dort nicht in besonderem Masse vorhanden zu sein scheint. Ein korruptes Oligarchenregime, das neue wie das alte, ist dafür sicher nicht förderlich. Dazu vorwiegend Menschen, die zumeist mindestens mit einem Bein über dem Abgrund balancieren. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie man auf einer solchen Basis einen Wandel zum Besseren hinbekommen soll.

Fürst Hans Adam von Liechtenstein hat es in einem Interview wie ich finde einmal sehr gut gesagt. Er hat gesagt, dass das Erteilen politischer Unabhängigkeit an Gliedstaaten der UdSSR viel zu früh gekommen war. Hätte er das organisieren müssen, hätten die einzelnen Gebiete erst wirtschaftlich einigermassen unabhängig werden müssen. Er hätte also eine massive Liberalisierung im Wirtschaftlichen und der Gesetzgebung in Gang gesetzt, um später zu prüfen, ob eine Zerteilung des Riesenreiches vielleicht da und dort sinnvoll sei. Dies wurde natürlich nicht getan, mit einem vielerorts nicht besonders erbaulichen Ergebnis.

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