Kann man ein Leben ohne Geld führen?
Liebe Freunde & Steemianer!
Meine Denkweise über Geld hat sich geändert. Mein ganzes Leben war Geld nie wichtig für mich, denn ich bin alhamdulillah ein genügsamer Mensch, der nicht viel Materielles in seinem Leben braucht. Ich wollte nur so viel, um meine Rechnungen zu bezahlen und etwas zum Leben haben. (Das Einzige, wofür ich es liebe, viel Geld auszugeben, sind Bücher.) Also kam Geld auch niemals zu mir.
Mittlerweile sehe ich das etwas anders. Ich brauche zwar noch immer nicht viel Geld, um glücklich leben zu können. Jedoch hat sich meine Einstellung, ja meine Definition, was Geld ist und wofür es da ist, geändert.
Geld ist ein Tauschwert, eine fließende Energie. An sich weder gut noch schlecht. Geld hat einen schlechten Ruf, weil die Menschen mit Geld Macht erlangen. Korruption, Unterdrückung, Erpressung – das ist schlecht, keine Frage. Das dürfte nicht sein, aber im Kapitalismus ist alles möglich.
Dagegen kann man etwas tun. Auch mit Geld. Aber als Ausdruck der Liebe und des Wertes. Wenn du Geld in dein Leben lässt, heißt es noch lange nicht, dass es deinen Charakter verdirbt, wenn du mit allem anderen, was dir gegeben wurde, verantwortungsbewusst umzugehen weißt.
Ausgehend von sich selbst kann man mit Geld Seminare, Webinare besuchen, an Weiterbildungen teilnehmen, studieren, sich Bücher kaufen, die nützlich und wertvoll sind. Und somit seinem higher self, der besten Version von sich selbst, näher kommen. Man kann auch anderen mehr kleinere Geschenke machen, was dann wieder Freundschaft und Verwandtschaftsbande knüpft – natürlich nicht im übertriebenen Maße, ihr versteht schon, was ich meine.
Und man kann mit Geld – und das ist für mich das Ausschlaggebendste – die Welt verändern. Ich spreche noch immer von Welt verändern, da das eines der höchsten strebsamsten Träume in mir ist. Man kann nämlich spenden. Die Hilfsorganisationen, in die man vertrauensvoll sein Geld legt, haben viele wundervolle Projekte. Und sie machen die Welt einfach besser, kümmern sich um Bedürftige, Waisen, Witwen, Kranken, geben Hilfe zur Selbsthilfe, bauen von Bomben zerstörte Wohn- und Krankenhäuser auf – egal wie oft das in Kriegsgebieten wieder zerstört wird.
Vor zwei oder drei Tagen sah ich ein Bild von einer alten Frau in Biskra, Algerien auf Facebook. Das hat mich sehr berührt. Sie schläft zwischen einem Garagentor und einer Plane. Wie kann man so leben? Das ist doch kein Leben. (Hier tritt wieder die Dankbarkeit ins Leben. Dankbar zu sein für das, was man hat und gleichzeitig sich mit dem nicht zufrieden geben, da man weiß, dass noch mehr geht.)Ich weiß, man kann nicht überall helfen. Dieser Frau kann ich leider auch nicht helfen. Aber sie hat mich zu einer ganz tollen Idee inspiriert.
Ich wünschte, es gäbe dort Obdachlosen-Altenheime, wo die Alten und Heimatlosen einen Platz zum Leben haben, wo sie Essen und einen Schlafplatz haben und ihr Leben in Ruhe leben können. Ich wünschte, ich hätte die Möglichkeit, dort ein Haus zu finden und es renovieren zu lassen und den Menschen dort einen ruhigen, sorgenfreien Lebensabend zu bescheren. Es gäbe Pflegepersonal, die sich um diese Menschen kümmern. In sha Allah, eines Tages ist die Zeit da, wo ich solche Projekte ins Leben rufen kann.
Die meisten Menschen in Algerien und in der Welt kämpfen ums Überleben. Da kann man mal nicht einfach jemanden zu sich nehmen. Fast alle dort haben selbst kaum genug. Und doch finde ich es so schade um diese Frau und denen, die dasselbe Schicksal trifft.
Das alles ist mit Geld realisier- und machbar. Und darum ist Geld wichtig für uns. Es geht immer darum, anderen Menschen in guten Sachen zu dienen und letztendlich ist das der Dienst an Allah. Du dienst den Geschöpfen, die ER erschaffen hat. Du bist wertvoll für die Menschen, gehst raus in die Welt und tust Gutes. Es gibt nichts Besseres. Das alles wäre ohne Geld nicht möglich. Geld ist wichtig für uns, jedoch nicht unbedingt für unsere Seele, sondern um anderen zu helfen. That’s the big difference what can change the world. Das Schöne ist, dass Allah uns im Quran stets dazu auffordert, genau das zu tun. Am Ende werden wir befragt, wie wir mit unserem Geld, dem anvertrauten Gut, umgegangen sind. Was wollen wir dann antworten? Wir haben es angehäuft und Luxusartikel gekauft? Das ist wohl kaum die richtige Antwort.
Als ich im Sommer begann, Geld mit anderen Augen zu betrachten, fragte ich mich, wie kann ich Geld in mein Leben bringen? Mir fiel das Schreiben ein. Mein Kindheitstraum kam zurück in mein Bewusstsein. Es dauerte nämlich gar nicht lange, da trat der Verlag in mein Leben. Was daraus geworden ist, seht ihr ja.
Damit schließt sich der Kreis. Das will nicht heißen, dass das alles in meinem Leben gewesen sein soll, sondern dass alles Hand in Hand geht, die Wünsche, die Träume, das Dienen in der Welt. Es geht in erster Linie nicht darum, was und wie es geschieht, sondern warum.
Wenn du dein Warum kennst, hast du die beste Motivation für dein Handeln. Es kommt nur darauf an, was du daraus machst. DU bist wertvoll für die Welt, da alles einem höheren Zweck dient und alles Seinen Sinn macht.
Man kann schon ohne Geld leben, sieht man ja in der Welt, zumindest wenn man reist und die Augen nicht verschliesst. Aber die Frage die du dir zu recht stellst, muss man das wollen?
Ich will es nicht :) Geld ist nunmal unser Tauschmittel und mit kann ich so viel freier Leben und mehr bewegen im Leben anderer als ohne.
Mit deinem Schlusssatz hast du das Thema ganz gut zusammengefasst liebe Userin @asperger-kids.
Geld sollte nicht das bestimmende Element im Leben eines Menschen sein...