Chemnitz: "Wir haben die Schnauze voll" - Nach Messermord offenbart sich das Totalversagen des Staates

in #deutsch6 years ago (edited)

Wer sich heute die Berichterstattung des Nachrichtensenders n-tv und anderer Mainstreammedien anschaut, muß meinen, eine Reinkarnation Adolf Hilters sei in Chemnitz aus dem Nichts aufgetaucht. Nun sammelt er seinen brauen Mob mit dem Ziel, die Macht in Deutschland wieder an sich zu reißen.

Heute Abend ist bei n-tv aus "aktuellem Anlaß" u.a. eine Dokumentation mit dem Titel "Rechte Gewalt - Brennpunkt Sachsen" "in voller Länge" zu sehen. Ein politischer Rundumschlag. Wilde Spekulationen schießen ins Kraut. Entrüstung herrscht darüber, wie sich die Chemnitzer nur mehr vor Messermördern (und gewalttätigen Asylmigranten generell) fürchten als vor einem vermeintlichen Naziaufmarsch. Man möchte meinen, das Böse dieser Welt komme ausgerechnet aus Sachsen!

Was man im Fernsehen hingegen völlig vermißt, ist eine Analyse der Ursachen und Hintergründe des Geschehens. Da sich die Polizei weitgehend bedeckt hält und Informationen nur scheibchenweise an die Öffentlichkeit gelangen, wird in den sozialen Netzwerken immer noch wild spekuliert. Fakt ist, daß die Allerwenigsten gestern in Chemnitz dabei waren.

Sicher wissen wir aus den Pressemitteilungen der Polizeidirektion Chemnitz von gestern 12:06 und 20:15 Uhr sowie der Pressekonferenz der Stadt Chemnitz und des Innenministers Wöller und Ergänzungen aus anderen, zuverlässig erscheinenden Quellen: Am frühen Sonntag gerieten in der Chemnitzer Brückenstraße "mehrere Personen unterschiedlicher Nationalitäten" aneinander. Drei der daran beteiligten Männer im Alter von 33, 35 und 38 Jahren wurden dabei teilweise schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der 35jährige Daniel Hillig, ein Deutscher kubanischer Abstammung, gelernter Tischler und Vater eines Kindes, verstarb noch in der Nacht an seinen schweren Verletzungen. Vom Tatort seien mehrere Personen geflohen, von denen ein 22jähriger und ein 23jähriger durch Fahndungsmaßnahmen gestellt wurden. Es werde "wegen des Verdachts des Totschlages" ermittelt. Der "Auslöser des Disputes" sei ebenso noch zu klären, wie der genaue Tatablauf. Haftbefehle wurden dann schließlich gegen einen 22jährigen Syrer und einen 21jährigen Iraker beantragt.

Nach Bekanntwerden des Tötungsdeliktes habe es dann mehrere Aufrufe in den sozialen Medien gegeben, sich am Nachmittag in der Chemnitzer Innenstadt einzufinden. Es hätten sich daraufhin von 16 bis 17 Uhr vorübergehend etwa 100 Personen "im Bereich Brückenstraße/Straße der Nationen im Bereich eines bestehenden Infostandes" der AfD [der bereits im Vorfeld angemeldet werden mußte, Anm. d. Verf.] eingefunden. Vorkommnisse hätte es in dieser Zeit keine gegeben.

Etwa zur gleichen Zeit gab die Stadt Chemnitz bekannt, daß das Stadtfest, das eigentlich noch bis zum Abend dauern sollte, aus "Pietätsgründen unter Anteilnahme am Vorfall in den Morgenstunden" abgebrochen wird. Auf Nachfrage räumte der Stadtfestorganisator Sören Uhle ein, daß diese Begründung nur vorgeschoben wurde, um "Panik" unter den Besuchern des Stadtfestes zu vermeiden. Der wahre Grund der Absage sei die Sicherheitslage aufgrund der Versammlungsaufrufe im Internet gewesen. Uhle muß in der Pressekonferenz schließlich sogar zugeben, daß ohne die problematische Sicherheitslage das Stadtfest hätte normal stattfinden können. Am Vormittag sei das ja auch noch der Fall gewesen. Mit anderen Worten: die Pietätsgründe wurden nur aus taktischen Gründen vorgeschoben. Der Stadt Chemnitz war es damit zu keiner Zeit ernst. So ein Messermord ist ja auch nichts, was beunruhigen oder sogar Panik auslösen könnte, sondern möglicherweise nur Teil der neuen kulturellen Vielfalt auch in der Kriminalität. Und wer erwartet schon echte Anteilnahme mit dem Opfer und seinen Angehörigen von Politik und Verwaltung?

Aufgrund eines weiteren Aufrufs - "Lasst uns zusammen zeigen, wer in der Stadt das sagen hat!" - kamen gegen 16:30 Uhr dann etwa 800 Demonstranten zum "Nischl" und zogen von dort in einer Runde durch die Innenstadt zur Brückenstraße zurück, wo sie sich nach und nach wieder auflöste. Dabei zeigten sie gegenüber der Polizei keine Kooperationsbereitschaft und bewarfen diese stattdessen mit Flaschen und Steinen. Daraufhin wurden von der Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt.

