Mario DraghisteemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago (edited)

Mario Draghi, der oberste Sowjet des als "EZB" bezeichneten Zentralkomitees eines supranationalen sozialistischen Finanzsystems, hat verkündet den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent zu belassen:

https://www.finanzen.ch/nachrichten/zinsen/EZB-will-Leitzins-fruehestens-im-Sommer-2019-anheben-1027402985

Was heisst das für die Politik, die Wirtschaft und die Bevölkerung?

Für Politiker bleibt der Anreiz Schulden zu machen gleich gross.

Die schon grossen Blasen (Staatsschuldenblase, Immobilienblase, Aktienblase, usw.) werden weiter aufgeblasen. Normalerweise sagt ein Zins von beispielsweise 5% einem Unternehmer, dass er (im längerfristigen Durchschnitt) mindestens 5% Ertrag auf das von ihm eingesetzte Kapital erwirtschaften muss. Wenn er (längerfristig) darunter liegt (z.B. bei 3%), würde ein rationaler Investor sein Geld aus diesem Unternehmen abziehen und anstatt bei unsicheren 3% sein Geld auf eine Bank bringen und sicherere 5% kassieren. Das Unternehmen arbeitet unwirtschaftlich und wird vom Markt verschwinden. Durch die Nullzins-Politik wird u.a. diese steuernde Funktion des Zinses abgeschafft. Dies führt dazu, dass unrentable Unternehmen künstlich am Leben gehalten werden. Sobald der Marktzins (den die EZB nur temporär bzw. eingeschränkt steuern kann) aufgrund der real existierenden Risiken im Markt ansteigt, erfahren diese unrentablen Unternehmen eine Kreditklemme (credit crunch) und werden ruckartig insolvent werden.
(zum Unterschied Marktzins vs. Leitzins: https://www.gevestor.de/details/marktzins-und-leitzins-der-grosse-irrtum-781626.html)
Damit einhergehen werden hohe Arbeitslosigkeit, explodierende Sozialausgaben, kurzfristige Deflation, usw. Der weitere Ablauf ist abhängig von der Reaktion der Politik. Da die Fähigkeiten/Möglichkeiten der Politiker stark beschränkt sind, ist aus meiner Sicht zu erwarten, dass die Politiker so reagieren wie immer: Gelddrucken, QE, "staatliche Investitionen", Subventionen, Negativzinsen?

Ob diese Methoden eine handfeste Bereinigung (die eigentliche Heilung) des Marktes erneut verhindern können, werden wir sehen. Falls nicht könnten wir einige Jahre mit negativem Wirtschaftswachstum und den damit verbundenen Problemen erleben. Dann gilt
"Was die Völker jahrzehntelang vorausgefressen haben, werden sie nun jahrzehntelang nachhungern müssen." (Roland Baader)

Spannend wird dann die Entwicklung von Bitcoin. Es wird sich zeigen, welchen Reifegrad die Bitcoin-Infrastruktur erreicht hat.

Meine Meinung:
Bitcoin ist keine Blase, sondern der Reißnagel, der die Luft aus den anderen (durch sozialistische Geldpolitik erzeugten) Blasen entweichen lässt.

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Guter Artikel, so gut geschrieben dass es jeder versteht 👍
Ich bin gespannt was die kommenden Jahre so passieren wird....

Sehr gut geschrieben! 👍

Sehr treffend zusammengefasst! Siehe dazu auch das Buch "Der Draghi-Crash" von Markus Krall.

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