Von DER Ideologie

in #deutsch6 years ago (edited)

Schönen Vormittag liebe Steemer!

Ich möchte heute mit einem kleinen Projekt beginnen. Das Thema werden die Ideologien sein. Allerdings werde ich einen etwas anderen Blick auf die ganze Sache werfen. Zumindest denke ich das es ein etwas anderer Blickwinkel ist als der, den man erwarten würde. Was ich mit der Überschrift meine löst sich erst am Ende auf, daher muss ich hierbei um Geduld bitten.
Wieviele Posts es werden kann ich noch nicht sagen. Mir ist wichtig meine Gedanken auszuformulieren, und das geht manchmal etwas schneller und manchmal dauert es halt.
Kritik und Anregungen sind stehts willkommen. Ich antworte darauf so schnell wie möglich.

Ansonsten wünsche ich euch viel Interesse beim Lesen!

Von DER Ideologie

1 )
Schon lange denke ich über die Ideologien nach, habe auch das eine oder andere gelesen, so manches Gespräch geführt.
Was mich Grundsätzlich schon immer fasziniert hat, war die Überzeugung und der Wille!
Unter Überzeugung verstehe ich hier die Fähigkeit ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, daraufhin zu arbeiten. Unter Wille verstehe ich hier die Fähigkeit unter Druck wie auch unter Selbstzweifel, nicht nachzugeben.
Und wie sie sprachen, so voller Selbstsicherheit, einfach grandios. Ich muss gestehen, dass ich schon immer viel für Ideologien übrighabe. Daher wollte ich diese Dinge auch verstehen, verstehen “was die Welt im Innersten zusammen hält“.

Und es gibt ja so viele verschiedene!
Wenn einer die Freiheit hochhält, so nennt er sich einen Liberalen, heute auch gerne Libertärer.
Wenn er die Gemeinschaft hochhält, so nennt er sich einen Kommunisten. Da das allerdings heute nicht mehr so gut ankommt, eher Sozialist, Sozialdemokrat oder Alternativer.
Hält jemand hingegen sein Volk hoch so nennt er sich Nationalist. Heute ebenfalls unpopulär, daher auch gerne Nationaler.
Dann gibt es auch die, welche die Wirtschaft und/oder das Geld für das Wichtigste halten, und diese nennen sich Kapitalisten. Ebenfalls unpopulär, daher auch als Neoliberale oder gar Liberale tituliert (zum Leidwesen der Erstgenannten). Man kann sie auch als Globalisierer bezeichnen.
Es gibt auch solche, die den Staat über alles loben. Diese nennen sich dann Faschisten. Und natürlich! Auch das ist heute nicht mehr so populär, weswegen diese Menschen sich heute gerne als Vertreter von Recht und Ordnung bezeichnen. In einer sehr spannenden Variante auch als Vertreter des Supranationalen, von mir Eurokraten genannt.

Zu guter Letzt. Es gibt auch die Sorte von Menschen, die meint das ginge sie alles nichts an. Diese nennt man für gewöhnlich Zahlmeister oder Kanonenfutter. Je nachdem was gerade ansteht.
Alles kommt wieder, nichts kommt wieder!
Im Grunde lassen sich alle bestehenden Ideologien auf diese 5 „Archetypen“ zurückführen. Alle Parteien und politischen Organisationen bevorzugen das eine oder das andere. Natürlich gibt es auch Mischungen, doch bildet eines davon immer das wichtigste, das, was letztlich den Vorrang vor allem anderen hat.

Was mir bald auffiel war, dass alle diese Ansatzpunkte sich stehts auf ein eng begrenztes Gebiet des menschlichen Daseins bezogen.
So meint der Kapitalist, Ökonomie wäre das Wichtigste auf Erden. Und der Faschist meint dies wäre ein starker Staat. Was ein Liberaler rundweg ablehnen würde. Was der Sozialist allerdings schon wieder gar nicht mehr so schlimm findet.
Dabei meinen sie alle, dass sie durch ihr Verhalten den Menschen als ganzes besser machen würden. Allerdings konzentrieren sie sich dabei hauptsächlich auf ein enges Gebiet des menschlichen Daseins.
Sehen wir uns diese Behauptung etwas näher an.

