Gedankensplitter

in #deutsch7 years ago

Die Mäßigung an sich gehört ja zu den Kardinaltugenden. Das heißt zu jenen sieben Tugenden die seit der Antike, bzw. seit dem Mittelalter, als die wichtigsten Charaktereigenschaften eines Menschen gelten, die er haben kann.

Als anschauliches Beispiel für das rechte Maß, nimmt man oft das Essen her. Der eine frisst wie ein Scheunendrescher, der andere kasteit sich, das man meint ihn zwangsernähren zu müssen. Was wird die Konsequenz seines Handelns sein? Nun, der Fresser wird wahlweise an Diabetes, Fettleber oder Herzinfarkt sterben.
Oder statt dessen, ein Dutzend Tabletten schlucken, mit zig Nebenwirkungen, damit man dann erst später, weil langsamer, stirbt.

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Quelle

Der sich Kasteiende hingegen wird genauso verscheiden. Allerdings an schlichter Unterernährung, heute Bulimie genannt, oder auch an einer schweren Krankheit, gegen die sich sein ausgezehrter Körper nicht mehr wehren konnte.
Oder statt dessen, schluckt auch dieser einen Haufen Nahrungsergänzungsmittel, um halt später, weil langsamer, zu sterben.

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Quelle

Cui bono?

Nun gut, man könnte jetzt ja einwednen, dass man außer sterben eh nichts muss in dieser Welt. Das stimmt ja auch, nur kann man sich eben schon meistens aussuchen WIE man stirbt.
Und in den obgenannten Fällen, ist es die Entscheidung der jeweiligen Protagonisten gewesen, die zu ihrem Lebensstil, bzw. Ende, geführt hat.

Und was macht nun derjenige, der das rechte Maß zu halten versteht? Ganz einfach!
Er weiß wann er aufhören muss!
Und er weiß, wann er anfangen muss!
Denn wir Menschen neigen halt gerne dazu in Extreme zu verfallen. Das ist einfach bequemer. Man muss über die Gegenseite nicht nachdenken und schon sind alle Probleme behoben.
Oder doch nicht?

Denn das Richtige zu tun ist immer schwer. Sonst würde die Menschheit nicht schon seit Jahrtausenden immer und immer wieder über das Selbe diskutieren müssen.
Und auch die Mäßigung ist hier keine Ausnahme. Dabei kann man allerdings, wie in vielen Dingen "nur" allgemein bleiben. Denn was das rechte Maß für einen ist, muss jeder selbst entscheiden. Um bei dem Beispiel mit dem Essen zu bleiben.
Es gibt Menschen, die einfach dicker sind als andere, weil sie so sind. Und es gibt Menschen die eher nach Hungerleider aussehen, dennen allerdings nichts fehlt, denn auch sie sind so wie sie sind.

Für die Einen heißt das also; "oba vom Gas".
Und für die Anderen; "gib Gummi".

parzifal1

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sehr weiser Post! hier ist jeder für sich selbst verantwortlich, kompetent beraten kann und muss der Arzt oder ein anderer aus der Branche! Staatliche bzw. Kassen-Zwangs-Beglückung hier bzw. Zwangs-Puritanismus lehne ich ab!
Jeder hat es selbst in der Hand, die Folgen seines Lebensstils hat er selber zu verantworten!

Vielen Dank :)

Du lässt uns an deinen Gedanken und Ansichten teilhaben und nun, nachdem gelesen, ist dem nichts hinzuzufügen.
Doch laufe ich nicht mit @balte konform, der Ärzten eine Kompetenz in Sachen Ernährung zuspricht. Einen Arzt zu konsultieren, wäre (in diesem Fall) den Bock zum Gärtner zu machen.
Außerdem hat der Staat sehr wohl eine Verantwortung. Nur nimmt er sie nicht so wahr, wie er es eigentlich sollte. Sonst wäre Gras schon längst legalisiert und der Konsument müsse sich nicht mit verschnittenem Mist zufrieden geben.
Bei Fettleibigkeit oder Magersucht haben wir, als Nichtbetroffene, doch nur 2 Möglichkeiten: helfen (auwauwau, die Beiträge für die Krankenkasse steigen) oder frühzeitig sterben lassen (unterlassene Hilfeleistung). Wir haben die Wahl.
Gruß, Wolfram

Danke für deinen Kommentar.

Ich denke worauf @balte angespielt hat, war weniger die Frage ob man helfen soll oder nicht. Du hast völlig recht, in solchen gravierenden Fällen muss man helfen.
Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass Fettleibigkeit und Magersucht eher in Richtung Sucht als Krankheit gehen. Sucht im Sinne von Ersatzbefriedigung wohlgemerkt!
Was ihm allerdings sauer aufstäßt ist, dass es heutzutage immer öfter vorkommt, dass der Staat vom Helfer zum Vormund verkommt.

Wie gesagt, das rechte Maß halt :)

Gruß zurück
parzifal1

Was wohl daran liegt, dass der Staat viel regelt und verspricht, aber das dafür notwendige Fachpersonal partout nicht oder wenn, dann nur lausig bezahlen möchte.

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