Abendzitat
"Es entspricht einem Lebensgesetz: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, dass man auf die geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet."
Romanische Torhalle der Abtei Frauenwörth/Frauenchiemsee. Foto von mir.
(Andre´Gide, Frankreich, 1869- 1951; Schriftsteller)
Tragik ist das richtige Wort. Oftmals versteht man das man etwas neues wagen muss. Altes hinter sich lassen muss. Allein, man tut sich schwer damit. Alles so zu belassen wie es einmal war ist eben einfacher.
Schwieriger ist es da schon was zu bewegen. Man denkt vielleicht, dass man dann sich selbst aufgeben würde, nicht mehr man selbst wäre. Doch das ist gerade der tragische Irrtum. Man bleibt nämlich immer derselbe, man lernt nur dazu!
Parzifal
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Nicht so ganz. Denn manchmal ist es enorm wichtig Teile seines alten Ichs aufzugeben, um das Licht am Horizont zu erkennen.
Wäre ich immer derselbe geblieben, meine Frau hätte mich wohl wg. krankhafter Ignoranz und unerschütterlicher Verehrung der Langeweile längst in die Wüste geschickt.
Und trotzdem habe ich oft genug , aus einer liebgewonnenen Dickköpfigkeit heraus, noch immer das Problem sofort den alternativen Weg zu erkennen.
Du machst mal wieder Laune!
Danke, Wolfram
Morgen Wolfram.
Bitte :)
Da hast du recht. Sich selbst zu entwickeln nötigt einen manchmal dazu Teile deiner Eigenschaften, deiner Verhaltensmuster abzulegen und neue anzuziehen.
Vergleiche es mit Kleidung. Der Anzug ist neu, der Träger bleibt gleich. Das verstehe ich unter immer derselbe bleiben.
Unser innerstes, ich nenne es Seele, bleibt immer gleich.
Wie bei Heraklit. Der Fluss ist immer in bewegung, ändert sich ständig, und bleibt trotzdem "derselbe".
Dickköpfigkeit also?
Willkommen im Klub :)
Reinhard
Reinhard, es geht ans Eingemachte!
In der Dickköpfigkeit vereint lässt erahnen, dass der Widerspruch nicht fern ist.
Rückblickend auf mein Leben kann ich dir versichern, dass ich zwar Anzüge gewechselt, also meine eigenes Ich camoufliert habe. Ein sehr kurzfristiges Vergnügen. Die wirklichen Veränderungen an meinem eigentlichen Ich (und die fanden statt) fand ich viel spannender.
Der Fluss lebt, er ist einer ständigen Veränderung unterworfen, daher bleibt er nie das, was er einmal war. Nur der Name bleibt - und der ist bekanntlich wie Schall und Rauch.
Liebe Grüße
Wolfram
So kann man das auch sehen, da hast du recht.
Doch deine Ahnung trügt dich nicht. Ncht aus Wiederspruch, sondern Frage, Zweifel, Neugier.
Mir scheint deine Schilderung schlüssig zu sein. Allein, sie scheint mir zu wenig zu sein.
Trägst du nichts in dir das seit deiner Kindheit in dir schlummert? Das dich antreibt zu tun was du tust?
Zumindest bei mir selbst verhält es sich so. In meinem Innersten, das was mich zu einem Individuum macht, ist die Suche! Die Suche nach dem Großen, Schönen, Edelen.
Darum nennt man mich Parzifal (was kein einfacher Nickname ist), weil ich nach dem heiligen Gral suche. Und mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden. Dies ist meine Aufgabe, mein Wesen, mein Innerstes. Der Grund warum ich bin was ich bin.
Und dieses Innerste, meine Seele, wird stehts bleiben was sie ist.
Das hat, denke ich, auch nichts mehr mit Philosophie zu tun. Das geht tief in die Welt des Glaubens und der Spiritualität hinein.
Wer weiß. Vielleicht beschreiben wir auch jeder nur eine Seite der gleichen Medaille.
Hitzegeplagte Grüße
Reinhard
Trotz der Hitze den Nagel auf den Kopf getroffen!
Hier sind wir wahrhaftig sehr nahe ...
„Es entspricht einem Lebensgesetz: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, dass man auf die geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet."
So ein Dietrich kann Wunder bewirken. ;-)
Morgen!
Hehe :)
Das stimmt natürlich. Dazu muss man wissen wie.
Allerdings würde ich die meisten meiner geschlossenen Türen nicht mehr öffnen wollen. Manches ist gut, dass es zu Ende ist 😉