2 )

Als erste Ideologie entstand der Liberalismus. Das scheint auch ganz logisch zu sein. Im 18. Jahrhundert ist die Aufklärung im vollen Gange. Diese betonte eine stärkere Gewichtung des Einzelnen. Zunächst philosophisch, später dann immer mehr auch politisch. Dies, so denke ich, hat seinen Grund im Vorherrschen des Absolutismus in dieser Zeit. Dieser regelte das Leben der Menschen ziemlich stark, man könnte auch von Bevormundung sprechen.
Was geschah lässt sich leicht vorstellen. Zum einen drängten die Menschen auf Autonomie und Selbstbestimmung, zum anderen mussten sie in einem Staat leben der ihnen diese, mehr oder weniger, verwehrte. Dies führte letztlich zu Spannungen die unüberbrückbar wurden, und sich schließlich in der französischen Revolution und den anschließenden 26 Jahren Krieg und Diktatur gewaltsam entluden.

Die dabei angestrebte Freiheit ist eine innere wie auch eine äußere.
Innerlich nenne ich hierbei die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und der Meinung.
Äußerlich nenne ich Freiheiten wie die des Eigentums, der Presse oder auch das Recht auf Wiederstand.
Hier erkennt man auch ganz gut warum es Liberalismus heißt. Liber bedeutet im lateinischen frei sein. Und da es eben um Freiheiten ging und darum frei zu sein von Willkür, eben der Name Liberalismus.
Diese Gesamtkonstellation ist, und das ist meiner Meinung nach entscheidend, historisch bedingt.
Ich denke, der Sündenfall war es, berechtigte Forderungen zu Gunsten des Einzelnen in ein politisches Konzept zu zwängen und ihre dauerhafte (sic) Gültigkeit zu postulieren.

Fortsetzung folgt am Samstag.

Vielen Dank für euer Interesse!

Parzifal

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Wenn man nicht ständig die Augen aufhält ....

Hallo Reinhard,

denn beinahe hätte ich deine beiden Beiträge von gestern übersehen. Wieso gibt es nicht eine Art Benachrichtigungsfenster, das sich automatisch öffnet mit dem Hinweis, dass eine der Personen, die du vorab dort eingetragen hast, einen neuen Beitrag reingestellt hat?

Nur ein Satz noch zu Matthias Claudius. Hätte er bei diesen Temperaturen mit der Sense im Weinberg stehen müssen, um den Reben mehr Luft zu verschaffen, die Zeilen wären wohl in anderer Form aufs Papier gelangt. :)

Doch jetzt zu Liberalismus.

Ich denke, der Sündenfall war es, berechtigte Forderungen zu Gunsten des Einzelnen in ein politisches Konzept zu zwängen

Du nennst es einen Sündenfall, ich die Entartung des freiheitlichen Gedankens. Alleine der Begriff liberale Gesetzgebung ist doch ein Widerspruch in sich. Ergo Regulierung der Freiheit.
Doch wie funktioniert der Staat ohne Parteien?
Eigentlich müsste das problemlos hinhauen, wenn wir uns unserer Verantwortung der Gesellschaft gegenüber bewusst wären. Der Staat zuständig für Infrastruktur, Bildung (mit Abstrichen) und Sicherheit - der ganze Rest liegt dann an uns. Dann zeigt sich, wie wir mit der Freiheit umzugehen wissen.
Der alte Mann aus Trier war mit seinen Gedanken von einem solchen System überhaupt nicht so weit entfernt.

Wie willst du den weiteren Verlauf überhaupt gestalten? Diskutieren wir nun zuerst über den Liberalismus oder lieferst du "nur" von Zeit zu Zeit neue Denkansätze?
Wie dem auch sei, ich versuche die Augen offen zu halten.

Gruß ins flache Land vor den hohen Bergen
Wolfram

Guten Morgen Wolfram!

