Das Märchen vom Fachkräftemangel: Zuwanderung bremst den Fortschritt aus - Deutsche Wirtschaft zwischen Utopie und Neokolonialismus (Teil 1)

in #deutsch6 years ago (edited)

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Um es vorab klar zu stellen: Den allseits beklagten Fachkräftemangel gibt es nicht. Statt dessen gibt es einen Mangel an Arbeitgebern, die bereit sind, sind um ihre (auch potentiellen) Mitarbeiter zu bemühen, ihnen attraktive Arbeitsbedingung und faire Löhne bzw. Gehälter zu bieten.

Bereits im Jahre 2017 stellte Jakob Osman im "manager magazin" fest, daß es den etwa bei Ingenieuren immer wieder propagierten Fachkräftemangel überhaupt nicht gebe und die entsprechenden Prognosen schlicht falsch seien. Tatsächlich gebe es in bestimmten Branchen (z.B. Erzieher, Pflegekräfte, Maschinenbauer, Handwerker) viele offene Stellen und es ist nahezu unmöglich, sie zu besetzen. Aber hinter dem realen Mangel an qualifiziertem Personal stehe keine so möchtige Lobby, wie hinter dem Schein-Mangel. Und selbst dieser Mangel sein hausgemacht und damit aus eigener Kraft zu lösen.

Wer soll etwa als Pflegekraft arbeiten, wenn er - unter möglicherweise menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen (Stichwort "Rennpflege")- für den durchschnittlich zu erwartenden Lohn von etwa 2000 bis 2200 Euro brutto in vielen Regionen dieses Landes keine Familie mehr durchbringen kann? Daß sich die potentiellen Pflegekräfte dann lieber einen besseren und vor allem besser bezahlten Job suchen, folgt aus dem Gesetz des Marktes.

Welche Lösung wird uns nun aber für den vermeintlichen Fachkräftemangel angeboten? Zuwanderung aus dem Ausland. Seit Beginn der Flüchtlingskrise versuchte man uns den Massenzustrom aus dem Nahen Osten und mittlerweile auch aus Afrika u.a. damit schmackhaft zu machen, daß diese Menschen eben auch den Fachkräftemangel beseitigen würden. Die "taz" gab schon Anfang 2015 die Richtung vor und sah eine "Fachkräfte-Flut" [sic!] über Deutschland hereinbrechen. Und nur wenig später glaubte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in den "Flüchtlingen" laut "Welt" ein Fachkräftereservoir entdeckt zu haben. Daimler-Chef Dieter Zetsche träumte sich sogar in die 50er und 60er Jahre zurück, als er - so damals die "FAZ" - in den "Flüchtlingen" wohlmöglich "eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder" zu erkennen glaubte.

Dabei stellte der Bildungsökonom Ludger Wößmann bereits im Dezember 2015 in einem Interview mit "Zeit Online" fest, daß zwei Drittel der "Flüchtlinge" kaum lesen und schreiben können. Sie seien weit überwiegend nur als Hilfskräfte geeignet, wie der damalige Chef des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, im gleichen Jahr in einem Interview mit der "FAZ" erklärte. Das führe aufgrund der geringeren Produktivität der neu in den Arbeitsmarkt stömenden zu einem Sinken des deutschen Pro-Kopf-BIP. Der Ökonom Gabriel Felbermayr veranschlagte damals für 1,1 Millionen "Flüchtlinge" jährliche Kosten von 21,2 Milliarden Euro. Davon entfielen 11 Milliarden Euro auf Unterbringung und Verpflegung und 10 Milliarden Euro auf Verwaltung, Polizei und Schulen.

Erst letztes Jahr wurde das laut "Welt" durch eine Studie des "Kölner Institut der deutschen Wirtschaft" (IW) bestätigt. Die Studie kommt u.a. zu dem Ergebnis, daß der Massenzustrom von "Flüchtlingen" unser allgemeines Bildungsniveau senkt und den Niedriglohnsektor vergrößert. Neun Prozent aller erwachsenen "Flüchtlinge" hätten nie eine Schule besucht, 24 Prozent sie ohne Abschluss verlassen. Wenn das Niveau in den Schulen sinke, leiden darunter die Bildung aller Schüler und damit auch die deutsche Wirtschaft. Deshalb müsse man endlich von dem Gedanken abrücken, durch (unkontrollierte) Flucht und Migration aus den Krisengebieten dieser Welt das Fachkräfteproblem [sofern es das überhaupt gibt] zu lösen.

Eine denkbar schlechte Ausgangslage für den auf Qualifikation ausgerichteten deutschen Arbeitsmarkt. Fachkräfte durch (unkontrollierte) Einwanderung? Fehlanzeige!


Veröffentlicht bei: https://olet-lucernam.de/2018/08/21/das-maerchen-vom-fachkraeftemangel-zuwanderung-bremst-den-fortschritt-aus-teil-1/
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Das war schon immer mein Reden, es werden halt nur billige Arbeitssklaven gesucht!

Wer soll etwa als Pflegekraft arbeiten

Drum Denken einige Parteien wieder an die Wehrpflicht , Zivis würden zum Einsatz kommen.

Das war schon immer mein Reden, es werden halt nur billige Arbeitssklaven gesucht!

Und die schon länger hier Lebenden im gleichen Aufwasch zu ebensolchen gemacht.
Da wird jedes neoliberale Höschen feucht...

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