Politik 041 - Bundestagswahl 2017, Empfehlungen

in #deutsch7 years ago (edited)

21. September 2017

In diesem Artikel möchte ich auf die Wahlempfehlungen mir bekannter Akteure im alternativmedialen Bereich, der Politik und dem medialen Mainstream eingehen. Da die sogenannt etablierten Parteien insbesondere im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in vielen privaten Medien und via sogenannte Stars, die mich in der Regel weniger als nicht interessieren, mehr als genügend Werbung erhalten haben, wird es hier nur Wahlempfehlungen für die AfD und die FDP geben. Nichtwähler werde ich keine empfehlen, meine Position zum Nichtwählen ist hinlänglich bekannt.

Zunächst noch ein ganz kurzes Statement zum Thema Volksabstimmungen. Die AfD unterstützt aktuell als einzige grössere Partei in Deutschland, dass es mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Bürger geben soll. Eigentlich eine edle Forderung, zumindest aus meiner bescheidenen Sicht. Die anderen grossen Parteien sind erstaunlicherweise radikal dagegen. Warum, kann ich mir eigentlich gar nicht so wirklich erklären, denn die AfD könnte zur Zeit wohl bei kaum einem ihrer Themen eine Mehrheit erzielen. Sie würde zumeist scheitern und die Position der anderen würde durch die Voten des Volkes gestärkt. Angesichts dieser, ich würde sagen, plausiblen Einschätzung, ist es wahrscheinlich, dass es den Gegnern von Volksabstimmungen vor allem darum geht, gegen alles zu sein, was ureigene Forderungen der AfD sind. Auch wenn es ihre Position sogar stärken könnte.

Mein Ergebnis beim Wahl-O-Mat ist eindeutig herausgekommen.
2017-09 - Wahl-O-Mat.jpg

Mit der SPD, der CDU/CSU und dem Bündnis 90 / Die Grünen kann ich persönlich sehr wenig anfangen, insbesondere wegen deren Politik, die in aller Regel die Kosten für private Haushalte und für Selbständige und Unternehmer ohne Bedenken in schwindelerregende Höhen treibt. Das kann für ganz Europa nur verhängnisvoll sein. Gleichzeitig verbündet man sich bis zum Geht-nicht-mehr mit grossen Konzernen, über die man sich dann wieder scheinheilig ärgert, wenn es zu einem Skandal kommt. Ich selber habe kein Problem mit grossen Firmen, sehe aber keinen Grund dafür, warum es für diese meist mit allen möglichen Ressourcen ausgestatteten Organisationen gegenüber Selbständigen und Firmen kleinerer und mittlerer Grösse geben soll. Wenn schon, sollen alle dieselben Privilegien haben. Wenn die grossen Konzerne sagen können, dass sie etwa keine EEG-Umlage bezahlen wollen, soll das jeder Haushalt und jeder Unternehmer auch dürfen.

Mir wurde heute angeblich ein Ausschnitt des Wahlprogramms der Grünen kurz vor der Wiedervereinigung verlinkt. Ich hoffe, dass das keine Fälschung ist. Wenn es echt ist, ist es absolut bezeichnend für die Fortschrittsfeindlichkeit, Rückwärtsgewandtheit und damit Untauglichkeit dieser Partei:

2017-09 - Grünenproggi 1990.jpg
Aus dem Parteiprogramm der Grünen zur Bundestagswahl 1987, zu finden bei Archive.org
https://archive.org/details/WahlprogrammZurBundestagswahl_796

Gerade bei den Sozialisten geistern sehr oft Phantasien herum, wie die Befreiung von Wachstumszwang, Rückkehr zum Hand-in-Hand mit der Natur usw. realisiert werden soll. Wer das will, muss aber erst einmal sicherstellen, dass die Fixkosten für Unternehmer und Privatmenschen sicher nicht steigen, sondern möglichst sinken. Wer also die Befreiung von Wachstumszwängen fordert, muss erst einmal sicherstellen, dass die Preise, die er verlangt sinken, sonst ist er mehr als bewiesen unglaubwürdig.

Die AfD wählen oder empfehlen unter anderem (alphabetisch nach Familiennamen):

Die FDP empfehlen:

Horst Lüning meint, dass das Wählen der AfD aktuell nichts bringt, weil es mit der AfD nur eine Neuauflage der grossen Koalition geben kann. Er hegt also einiges an Hoffnung, dass mit einer Koalition schwarz-gelb doch vielleicht etwas besser wird. Dieser pragmatische Grund dürfte die AfD auch einiges an möglichen Stimmen kosten. Ich kann mir vorstellen, dass eine nochmalige grosse Koalition die beiden grössten Parteien noch einmal schwächt, allerdings zum Preis weiterer vier Jahre Regierungspolitik in deren Händen.

Bei Tichy's Einblick gibt es eine Wahlwette. Beim zugehörigen Artikel haben die meisten Autoren, die dort regelmässig veröffentlichen, zur Wahl Stellung bezogen. Zu einer eindeutigen Empfehlung konnte sich allerdings kaum einer durchringen. Konsens dürfte sein, dass eigentlich kaum jemand eine SPD-dominierte Regierung möchte, aber auch keine Regierung unter der Führung von Angela Merkel:

Topp, die Wette gilt - Wahlwette und was Autoren meinen. Tichy's Einblick, 19. September 2017 https://www.tichyseinblick.de/meinungen/wahlwette-und-was-autoren-meinen/

Wie bereits in meinen Videos angekündigt, bin ich auf das Resultat wirklich gespannt und nicht wirklich fähig, dieses zu prognostizieren.


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Das Problem beim Wahl-o-Mat ist, daß er nach Wahlprogrammen und Wahlversprechen geht. Beide sind so unverbindlich wie die uvP von McDonald's. Was bringt es wenn ich weiß, welche Partei meinen Wünschen am ehesten entspricht, wenn doch feststeht, daß sie diese Versprechen gar nicht einlösen will - geschweige denn kann.

Das ist doch nur reine Selbstverarschung, mehr nicht. Wie oft muß es denn noch passieren, daß sich Parteien unmittelbar nach der Wahl das genaue Gegenteil dessen machen, was sie vorher nur sagen?

Danke für den Kommentar!
Natürlich ist der Wahl-O-Mat schlussendlich ein ziemlich deppertes Tool, aber ich musste ein Bild haben und habe dieses genommen, bevor ich den alten Ausschnitt von den Grünen gefunden hatte.

Bei den Wahlversprechen müsste viel mehr darauf geachtet werden, dass sich daran gehalten wird. Es braucht mehr Widerspruch aus den Reihen der Bürger und bei den Parteien bräuchte es auch mehr Programmtreue von unten nach oben. Wie in Deutschland die Parteigesetzgebung im einzelnen lautet, weiss ich nicht, ich kann mir aber vorstellen, dass sie von unten nach oben nicht unbedingt fördern. Ich halte den "Parteienstaat" mehr für ein Problem als förderlich. Es scheint da auch grosse Gleichmacherei anstelle von Individualismus vorzuherrschen und Beweihräucherung der Oberen.

Wenn Wahlversprechen wenigstens ins Parlament getragen werden, dann ist es ok. Es kann sein, dass man dann scheitert, aber dann liegt das Problem wenigstens nicht mehr bei einem selber. In den USA scheitert Mr. Trump auch regelmässig vor Gerichten, dann kann man aber nicht mehr sagen, er habe gar nichts getan.

That is so wonderful. I am very grateful for that! Love it.

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