Abendzitat

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Freiheit der Rede etwas ist, dass uns erlaubt frei zu denken. Das trifft auch auf das geschriebene Wort zu. Das Schreiben ist sogar ein noch wichtigerer "Denkprozess" als das Sprechen. Denn wenn ich etwas niederschreibe, so habe ich meine Gedanken in Form gegossen. Es gibt dann keine Zweideutigkeiten mehr - Quod spribsi scribsi.
Doch wenn ich darüber geschrieben habe, dann kann ich auch darüber nachdenken, kann Fehler erkennen, kann an mir selbst wachsen. Ich merke auch wie andere auf meine Aussage reagieren, und kann auch daran wachsen, denn ich werde aufmerksamer, achte mehr auf das was ich schreibe. Nicht jeder sieht alles so wie ich, was mir die Möglichkeit gibt neue Perspektiven zu erschließen.

Natürlich gibt es Grenzen auch des gesprochenen wie des geschriebenen Wortes. Wer zum Mord, zur Brandstiftung oder ähnlichem aufruft, hat sein Recht verwirkt. Weniger weil man das nicht sagen kann, als vielmehr, dass man das nicht zulassen kann. Man stelle sich mal vor wie die Welt aussähe, wenn tatsächlich jeder alles sagen und schreiben würde.
So kurzfristig würde mich so ein Feldversuch schon reizen. Allein, ich denke es würde in einem Desaster enden. Beginnen würde es mit Unterstellungen, und enden mit Volksverhetzung und Aufwiegelei.
Man sollte trotzdem nicht darauf vergessen, dass wir heute in einem positiven Rechtssystem leben. Ein Umstand dem viel zu wenig Rechnung getragen wird.

Und so lässt sich auch die christliche Lebensführung spielend auf die Meinungsfreiheit anwenden. Will man eine freie Rede so muss man sie auch leben. Und man muss sie zuerst selber leben bevor man sie von anderen verlangt.
Wer nur davon redet, sie allerdings nicht lebt, der taugt auch nicht für sie und wird auch nicht um seinen Lohn gebracht!

"Redefreiheit ist das Entscheidende, um sie dreht sich alles. Redefreiheit ist das Leben."

(Salman Rushdei; * 1947; Schriftsteller)

"Die Meinungsfreiheit schützt auch abstoßende und hässliche Äußerungen – sogar Lügen können von der Meinungsfreiheit gedeckt sein. Aber eines ist klar: Die Meinungsfreiheit endet da, wo das Strafrecht beginnt."

(Heiko Maas; * 1966; Politiker)

"Trefflich ist das Salz, wenn aber auch das Salz schal geworden ist, womit soll es gewürzt werden? Weder für das Erdreich noch für den Dunghaufen taugt es; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre!"

(Lukas 14; 34- 35)

Gefunden auf:
https://www.spruch-archiv.com/tags/Meinungs-+und+Redefreiheit/seite-2/
https://www.gutzitiert.de/zitate_sprueche-meinungsfreiheit.html

Parzifal