Der römische Limes

Guten Abend liebe Steemer!

Heute ein antikes Thema zur Abendlektüre.
Ich wünsche euch viel Interesse beim Lesen.

Der Limes

Der Limes bedeutet einfach nur Grenzbefestigung. In unserem Fall sprechen wir vom Rheinischen-, dem rätischen, und dem Donaulimes. Sinn und Zweck dieses Bollwerkes war es, dass Römische Reich vor Angriffen zu schützen. Mit dem Aufbau des Limes wurde unter den Kaisern Tiberius und Claudius begonnen, als klar wurde, dass Germanien für die Römer verloren war. Grund dafür war die bekannte Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. in welcher die Römer drei volle Legionen mitsamt dem Tross verloren. Auch die nachfolgenden Rachefeldzüge der Römer konnten keine erneute Unterwerfung erzwingen, da ihr Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren war.

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Statue des Kaisers Tiberius, regierte 14- 37 n. Chr.

Der Rheinische- und der Donaulimes bildeten die nasse Grenze zwischen dem Römischen Reich im Westen und Süden, und dem freien Germanien im Osten und Norden.
Am Vorabend der Völkerwanderung wird die gesamte Grenze von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer zwischen diesen beiden Dauerrivalen bestehen.
Da die alten Flüsse stark mäanderten, und dadurch teilweise mehrere 100 Meter breit waren, nutzten die Römer besondere Flusskampfschiffe. Diese erlaubten ihnen einerseits eine gute Überwachung der Grenze, andererseits ermöglichten sie im Bedarfsfall eine schnelle Verlegung von Soldaten von A nach B. Dafür gab es auch eigene Flottenverbände in der römischen Armee.

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Modell eines römischen Flusskampfschiffes wie es bis um 300 herum verwendet wurde.

Beeindruckender noch war der rätische Limes, welcher das Dekumatland schützen sollte, also das Land zwischen Rhein und Donau. Er bestand aus einem durchgehenden Wall mit Graben und Palisaden. In Sichtweite zueinander standen Wachtürme, in größeren Abständen Kastelle und Legionslager. 550 Km lang. Eine Achillesferse stellte sich jedoch bald heraus. War der Grenzwall einmal überwunden, so lag das Hinterland fast schutzlos da. Da der rätische Limes den heftigsten Angriffen ausgesetzt war, konnte diese Grenze nur rund 200 Jahre gehalten werden. Vom Ende des 1. bis zum Ende des 3. Jahrhunderts.
Generell sollte man die militärische Bedeutung des Limes nicht überbewerten. Seine eigentliche Bedeutung liegt in der Kulturscheide die er darstellte. Sie trennte förmlich zwei Welten voneinander. Denn, die römische Kultur war eine städtische Kultur, die germanische Kultur war eine ländliche Kultur!

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Der Verlauf des wohl bekanntesten Limes.

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Rekonstruktionszeichnung der Grenzanlage.

Für uns Deutsche heute, ist der Limes auch noch aus historischer und sozialer Sicht wichtig.
Ohne den Limes hätte es wohl nie eine Allemannia gegeben, und damit keine Schwaben. Die Vorfahren der Franken wären von den Sachsen massakriert und versklavt worden. Und der Stamm der Bajuwaren wäre ebenfalls nie entstanden.
Im Fall der Franken muss man sogar von weltgeschichtlicher Bedeutung reden. Ohne Franken würden wir nicht im Abendland leben.
Ferner ist der Limes wichtig für uns Deutsche wegen den Legionslagern und Grenzstädten. Diese waren nämlich die Keimzellen für unsere eigene Kultur!
Sein Ende fand dieser erste „Eiserne Vorhang“ im Zuge der Völkerwanderung nach dem Jahr 375.