Wie man es benennt ist letztlich egal. Ich denke, dass das Problem einfach darin liegt, dass man ein philosophisches System in ein politisches umgeschmolzen hat. Darum heißt es in den Zehn Geboten ja auch "Du sollst...", und nicht "Du musst...". Müssen tut man nur sterben. Daher muss ich auch nicht tun was anscheinend zwingend logisch, oder vernünftig ist.

Was Karl Marx betrifft. Bei ihm ist es ähnlich gelaufen wie mit dem Liberalismus. Man kann seine Schriften sehr gut als philosophische Schriften annehmen, um darüber znachzudenken welche Rechte und Pflichten der GEMEINSCHAFT (entschuldige, ich bin kein Freund von Gesellschaft) gegenüber dem Individuum zukommen.
Sobald man es aber für bare Münze nimmt und/oder als politisches Ziel verfolgt schießt man automatisch übers Ziel hinaus. Ich denke, die Sozis haben in puncto Gemeinschaft genauso übertrieben wie die Liberalen in puncto Individuum.
Doch dazu komme ich noch.

Was den weiteren Verlauf anbelangt. Ich gehe das Ganze aus historischer Sicht an. Nächster Teil wird am Samstag erscheinen.
Werde also quasi eine nach der anderen abarbeiten und dazu meine Meinung kundtun. Bis wir halt dann bei heute angelangt sind. Zuletzt werde ich dann"meine Weltanschauung" präsentieren. Lösungsvorschläge werde ich keine bringen, höchstens Ansätze. Erstens weil ich nicht denke das ich das könnte, und zweitens weil ich mit Politik nichts mehr zu tun haben will (aus persönlichen Gründen). Daher "nur" eine persönliche Sicht, vielleicht ist ja das eine oder andere für jemanden dabei.

Schönen Tag noch

Reinhard

Okay, ich bin auf jeden Fall dabei.
Das mit der Politik würde ich mir nochmals überlegen. Irgendwann stehen auch wieder Bundespräsidentschaftswahlen an. Alles andere sollte dich kalt lassen.

Die Sozis (wie du sie nennst) haben sich mit Marx noch nie beschäftigt. Die sind noch heute froh, dass sie sich den Text der "Internationalen" merken können.

Bis spätestens Samstag
Gruß, Wolfram

Das denke ich nicht. Alle wichtigen Entscheidungen der nächsten 10- 15 Jahre sind schon getroffen. Ich seh mir das nur mehr von der Seitenauslinie an.
Der Hauptgrund liegt darin, dass, als man noch in Ruhe über die Probleme diskutieren konnte, hat es kaum einen interessiert. JETZT, wo der Zug abgefahren ist, da kommen immer mehr drauf das da was falsch läuft, und zwar grundsätzlich.
Was also ist das Ergebniss? Die Menschen werden immer aggressiver, immer lauter immer unduldsamer. Wohin das führt ist nicht schwer auszumachen.
Da hast du es auf deinem Hof ganz gut. Das einzige was mich noch wirklich interessiert ist, für mich und meinen Sohn vorzusorgen.
Du weißt wann Noah seine Arche baute?

Vor der Sintflut!

Gruß zurück

Das mit dem Hof stimmt. Nur frage mich nicht, was ich mir vorher anschauen musste.
Bau die Arche, alles andere ist ziemlich sinnlos.

Gruß, Wolfram

Super Artikel!
Bin gespannt auf das Projekt!
Ich hoffe ich hab in der Reha W-Lan..

Danke für das Lob!

Reha? Darf man fragen warum?

Hab morgen meine Schulter-OP :/

Na dann, alles gute für die OP und gute Genesung für danach :)

... dann mal baldige Genesung und vor allem einen erfolgreichen Eingriff.
Ich drück dir die Daumen.
Gruß, Wolfram

Danke dir! :)
Hab gerade echt n bissl Bammel.. :s

Lass mich wissen, ob das Daumendrücken sich gelohnt hat!

jo! mir geht's super!

Das ist dann so ziemlich die beste Nachricht des Tages !!!
Dann sofort mit Vollgas auf zur Besserung.
Ich freue mich wirklich für dich.
Liebe Grüße und alles was dazu gehört
Wolfram

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