Ein Trauermarsch, der ein Stück Demokratie zu Grabe tragen mußte - Teil 1: Mein Bericht, wie ich es selbst erlebt habe

in #deutsch6 years ago

Das ist mein Blogbeitrag von gestern Abend. Leider konnte ich ihn nicht früher hier bei Steemit posten. Glaubt nicht den Lügenmedien. Das waren keine Nazihorden, sondern von ihrer Regierung im Stich gelassene Bürger, die sich wehren! Die Gegenreaktion war eigentlich völlig logisch. Nicht die Ursache der Proteste wird nun bearbeitet, sondern die Proteste selbst. Führende deutsche Politiker stellen mittlerweile schon demokratische Grundrechte in Frage - natürlich nicht für die eigenen Anhänger, sondern die Opposition. Kommt nach Sachsen und überzeugt euch mit eigenen Augen: Wir sind ein friedfertige, aber in der Not auch sehr wehrhaftes Völkchen. 1989 haben wir schon einmal eine Regierung aus dem Amt gejagt.


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Ich bin gerade zurück aus Chemnitz. Dort fand heute der von den AfD-Landesverbänden Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie PEGIDA angemeldete Trauermarsch für Daniel Hillig und die zahlreichen anderen Opfer von Migrantengewalt statt.

Es ist alles anders gelaufen, als ich erwartet hatte. Vor allem hätte ich nicht gedacht, daß wir so ohne jede direkte Gefährdung unserer persönlichen Sicherheit davon kommen würden. Wir waren - wenigstens im Geiste - auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Doch der Reihe nach.

Anfahrt lief problemlos bis in Zentrumnähe. Kurz nachdem das Auto unauffällig abgestellt war, begegnete uns als erster Vorbote der Sicherheitsmaßnahmen eine Reiterstaffel der Polizei. Das ist immer ein netter Anblick (vor allem wegen der mutigen Pferde) und wurde von mir dann gleich auch im - hier nicht veröffentlichten - Bild festgehalten. Auf dem Weg zum Versammlungsort, der Straße vor der AfD-Kreisgeschäftsstelle in Chemnitz, war uns plötzlich der Weg durch eine bereits größere Ansammlung von Gegendemonstranten versperrt. Gut bewacht von einer nicht unerheblichen Polizeipräsenz.

Auf Nachfrage wies uns die Polizei eine Ausweichroute und schon standen wir unmittelbar am Tatort. Hier waren vor fast genau einer Woche Daniel Hillig und seine beiden Begleiter niedergestochen. An der Stelle, an der das Blut der drei Männer den Boden ihrer Stadt tränkte, erstreckt sich ein Meer aus Blumen und Kerzen. Mir fiel ein jüngerer Mann auf, der auf dem Boden saß und laut weinte. Einige andere versuchten ihn zu beruhigen und sagten uns, daß er den Ermordeten gut gekannt habe.

Weiter ging es vorbei am "Nischl" (salopp-sächsisch für "Kopf"), dem überdimensionalen steingehauenen Kopf von Karl Marx. Wahrzeichen der Stadt aus der Zeit als sie noch - zwischenzeitlich - "Karl-Marx-Stadt" hieß. Nun sahen wir schon die Teilnehmer des Trauermarsches. Hunderte. Tausende. Deutschlandfahnen. Weiße Rosen. Erwartungsvoll.

Wir gingen durch die Massen und entdeckten nach und nach viele bekannter Gesichter. Gute Bekannte. Mitstreiter aus dem näheren Umfeld. Landtagsabgeordnete. Martin Sellner mit Brittany. Kubitschek.

Jetzt hieß es, daß sich die Demonstration von "Pro Chemnitz" dem AfD-Trauermarsch angeschlossen hätten. Die Ordner wurden zur Einsatzleitung der Polizei gerufen. Das große Warten begann. Eine gefühlte Ewigkeit - ich habe nicht auf die Uhr geschaut - standen wir und warteten, daß sich der Trauerzug endlich in Bewegung setzt. Es ergaben sich viele gute Gespräche, Informationen und Telefonnummern wurden getauscht. Und ich weiß jetzt, daß die Fußballhooligans letzten Sonntag für Daniel Hillig als einen ihrer Kumpel zu Hunderten auf die Straße strömten. Wäre irgendein anderer dem Messermörder zum Opfer gefallen, wäre alles anders gelaufen. Vielleicht wäre sogar "gar nichts" gelaufen.

Der Zug setzte sich dann irgendwann in Bewegung. Es ging stockend vorwärts. Neben und mit uns ganz normale Menschen aus allen sozialen Schichten, Junge und Alte, sogar Familien mit Kindern. Schweigen oder mir gesenkter Stimmen leise miteinander sprechend. Am Rand sahen wir Wasserwerfer bereit stehen. Warum standen sie gerade dort? -

Nach nicht mal einer Viertelstunde ging plötzlich gar nichts mehr. Das Gerücht verbreitete sich, daß Wasserwerfer gegen Gegendemonstranten eingesetzt würden. Sprechchöre "Räumen, Räumen..." erhoben sich. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen plötzlich die in den vorderen Reihen gehende "Prominenz", Höcke, Urban, Kalbitz, Bachmann... zurück und enteilten raschen Schrittes. Es hieß, die Demonstration sein beendet. In kurzer Zeit leerte sich die Straße. Wir standen noch eine Weile ratlos beisammen. Versuchten in der Hoffnung, das Netz liegt wieder an, mit dem Smartphone Informationen zu finden.

Die Polizei informierte jetzt offiziell, daß die Versammlung beendet sei und die Teilnehmern den Bereich verlassen sollen. Zunächst wollten wir zur AfD-Geschäftsstelle zurück. Da es immer noch hell war, beschlossenen wir dann aber, und auf den Rückweg zu machen. Die Straßen war rasch leer. Ganz vorn schien es Unruhe zu geben.

Auf verschlungenen Pfaden verließen wir die Innenstadt. Mit und neben uns auch erkennbar Gegendemonstranten. Wir konnten sie aufgrund ihres Erscheinungsbildes sofort zuordnen. Sie uns nicht. Wir sind eben doch nur normale Bürger aus der Mitte der Gesellschaft.


Veröffendlicht bei: https://olet-lucernam.de/2018/09/01/ein-trauermarsch-der-ein-stueck-demokratie-zu-grabe-tragen-musste-teil-1/
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Danke fuer den Bericht. Wie war das nun wirklich mit den Nazis. Kamen die erst mit pro Chemnitz oder waren die schon vorher im Trauerzug?

Soweit ich weiß waren das irgendwelche Penner am Montag bei der Pro Chemnitz-Demo. Die AfD konnte nichts dagegen machen, daß am Samstag Pro Chemnitz die eigene Demo frühzeitig beendet, um sich dem AfD-Trauermarsch anzuschließen.

Guter Beitrag! Weißt du wiso die Versammlung geschlossen wurde? Details?

Wegen Blockade durch eine Hand voll Linke. Wurde von der Bundespolizei (!) angeordnet. Es wird ja gemunkelt, daß das eine Inszenierung war, um die Massen zu demobilisieren. Hat zum Glück nicht funktioniert.

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