Adam Kokesh - Freiheit | Kapitel 2: Eine kurze Geschichte der Macht - Teil 2: Nationalismus 2/2 (Dt. Übersetzung)

in #deutsch6 years ago

  

zurück zu Kapitel 2 – Teil 1. 

II. Nationalismus

Menschen haben seit jeher einen Teil ihrer Identität aus ihrer Gruppenzugehörigkeit empfangen. Wir vergleichen uns mit schwächeren Gruppen um unser Selbstwertgefühl zu stärken. Diese Eigenschaft der menschlichen Psyche wurde seit jeher ausgenutzt um Gesellschaften dahin zu manipulieren, dass sie Unterdrückung tolerieren selbst wenn wir das Errichten von Gruppenidentitäten als einen positiven Dienst betrachten, sehen wir doch, dass das staatliche Monopol auf diesen Dienst mehr von uns verlangt als er wert ist. Im Falle des modernen Staates waren Krieg, Diebstahl und Manipulation der Preis für eine starke nationale Identität. 

Die erste Gruppe der wir uns alle zugehörig fühlen ist die Familie. Es gibt einen natürlichen und gesunden Instinkt diejenigen, denen wir unser Leben verdanken, als wichtiger als jene anzusehen, denen wir es nicht verdanken. Unglücklicherweise wird dieser Instinkt leicht zu einer Angst gegenüber Fremden und solchen, die anders sind als jene, die wir als Familie betrachten. Wenn eine Familie oder ein Stamm bedroht wird, kann dieser Instinkt sehr hilfreich oder sogar notwendig fürs Überleben sein. Doch wenn es keine Bedrohung gibt, dann kann Angst gegenüber Fremden produktive Zusammenarbeit verhindern.   

Viele Regierungen versuchen dies auszunutzen, indem sie Menschen davon überzeugen, das Land als Familie und die politischen Führer als Eltern zu betrachten. Dies erlaubt es den Regierungen gegenüber der eigenen Bevölkerung oder anderen Ländern eine stärker kontrollierende Rolle einzunehmen. Nationalismus verdreht die natürliche Gruppenidentität zu einer nationalen Identität. Dieser Begriff wird häufig als „Liebe zum Vaterland“ bezeichnet. Doch wenn „Vaterland“ aus Linien, die von Politikern auf Karten gezogen wurden, Kriegen und historischen Umständen definiert wird, dann ist die Liebe zu ihm ein falscher Ausdruck von Gruppenidentität, die nur geschaffen und gefördert wird, um die psychologische Kontrolle des Staates über seine Opfer zu stärken.   

Nationalismus ist eine künstliche und eingegrenzte „Liebe“, die darauf ausgelegt ist einen Mangel an Liebe für diejenigen auf der anderen Seite der Grenze zu wecken. Es ist nicht falsch dich selbst und jene, die dir ähnlich sind, zu lieben – jene, die deine Werte oder Eigenschaften, die dir an dir selbst wichtig sind, teilen – doch Liebe an die Grenzen einer gewalttätigen Gaunerei zu knüpfen ist von Natur aus eine gefährliche Idee. Menschen neigen meist dann zu einem enthusiastischen Nationalismus, wenn sie am meisten verunsichert und verwundbar sind und daher haben Staaten ein Interesse daran unsere Angst vor Außenseitern aufrechtzuerhalten, uns vom Rest der Welt abzuschotten und unser emotionales Erwachsenwerden zu verhindern. 

Unsicherheit und das Verlangen nach einer Gruppenidentität kann zu gefährlichem und irrationalem Verhalten führen. Patriotismus wurde vorgeschoben um die grauenhaftesten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu rechtfertigen, da sich die meisten Menschen eher als Teil einer Gruppe denn als moralisch starke Individuen definieren. Nationalismus heißt von Natur aus, dass man sich selbst weniger wichtig nimmt, um Teil einer Gruppe zu sein, wie dies bei Herdentieren der Fall ist. Dies führt zur Abgabe der Verantwortlichkeit an den Staat und zum unhinterfragten Gehorsam, das Menschen glauben lässt, dass die Worte „ich habe nur Befehle befolgt“ unmoralisches Verhalten rechtfertigen würden.   

Staaten verlassen sich auf den patriotischen Geist ihrer Opfer, um eine Anerkennung von politischen Entscheidungen zu erreichen, die nicht in deren bestem Sinne sind. Sie müssen uns denken lassen, dass wir uns für das Allgemeinwohl aufopfern würden, wenn wir doch eigentlich nur unseren Schikaneuren Hilfestellung leisten. Für sie ist es essentiell, dass wir der Herde folgen. Für sie ist es essentiell, dass wir die behauptete Selbstlosigkeit der Politiker, die doch nur aus "Liebe" gegenüber dem künstlich-geschaffenen Kollektiv handeln, akzeptieren. Für sie ist es essentiell, dass nicht zu viele ihrer Opfer emotional-gesunde Denker werden, die Selbst-Herrschaft einfordern und sich ihrer Identität als freie, einzigartige und unabhängige Menschen sicher sind. Der Nationalismus ist der Beweis dafür, dass der Nationalist nicht frei ist.

Dies ist der neunte Teil meiner Übersetzung von Adam Kokeshs Buch Freedom! 

Über den Autor: Adam Kokesh trat mit 17 Jahren den US-Marines bei und meldete sich 2004 freiwillig für einen Kampfeinsatz im Irak. Diese Erfahrung lehrte ihm, dass Krieg falsch ist und lies ihn seine politischen Überzeugungen völlig infrage stellen. Er wurde zuerst als Anti-Kriegs Aktivist und Mitglied der „Irakveteranen gegen den Krieg“ bekannt, bevor er auch in anderen Bereichen aktiv wurde. 2010 begann er als unabhängiger Journalist zu arbeiten. Seine Show „Adam vs. The Man“ wurde zeitweise auf RT America ausgestrahlt, bevor er sie in ein reines Internetformat umwandelte. 

Im Zentrum seines politischen Aktivismus steht die Idee den Etatismus zu besiegen und eine freie Welt zu ermöglichen. Eines seiner Ziele ist es durch immer stärkere Lokalisierung und Dezentralisierung dem Staat und seinen Großkonzernen die zentralistische Herrschaft unmöglich zu machen. 

Mehr Informationen könnt Ihr unter www.thefreedomline.com und www.youtube.com/user/adamkokesh finden.

Sort:  

Das Buch mag gut sein, aber der Mann ist ein Politiker, und er ist kein Anarchist.

His plan involves using force-backed political systems to govern others.

good post friends

Coin Marketplace

STEEM 0.29
TRX 0.12
JST 0.032
BTC 63571.79
ETH 3068.45
USDT 1.00
SBD 3.97