Ist der Weg das Ziel?

Über diese Frage haben sich bestimmt schon viele Menschen Gedanken gemacht. Sicher werden auch einige Philosophen dabei gewesen sein. Da ja Mathematiker bekanntlich die besten Philosophen sind, wäre es bestimmt interessant zu erfahren wie sie die Frage beantworten würden.

Welches Ziel soll es denn sein

Quelle

Eines der Ziele sind die 7 Millenniums Probleme. Diese wurden vom Clay Mathematics Institute (CMI) im Jahr 2000 aufgestellt. Wird eines dieser Probleme gelöst winken ne satte Mille (USD). Es gibt natürlich auch Preise, welche man als Mathematiker gewinnen könnte (Fieldsmedaille, Abelspreis …). Aber ein Millenniums Problem zu lösen klingt einfach cooler. 2,3

Von Grigori Jakowlewitsch Perelman wurde die Poincaré-Vermutung (eines der 7 Probleme) bereits 2002 gelöst. Perelman hat allerdings das Preisgeld abgelehnt. Auch die Fieldsmedaille lehnte er ab. Er hatte dies lange Zeit nicht begründet. In einem Interview hat er sich später dennoch dazu geäußert. Da man trotzdem nicht genau sagen kann warum und wieso, sagen wir einfach es gab Beef. Mich hat das Lesen aber schwer an diverse Beefs erinnert.
Wer hat was zuerst Publiziert? Wer hat den größeren Beitrag geleistet?...
Vielleicht war ja für Perelman schlicht der Weg das Ziel und Preis, Reputation etc. war ihm egal. 1

Ganz kurz sei auch noch Andrew Wiles erwähnt. Er hat 1998 ein langes ungelöstes Problem gelöst (Fermats letzter Satz). Wiles hatte sogar sein ganz Leben danach ausgerichtet und nur diesem Ziel gewidmet. 4

Erst letzte Woche gab es einen weiteren Versuch ein Millenniumsproblem zu lösen. Es handelt sich um die Riemannsche Vermutung. Ein 89 jähriger renommierter Mathematiker (Sir Michael Atiyah) stellte vor Fachpublikum seinen Beweis vor. Der Beweis ist laut Sir Michael Atiyah eher ein Nebenprodukt für ihn auf dem Weg ein viel schwierigeres Problem zu lösen - das Verstehen der Feinstrukturkonstanten. Er ging noch weiter sein Beweis ist etwas vereinfacht ausgedrückt nur ein Dreizeiler. Normalerweise braucht man aber 70 Seiten und mehr, um solche schwierigen Beweise zu lösen. Es muss derzeit aber erst geprüft werden, ob sein Beweis überhaupt richtig ist. Es wurde ihm vielfach Skepsis entgegen gebracht. Auch das Lesen darüber kam mir merkwürdig vor. Beefen sich da schon wieder die Mathematiker? Atiyah behauptete, dass man seinen ersten Versuch seinen Beweis zu veröffentlichen, sogar verhinderte. Grund dafür soll sein hohes Alter gewesen sein. 1

Antwort

Ich gehe davon aus, dass viele Mathematiker eher den Weg als Ziel sehen. Aber trotzdem gibt es Beispiele, welche das Ziel zum Weg machen. Egal wie man es betrachtet Mathematiker leben in ihrer eigenen Welt und ab und an beeft man sich halt etwas.

Quellen

1. https://www.spektrum.de/news/atiyah-praesentiert-angeblichen-beweis-der-riemannschen-vermutung/1593390
2. https://de.wikipedia.org/wiki/Millennium-Probleme
3. https://www.forschung-und-wissen.de/magazin/die-sechs-ungeloesten-raetsel-der-mathematik-13371943
4. Simon Signh, Fermats letzter Satz

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