Die Polizei hatte zunächst nur "geringe Kräfte vor Ort" und forderte Verstärkung (etwa 70 Beamte) von der Bereitschaftspolizei aus Einsätzen [Fußball!] in Dresden und Chemnitz an.

Unter den Teilnehmern der "Ansammlung" haben sich etwa 50 gewaltbereite Personen befunden. Dabei handelte es sich um die Fußballhooligans „Kaotic Chemnitz“ aus dem Umfeld des Chemnitzer FC. Hooligans sind bekanntlich generell nicht zimperlich, auch nicht außerhalb von Sachsen. Mit Stand 20:15 Uhr lagen der Polizei vier Anzeigen gegen Teilnehmer vor, zwei wegen Körperverletzung (ein Afghane und ein Syrer wurden geschlagen), eine wegen Bedrohung (gegen einen Bulgaren) und eine wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.

Weder ist das Abendland untergegangen noch sind auch nur ansatzweise Gewaltausbrüche zu verzeichnen gewesen, wie etwa bei den linksextremistischen Ausschreitungen während des G20-Gipfels im Sommer 2017 in Hamburg. Von "Hetzjagd", "Pogromstimmung" (Aneta Kahane), "marodierenden Horden" usw. nichts zu sehen. Im Vergleich zur Messertat am Morgen geradezu ein aufgebauschtes Problem. Gewalt ist natürlich gleichwohl in allen Fällen zu verurteilen.


Quelle: Twitter


Das offizielle Deutschland und seine Hofberichterstatter scheinen derzeit nur ein Problem zu haben: Wie können "rechte" Gewalt und Naziaufmärsche verhindert werden. Darüber, wie sich Gewalt von Asylmigranten, Messerangriffe, verhindern lassen, machen sie sich keine Gedanken. Offenbar neigen nach ihrer Wahrnehmung der Realität weder bestimmte Kulturgruppen und Religionen zu vermehrter Gewaltbereitschaft und Konfliktlösung per Messer noch sind Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte durch das autokratische Politikverständnis einer Angela Merkel ernsthaft in Gefahr.

Demonstranten am Abend des 27.August in Chemnitz

Heute Abend gab es Kundgebungen von "Rechts" und von "Links" in Chemnitz. Am kommenden Sonnabend wird die AfD eine große Demonstration in Chemnitz veranstalten. Bleibt zu hoffen, daß diese Willensbekundungen endlich zu den Verantwortungsträgern durchdringen. Sie sind nicht das Problem, sondern nur seine - und zwar berechtigte - Folge. Die "Wutbürger" werden nicht verstummen, solange sich veröffentlichte Empathie auf Seiten der illegalen Eindringlinge und leider allzu oft auch der Täter konzentriert und die Opfer einfach vergessen werden, weil sie den schönen Schein stören.

Keine politische Versammlung ist vor Mißbrauch durch Extremisten und gezielter Gewaltprovokation durch eingeschleuste Provokateure sicher. Aber das kann nicht bedeuten, daß Versammlungen nicht mehr stattfinden dürfen oder diffamiert werden. Eine gezielte Diskreditierung politischen Protests kann nämlich dazu benutzt werden, um Proteste zu unterdrücken und damit demokratische Grundrechte durch Einschüchterung auszuhebeln.

Lichtermeer des Gedenkens an Daniel

Ich wünsche mir endlich nach solch schrecklichen Taten, wie dem Mord an Daniel und der Verletzung seiner Begleiter, Sondersendungen über "Migrantengewalt", ihre kulturellen, politischen und religiösen Hintergründe sowie die fehlende Integrationsbereitschaft bei sehr vielen in Deutschland lebenden Ausländern und selbst bei mittlerweile Eingebürgerten.

Die Fotos wurden mir von einem Teilnehmer der Demonstration in Chemnitz am Abend des 27. August 2018 zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Mittlerweile scheint dort die Lage eskaliert zu sein. Es gab Verletzte.


Veröffentlicht bei: https://olet-lucernam.de/2018/08/27/chemnitz-wir-haben-die-schnauze-voll/
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keine Ahnung; weiß nicht recht was ich schreiben soll. Hoffen wir das Beste und dass die Eskalation im Rahmen bleibt. Sonst hat die Presse gerade darauf zu zeigen und sich bestätigt zu fühlen. Agent Provocateur darf man nicht vergessen. So ein Szenario war leider vorher zu sehen. Und bestimmt auch gewollt.

Habe gerade erfahren, daß es 10.000 Teilnehmer gewesen sind. Am Sonnabend werden es sicher mehr. Da fahren wir auch hin. Ich hoffe, ihr kommt alle mit nach Chemnitz.

Ich bin definitiv zu weit weg dafür. Bleibt friedlich:)

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