William Smart: The Return of Protection / Die Rückkehr zum Protektionismus (My Translation, Exclusive on Steemit) Kapitel 2: Unser Außenhandel (2/2)steemCreated with Sketch.

in #deutsch8 years ago

 Note to my English speaking readers: This is the third part of my translation of William Smarts book on Free Trade and Protectionism 'The Return of Protection'. If you can’t read German you can read the original book here.
 

Dies ist der vierte Teil meiner Übersetzung des Buches 'The Return of Protection' von William Smart. Ich möchte zunächst anmerken, dass dieser Teil uns recht wenig über den Handel als solchen sagt. Dieser Teil ist weniger ökonomisch als vielmehr zeitbedingt. Er ist aber dennoch interessant, da wir durch ihn einen Einblick in das Handelssystem des späten 19. Jh. erhalten. :) 

Die bisherigen Teile:

Kapitel 1: Teil 1. Teil 2.   

Kapitel 2: Teil 1.

Der Sinn der goldlosen Zahlung

Wenn es einen Aspekt des Binnenhandels gibt, der bedeutender ist als alle anderen, dann ist es, dass Gold nicht von einer Hand zur anderen, vom Käufer zum Verkäufer, vom Schuldner zum Gläubiger, gereicht wird. Es kann natürlich so bezahlt werden, doch niemand würde zu dieser umständlichen Methode greifen, wenn eine einfachere und wirtschaftlichere greifbar ist und wenn eine große Zahl an Händlern darauf wartet, einen Profit dadurch zu machen, dass sie eine Bezahlung durch ihre Bücher laufen lassen. Woher kommt dann diese beständige Annahme mancher Leute, dass Güter, die im Ausland verkauft werden, mit Gold bezahlt würden?

Wie im Binnenhandel kann natürlich auch hier mit Gold bezahlt werden. Manchmal kann es sogar einfacher sein mit Gold zu zahlen, statt mit irgendetwas anderem. Es ist natürlich klar, dass in einem Land, welches selbst Gold produziert, mehr Importe mit diesem bezahlt werden. Doch genauso gut kann es auch sein, dass die Güter einfach mit einer anderen Art von Gütern bezahlt werden.

Wenn wir etwas darüber nachdenken sehen wir, dass im Binnenhandel bei Zahlungen Verbindlichkeiten gegen Verbindlichkeiten gesetzt werden und, dass dies nur eine Art ist „Güter gegen Güter“ zu sagen. Du schickst mir £100 in Gütern und ich sende dir einen Schuldschein, mit dem ich versichere, dass ich in 3 Monaten bezahlen werde. Auf der anderen Seite schicke auch ich dir £100 in Gütern und du gibst mir ebenfalls ein Versprechen in 3 Monaten zu bezahlen. Die Versprechen können verkauft, gekauft und weitergegeben werden, doch in jedem Fall existiert die Verbindlichkeit für 3 Monate weiter. Nach Ablauf der Frist begegnen sich die Scheine wieder und heben sich gegenseitig auf. Was wirklich passiert, ist, dass die eine Lieferung von Waren gegen die andere aufgerechnet wurde. Das Bankwesen ist nichts als ein komplexes System des Gegeneinanderrechnens – der Wert von Gütern wird von Dokumenten repräsentiert, die unter Haben und Sollen in Bankbüchern eingetragen werden. Zum Glück muss ich dies nicht noch weiter ausführen, da im internationalen Handel die Gründungen von Gegenkonten offensichtlich und bekannt sind.

Was verschickt wird - Die Güter

Für jemanden der in Gravesend steht und die unzähligen Schiffe betrachtet, die in den Hafen von London einfahren und ihn wieder verlassen, muss es offensichtlich sein, dass wertvolle Güter in das Land hineingebracht werden und es wieder verlassen. All diese Güter müssen bezahlt werden. Und, dass diese Güter gegeneinander aufgerechnet werden, können wir daran sehen, dass es in jedem Land eine Profession gibt, die fast nichts anderes macht als Zahlungen zwischen Käufern und Verkäufern, Schuldnern und Gläubigern zu ordnen. Es gibt Scheine, die von der einen Seite unterzeichnet werden, und Scheine, die von der anderen Seite unterzeichnet werden. Diese übertragen den Wert der Güter in Zahlen und gewährleisten eine Aufzeichnung der Transaktionen. Und diese können einfach gegeneinander in Konten eingetragen werden. Doch hinter all diesen Aufzeichnungen können wir immer auch das sehen, was aufgezeichnet wird, und dies sind die wertvollen Güter, die in beide Richtungen gesandt werden.

Wie gesagt könnten all diese Lieferungen mit Gold bezahlt werden. Es ist vorstellbar, dass ein konstanter Fluss an Gold über die Weltmeere in beide Richtungen hinwegfliest. Doch da der Sinn von Gold nicht der Verbrauch, sondern die Zirkulation ist, wäre es ein einzigartig nutzloses und verschwenderisches Unternehmen Gold nach Übersee zu versenden, nur um es später wieder zurückzusenden. 

Gold für die Banken

Doch aus anderen Gründen fliest Gold zwischen den Nationen: Jede Woche berichten uns die wirtschaftlichen Fachzeitschriften, wie viele Barren oder wie viele Sovereign versandt oder empfangen wurden. Doch dieses Gold hat seinen eigenen Zweck und wird von den Ländern bezogen um die Bankrücklagen der Nation zu sichern. Doch statt mit diesem Gold Zahlungen vorzunehmen, dient es dazu die Zahlungen zu decken, mit denen empfangene Güter bezahlt wurden. Wenn der einzige Grund Güter zu versenden ist sie zu verkaufen; wenn der einzige Grund sie zu verkaufen ist bezahlt zu werden; wenn nicht in bloßen Versprechen bezahlt werden kann; wenn sie nicht in der universalen Währung Gold bezahlt werden; und wenn, in der Regel, niemand freiwillig nicht bezahlt wird – dann, ja dann, müssen wir natürlicherweise annehmen, dass Güter gegeneinander verrechnet werden und, dass daher Importe mit Exporten bezahlt werden und von diesen ausgeglichen werden.


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